Tastenfieber und Liebeslust
bedauert. Neue Ziele kann ich jetzt auch nicht gebrauchen, denn ich will mein altes verfolgen und erreichen. Mein Buch ruht nun seit Vladimirs Tod, und der ist schon ein Jahr her.
Ich wollte eigentlich nur Berlin kennenlernen, und nun muss ich schon 14 Tage darauf warten, bis eine alte Schublade sich bequemt, ihre Truhe zu verlassen. Ich suche mir nun einen neuen stadtkundigen Herrn.
Eva
13. April – 11:59 Uhr
Quirlgeistverursacherin!
Kein Widerspruch zum Fahrplan! Deine Apothekerin hat recht: Schmerzen sind meist pschüschisch! Die Pschüsche trainierst Du jetzt weg, und dann werden gnädige Frau erstaunt sein, dass auch die Schmerzen weg sind.
Da nicht jeder bei allem mitreden sollte, treffen wir als moderne Menschen und von den Errungenschaften der 68er-Revolution erleuchtet eine Vereinbarung, die alle neueren Erkenntnisse zur Gleichberechtigung berücksichtigt: Du hast im Bett das Sagen, meine geliebte Animod – Ich in der Küche! Der Rest ist uninteressant und wird mit links, viel Liebe, Güte und Verständnis von Fall zu Fall gelöst, wobei ich immer das letzte Wort habe.
Am 5. Mai sind wir bei Freunden zu dem alljährlichen Frühlingsfest in eine der schönsten und größten Wohnungen Berlins (Ku-Damm) eingeladen. Keine Geschenke werden erwartet, sondern nur Spenden für eine Stiftung zugunsten kranker Kinder, die aus zerrütteten Familien kommen, und in dem von seiner Frau (auch Prof. für Medizin) und ihm geleiteten Heim betreut werden. Auch ein, aus Deiner Sicht, typischer Schlägerbruder!
14 Tage allein mit einer Frau (von Kopf bis Fuß nur Frau) im tiefen, dunklen Wald! Sie kann nicht weg, weil sie nicht Auto fährt. Mit dem Fahrrad hat sie es auch nicht so, und zu Fuß traut sie sich in den Wald nicht hinein! Mamma mia, womit habe ich dieses Glück verdient? Meine Standesgenossen de Sade und Dracula drehen sich vor Neid bestimmt im Grabe um!
Schlürf! Schmatz!
13. April – 12:31 Uhr
Liebling, amico mio,
es würde mich ja sehr interessieren, inwieweit Du Dich da selbst wiederfindest. Voilà, Dein Liebeshoroskop:
MAXIMILIAN:
Sie lassen sich vermutlich nicht sehr schnell auf eine intime Beziehung ein. Sind Sie allerdings an einer Affäre interessiert, sind Sie ausgesprochen hartnäckig und geben selbst bei Schwierigkeiten nicht leicht auf. Sie sind der ruhende Pol in jeder Beziehung. Eine Partnerin, die Ihre Stimmung mit zärtlichen Späßen und Zuneigung aufhellt, würde Ihnen sehr guttun und wäre der beste Spiegel Ihrer selbst.
Sie brauchen ein weibliches Wesen, das ebenso leichtherzig Sexualität genießt, sich aber auch intellektuell mit Ihnen einlässt. In der Liebe wissen Sie eine erfahrene Liebhaberin sehr zu schätzen. Ihr größtes Vergnügen liegt in zärtlichem, sinnlichen Streicheln. Wortreiche Liebeserklärungen schätzen Sie sehr. Die Grundlage einer guten Beziehung basiert für Sie auf Treue und Gutwilligkeit. Sie genießen die Liebe gern als fröhliches Spiel.
Für Sie könnte es ein wenig schwierig sein, Ihre Gefühle und Absichten in Worte zu fassen. Sie kommunizieren lieber mit Berührungen, mit Gesichtsausdrücken, Geschenken, und bedienen sich der Körpersprache. Sie sprechen äußerst ungern darüber, was in Ihren Beziehungen geschieht, und empfinden Fragen bezüglich Ihres Liebeslebens als Eingriff in Ihre Intimsphäre.
Ihr auffälligster Wesenszug ist Ihr Sinn für Humor. Sogar in Situationen, die für andere Menschen entmutigend sind, zeigen Sie noch Heiterkeit. Das kann nur zu einem Problem werden, wenn Sie diese Haltung übertreiben. Vermutlich sind Sie gefühlsmäßig sehr stark auf Ihre Partnerin fixiert. Grundsätzlich kann sich diese in schwierigen Zeiten auf Ihre Stärke verlassen.
Ihre sexuelle Vorstellungskraft kann man als überaus kraftvoll bezeichnen. Sie verfügen über genügend Sprachtalent, um eine Fülle von Abwechslung in Ihr Liebesleben zu bringen.
Die Liebe ist für Sie aber auch eine Sache der Gemütlichkeit. Das soll nicht heißen, dass Sie ungesellig sind, sondern dass ein ruhiges und intimes Zusammensein Ihre Vorstellungskraft wesentlich mehr aktiviert als irgendwelche Festivitäten.
13. April – 12:49 Uhr
Mein Liebling,
das Horoskop ist nicht zu fassen! Ich glaube fast, Du Schlitzohr hast es selbst verfasst! Mein Beziehungsverhalten, meine Unarten, all meine Vorlieben und Neurosen können doch nicht an einer Sternenkonstellation liegen!! Ein bisschen möchte ich doch auch für mich verantwortlich
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