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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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treffen."
    "Meine Wahl?" Amanda hob die Stimme.
"Was meinen Sie?"
    "Ich meine, eine junge Frau die allein
ein Unternehmen führt."
    "Und? Was ist dabei?"
    "Und die mit einem Mann
zusammenlebt."
    "Mit einem Mann zusammenleben?" Amanda's Augen sahen der Frau prüfend ins Gesicht, bis ihr schließlich die
Erkenntnis kam. "Sie meinen doch nicht Joey? Er ist doch noch ein
Junge!"
    Weil Estelle sich nicht einschüchtern lassen
wollte, schüttelte sie den Kopf. "Es macht einen schlechten Eindruck. Sehr
schlecht!"
    "Was soll ich machen? Ihn wieder auf die
Straße werfen, heimatlos?" frustration und Wut über die ungerechte
Unterstellung klangen in ihrer Stimme.
    Estelle antwortete nicht.
    "Ach, ich weiß. Wenn Sie sich so darum
sorgen, schick ich ihn zu Ihnen und er kann bei Ihrer Familie wohnen. Was
halten Sie davon?"
    Mit einem kehligen Räuspern machte Estelle auf
dem Absatz kehrt und eilte von dannen.
    "Genau das hab ich mir gedacht",
murmelte Amanda als sie den Laden betrat. "Haufen alter Hühner!"

Kapitel 13 — Brady
    Mittwochnacht, Joey war schon im Bett. Amanda
wollte auch schlafen gehen. Sie saß auf der Bettkante und bürstete ihre Haare.
Das einzige Licht weit und breit kam von dem weichen gelben Schein der Lampe in
ihrem Zimmer.
    Ein Geräusch ließ sie aufhorchen. Ihre Hand
hielt mitten im Bürstenstrich inne, damit sie genauer hinhören konnte. Als
nichts zu hören war, bürstete sie weiter, stoppte aber einen Augenblick später
wieder, weil sie wieder was hörte. Amanda legte die Haarbürste aufs Bett, stand
leise auf und ging zur Tür. Sie öffnete sie leise und spähte in die dunkle
Küche. Da! Sie hörte wieder was. Da Joey's Tür zu war, konnte er es nicht sein.
Jemand schlich im Speisesaal rum.
    Vorsichtig schlich sie auf Zehenspitzen durch
die Küche, nahm den Revolver aus dem Regal und versuchte dabei keinen Laut von
sich zu geben. Der kürzliche Unterricht über das Bedienen einer Waffe raste ihr
durch den Kopf und ihr Herz hämmerte in ihrer Brust.
    Patronen geladen?… Ja.
    Sicherung raus?… Ja.
    Fertig?… Nein.
    Sich selber vorbereitend, hielt sie die Waffe
mit beiden Händen vor sich, um das Zittern zu stoppen. Dann schielte sie um den
Türbalken in der Hoffnung, nix zu finden. Das Mondlicht tauchte den Speisesaal
in schwarz-silberne Schatten, und sie sah dass die Eingangstür in die Nacht
hinein offenstand. Eine dunkle Gestalt bückte sich über die Stelle, wo sie
tagsüber das Geld von den Gästen hinlegte.
    Überrascht jemanden zu sehen, fragte sie;
"Ist da jemand?"
    Mit einem Ruck richtete der Fremde sich auf.
Ein weißer Strahl kam aus einer Waffe und eine Kugel sauste pfeifend an ihr
vorbei. Ohne nachzudenken erwiderte sie das Feuer, hörte einen Aufschrei und
beobachtete wie der Beinah-Dieb in die Nacht hinausrannte und dabei seinen Arm
hielt.
    Joey stürmte in den Raum. "Miss Amanda!
Was ist los?"
    Er machte eine Lampe an und hielt sie hoch.
Unter Schock legte Amanda langsam den Revolver auf den Tisch neben ihr.
    "Ich — mir geht's gut, Joey."
    "Nein, stimmt nicht. Du blutest ja!"
Er setzte sich auf einen Stuhl, um genauer gucken zu können.
    "Ich blute?" Sie hob ihre Hand zum
Kopf, um gleich darauf zu sehen, dass ihre Finger voll Blut waren. Das tat
anfangs gar nicht weh, aber jetzt konnte sie den Schmerz fühlen.
    "Du bist nur gestreift worden, glaub
ich", versicherte Joey sie. "Aber ich geh doch und hol den
Doktor."
    "Nein. Das ist nicht nötig. Mir geht's
gut." Sie stand auf, und wollte zum Spülstein in der Küche, um ihr Gesicht
zu waschen. Aber ihre zittrigen Knie machten nicht mit. Sie fiel auf den Stuhl
zurück.
    "Komm her. Stütz dich auf mich."
Joey hielt ihr seine Arme hin. Mit seiner Hilfe schaffte sie es in Ihr Zimmer,
wo er ihr ein Tuch und eine Wasserschüssel brachte.
    Er ging aus dem Zimmer und kam einen Moment
später wieder zurück, um die Waffe neben sie zu legen. "Bin gleich wieder
da."
    "Wo gehst du hin? Ich brauche den Doktor
nicht."
    Joey antwortete nicht. Er war schon zur Hoftür
rausgerannt.
     
    * * *
     
    "Nate! Nate!"
    Bradford machte die Augen langsam auf. Hatte
er grad geträumt, dass jemand nach ihm rief? Oder war es wirklich so? Gegrummel
und Geschimpfe von den anderen Arbeitern, die aufgeweckt wurden, grollte durch
die Schlafbaracke. Vielleicht kam es von Dakota, der wieder zu laut schnarchte.
    "Nate!"
    Sein Kopf schnellte vom Kissen hoch und er
schleuderte die Decke zurück. Noch im Halbschlaf taumelte er durch die
Dunkelheit zur Tür.
    "Ja?" Als er

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