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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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meinen, und sie sind so verzweifelt, schreien eine Million Anweisungen, betteln um mein Verständnis. »Diese Technologie ist der Schlüssel zu unserem Überleben, und wenn die Zeit kommt, wenn du … es ist Josephus …« Allmählich verstummt er und etwas in ihm scheint loszulassen und geräuschlos den Kampf aufzugeben. Sein Blick ist nicht mehr fokussiert. Sein scharfer Verstand und die schonungslose Entschlossenheit schwinden, welken für immer dahin.
    Ich fühle mich gebrochen, als ob ich in Teile zerfalle. Verloren hebe ich den Kopf und sehe Christina an …
    … Christina, deren Haut unter dem Licht des Scanners rot aufgeleuchtet hat.
    An ihrer Körperhaltung, zitternd und angespannt, kann ich erkennen, dass sie alles gehört hat, was mein Vater gesagt hat.
    Und sie sagt kein Wort. Sie fährt einfach weiter.

SIEBEN
    Ich sitze neben meinem toten Vater auf dem Rücksitz eines blutverschmierten, von Kugeln lädierten Geländewagens, den meine Freundin fährt. Und die ist ein Alien.
    Ich kann keinen intelligenten Gedanken in meinem Kopf heraufbeschwören, weil sich die vollständige, absolut bescheuerte Hirnrissigkeit dieser Situation wie eine hungrige Anakonda um mich wickelt. H2? Josephus? Ich muss vorsichtig sein mit den fünfzig … was denn? Was hat das überhaupt zu bedeuten, verdammt noch mal?
    Ich kann nicht atmen; meine Brust ist vor Trauer ganz hart. Ich kann nicht mit dem Zittern aufhören; meine Zähne klappern im Rhythmus eines Presslufthammers. Ich kann nirgendwo hinsehen, außer zum Horizont, wo die Straße in der Ferne als Nadelspitze verschwindet.
    Vor beinahe genau vierundzwanzig Stunden habe ich noch im Labor meines Dads Christina geküsst. Bin mit meinen Händen ihre Rundungen entlanggefahren. Mein ganzes Universum bestand nur aus ihr und mir. Meine einzige Sorge war, wie ich den Raum zwischen uns verschwinden lassen könnte. Und jetzt … da gibt es einen Haufen Dinge, die ich gern verschwinden lassen würde, aber der Raum zwischen uns gehört nicht dazu.
    Ich habe keine Ahnung, wie lange es gedauert hat, bis mir das Brummen aufgefallen ist, das aus der Hosentasche meines Dads kommt. Es hört auf und fängt dann wieder an. Hört auf und fängt wieder an. Jemand möchte ihn ganz dringend erreichen. Ich beuge meine erstarrten Finger und halte meine Hand ruhig, damit ich in seine Tasche greifen und das Telefon herausholen kann. Auf dem Display steht: Alexander. Das ist Brayton, Georges Chef bei Black Box, der Typ, mit dem sie sich ihrem Gespräch zufolge heute treffen wollten. Ich drücke auf die Taste und halte mir den Apparat stumm ans Ohr. Ich kriege meine Zunge nicht dazu, richtig zu funktionieren.
    »Fred! Was zum Teufel ist passiert? In welchem Zustand bist du? Ihr fahrt nach Norden – wohin seid ihr unterwegs?«
    Ich schaue auf das Armaturenbrett des Geländewagens und erinnere mich, was George meinem Vater heute Morgen gesagt hat: Er schickt dir um zwölf einen Wagen. Das Teil gehört offensichtlich Black Box und es muss über eine Art GPS -Peilsender verfügen.
    Brayton redet immer noch, feuert die Wörter schneller ab, als ich sie verarbeiten kann. Dann wird mir bewusst, dass er sich wiederholt, immer und immer wieder, laut genug, dass Christina ihn sogar vom Fahrersitz aus hören kann, denn jedes Mal, wenn er Fred sagt, zuckt sie zusammen.
    »Er ist tot«, flüstere ich.
    »Wer ist da?«, fragt Brayton mit schaler Stimme. Dennoch klingt er bedrohlich.
    »Hier ist Tate.«
    Brayton atmet genau ins Telefon aus, was in meinem Ohr als Rauschen ankommt. »Tate. Alles klar, Junge, wo ist dein Vater?«
    Ich kann nicht fassen, dass er mich zwingt, es noch einmal zu sagen. Jedes Wort schmerzt noch mehr als das vorangegangene. »Er wurde erschossen. Er ist tot.«
    Dann kommt ein Geräusch, als hätte er das Telefon bedeckt, und ich höre seine gedämpfte Stimme, die mit jemandem im Hintergrund spricht. Dann ist er zurück. »Mein Gott, Tate, es tut mir so leid. Ich wusste, dass sie Peter erwischt haben, aber ich dachte, der Rest von euch sei davongekommen.«
    Peter McClaren. Der Typ, der seinen Abschluss in Yale gemacht und vor ein paar Wochen angefangen hat, bei Black Box zu arbeiten. Der Typ, der uns das Leben gerettet hat – auf Kosten seines eigenen. War er ein Mensch wie ich? Wie mein Dad? Weiß seine Familie schon, dass sie ihn verloren hat? Ich …
    Braytons Stimme dröhnt unablässig in mein Ohr. »Tate. Tate? Wohin fahrt ihr?«
    »Ich weiß es nicht«, murmele ich. »Wir fahren

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