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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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und ging mit gezogener Waffe zu der kraftlosen
Gestalt.
    "Hey!" Er stieß den Mann mit seiner
Stiefelspitze an. "Hey, du!"
    Der Mann stöhnte und öffnete die Augen. Er sah
nicht gut aus. Als er sich langsam aufrichtete und Brian anstarrte, sah Brian
seinen Arm, blutig und aufgeschwollen.
    "Was willst du?" grollte der Mann.
    "Sieht aus, als hättest du 'n
Problem", gab Brian zurück und hockte sich neben ihn. "Wie heißt
du?"
    "Brady. Warum?"
    "Gut, Brady, ich muss dir eine Frage
stellen, und hoffe auf eine ehrliche Antwort." Als Brady nicht antwortete,
fuhr Brian fort. "Ich habe eine wirklich gute Freundin, eine süße Lady,
die unten in der Stadt ein Restaurant hat. Miss Amanda's. Die beste Köchin weit
und breit. Du hast vielleicht von ihr gehört?"
    Brady sagte immer noch nichts. "Letzte
Nacht hat jemand versucht, sie auszurauben. Und als ob das nicht schon schlimm
genug wäre, hat er auch noch auf sie geschossen. Sie hat zurück geschossen. In
den Arm." Brian sah ganz nah in Brady's Augen und sah darin eine Spur von
Geständnis und Angst aufblitzen.
    "Du weißt nicht zufällig etwas drüber,
oder?"
    Wegen Brian's drohender Haltung, versuchte
Brady langsam auf seinen Ellbogen und Absätzen rückwärts zu rutschen.
"Also, Mister. Ich wusste nicht, dass es eine Lady war. Ich würde niemals
auf eine Lady schießen. Das musst du mir glauben."
    "Genau das hab ich mir gedacht."
Brian stand auf. "Danke dass du ehrlich warst." Er spannte den Hahn
seiner Pistole und feuerte. Er traf Brady zwischen die Augen. Brian empfand
nicht mehr Reue, als wenn er eine Klapperschlange erschossen hätte. Er band
einen Strick um den Körper und zog ihn bis zu einem kleinen Graben, wo er Erde
und Steine über ihn schob. Er ging zurück zum Lager und verwischte jegliche
Spuren, die er hinterlassen könnte. Nachdem er Brady's Pferd abgesattelt und
freigelassen hatte, warf er noch einen letzten, kurzen Blick zurück. Alles sah
ganz normal aus. Er nahm den extra Sattel mit, stieg auf sein Pferd und ritt
heim. Niemand — wirklich niemand durfte ihm oder den Seinen etwas
zuleide tun.

Kapitel 14 — Sechs Monate. Ein Jahr.
    Am Samstagabend kam Nate später als sonst. Er
ging sofort zu Amanda und prüfte ihre Wunde.
    "Das heilt sehr schön", nickte er
zufrieden.
    "Ja. Wenigstens ein Vorteil, wenn man
einen Dickschädel hat", frotzelte sie. "Und, willst du mich nicht
küssen? Oder bin ich so furchtbar entstellt?"
    "Man muss ja vorher fragen", grinste
er, bevor er sie umarmte. Als er sie geküsst hatte, fragte er, "Hat der
Sheriff jemand gefunden?"
    "Nicht soweit ich gehört hab, obwohl er
eine Zeitlang gesucht hat."
    "Na ja, wer immer es war, der wird
wahrscheinlich schon weit weg sein und nicht zurückkommen." Zumindest
hoffte Nate, dass es so wäre.
     
    * * *
     
    Beim Helfen in der Küche schien Nate mit den
Gedanken ganz woanders. Als das Restaurant geschlossen und Joey im Bett war,
nahm Nate Amanda's Hand und führte sie zur Hoftreppe.
    "Stimmt was nicht?" fragte sie, und
strich ihm sein dunkles Haar aus den Augen.
    "Nein. Alles in Ordnung. Weißt du noch
wie ich dir vor kurzem von dem Brief erzählt hab, den ich an jemand wegen dem
Job geschrieben hab? Nun, ich hab grad seine Antwort gekriegt." Er zog den
Brief aus seiner Hosentasche und reichte ihn ihr.
     
    "Dear Mr. Bradford, in Beantwortung
Ihres Schreibens vom letzten 3., freue ich mich Ihnen mitzuteilen, dass wir
zurzeit Pferde-Wrangler brauchen und uns freuen würden, Ihnen wenn Sie nach Ft.
Sill kommen, eine Anstellung bieten zu können."
     
    Amanda las ihn in dem schwachen Licht, das aus
der Küche kam, zweimal durch, faltete und reichte ihn zurück.
    "Was bedeutet das jetzt?"
    "Das bedeutet, dass ich nach Ft. Sill
gehen muss."
    "Warum? Weil du bei der Arbeit mit dem
Vieh unzufrieden bist?"
    "Das ist nur die halbe Miete." Er
lehnte sich vor, Ellbogen auf den Knien. "Ich muss einen Weg finden, mehr
Geld zu verdienen. Viehtreiben reicht nicht."
    "Mehr Geld?"
    "Ja. Ich muss mir meine Träume leisten
können." Er fühlte wie sie seine Schulter be-rührte. Sie versuchte zu
verstehen. "Ich muss in der Lage sein, mir eine Familie zu leisten — dich",
gab er schließlich zu.
    "Mich? Honey, du musst dir mich nicht
"leisten" können. Ich hab das Geschäft und es läuft wirklich
gut."
    "Das mag ja sein", er drehte sich um
und sah sie an, "aber ich würde mich schämen, von deinem Geld zu
leben."
    "Mein Geld?" Sie klang erstaunt. "Nate, du arbeitest genauso hart wie ich,
wenn du hier bist.

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