Tascosa (German Edition)
Macht, die Wut in
sich zu ersticken. Er wusste, dass Brian sonst die Oberhand hätte. Aber die
letzte Bemerkung hatte ihn tief getroffen. Jetzt musste er Brian rasend machen.
"Und wenn nicht?" Nate spuckte die
Worte aus, "Willst du sie dann auch die Treppe runterstoßen?"
Bei dem Vorwurf explodierte Brian und stürzte
sich auf Nate, dass sie beide zu Boden schlugen. Fäuste donnerten auf Nate's
Kopf, wie er unter Brian eingeklemmt lag. Nate rammte Brian das Knie in die
Seite und stieß ihn weg, kam schnell auf die Beine. Als Brian aufstand, traf
Nate ihn mit einem Aufwärtshaken. Er schickte noch einen gemeinen Tritt ins
Gesicht hinterher, aber Brian rollte sich außer Reichweite und kam schließlich
auf die Füße. Brian griff seitlich nach unten in seinen Stiefel und zog einen
Arkansas-Dolch heraus, gemein-gefährlich und Tod bringend. Die Klinge schnitt
durch die Luft, als er nach Nate ausholte.
Nate sprang zurück, unbewaffnet breitete er
die Arme aus. Als die beiden Kontrahenten sich umkreisten, pfiff Bill nach
Nate, der ihn blitzschnell ansah. Bill warf Nate sein Bowie-Messer zu, gerade
noch rechtzeitig, dass er Brian's Stoß abwehren konnte.
"Ich hätte dich am Leben gelassen",
knurrte Nate und umklammerte Brian's Handgelenk. Beide Männer bebten vor
Anstrengung, "wenn du sie nicht verletzt hättest."
Brian stieß ihn zurück und brüllte, "ich
hab gesagt, ich weiß von nix!" Er ging schnell in die Hocke und sein
Messer traf Nate am Bauch. Nate sprang nach rückwärts, warf die Arme in die
Luft und zog den Bauch ein.
Im Landen drehte er sich auf einem Absatz um,
stieß den anderen Fuß krachend in Brian's Hüfte, und der verlor die Balance.
Als er wieder Stand gewonnen hatte, schnellte er herum und stand Nate
gegenüber, wobei sie sich wieder lauernd umkreisten.
"Das ist das Dumme dabei", Nate
schüttelte warnend den Kopf. "Du weißt vom ersten Mal nix und wirst vom
zweiten Mal auch nix wissen. Nur, es gibt kein zweites Mal." Als er das
sagte, warf er sein Messer schnell in seinen Händen hin und her, blieb ständig
in Bewegung und ließ Brian rätseln, was wohl sein nächster Angriff wäre.
Genervt von Nate's Gerede zog Brian den Arm
über die Brust und zielte mit einer Rückhand auf Nate. Dieser ging rein und
bohrte sein Bowie-Messer Brian zwischen die Rippen.
Ihre Gesichter waren nur ein paar Zoll
voneinander entfernt. Als er die Klinge im Herzen spürte, verwandelte sich
Brian's Gesichtsausdruck in Verwunderung. Er spürte plötzlich Nate's heißen,
röchelnden Atem auf seinem Hals. Hinten kitzelte er ihn mit seinem Kragen im
Nacken. Er konnte seinen eigenen Puls in den Ohren hören, als er immer leiser
wurde. Der Dolch fiel ihm in Zeitlupe aus der Hand und er sank zu Boden.
Die Augen der beiden Kontrahenten fixierten
einander, strahlend blau und tief dunkel, sie rangen um Verständnis. Der Hass
entwich aus Brian's Gesicht und seine Augen flehten um Erlösung. Blut blubberte
aus seinem Mund, als er seine letzten Worte sprach, seine letzten Atemzüge tat.
"Ich wollte… doch nur… dass sie… mich
liebt."
Nate stand grimmig auf, ehrfürchtiges
Schweigen, nicht wegen dem Mann Brian McLeod, sondern einfach weil wieder ein
menschliches Wesen diese Erde verlassen hatte. Sein Tod brachte ihm keine
Freude — auch keine Genugtuung. Er war nur dem Spruch gerecht geworden, dass
ein Mann seine Familie schützen muss. Jetzt konnte er seiner selbst gerecht
werden. Und was noch viel wichtiger war, jetzt hatte er Amanda verdient.
Kapitel 35 — Mach 'ne Kanne Kaffee
Nate wusste nicht, was er zu erwarten hatte,
nachdem er Amanda von Brian erzählt hatte. Als er schwieg, nahm sie seine Hände
und küsste sie beide.
"Du hast getan, was du tun musstest. Das
weiß ich. Du weißt es. Jeder in der Stadt weiß es. Ich glaube, dass sogar Brian
es wusste.
Überraschung stand in seinen Augen. "Du
hast gewusst, dass ich ihn umbringen musste?"
"Ja. Sylvia und ich haben darüber
gesprochen, als du weg warst. Ich war nicht die einzige, die er geschlagen hat.
Ich war nicht die einzige, von der er wollte, dass sie dich hasst."
"Waas…?"
Sie hob die Hand. "Er hat für mich viele
gute Dinge getan, leider aus dem falschen Motiv. Damals hab ich es nicht erkannt,
jetzt schon. Irgendwas in ihm hat sich verändert, er wurde gemein. Er hätte mir
weiterhin wehgetan — und anderen Frauen auch — so lange er lebte. So wie ich
dich kenne, hättest du das nicht zulassen können. Also, da er sich nicht
geändert hätte, musste
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