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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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herumfuchtelt und den Cops etwas zuruft, vermutlich, dass sie uns verfolgen sollen. Doch mit einer schweren, plötzlichen Drehung des Lenkrads befördert Christina den Geländewagen um eine scharfe Kurve. Der Cop hinten drauf schreit, als er auf die Straße geschleudert wird. Er landet mit seltsam ausgestreckten Gliedmaßen direkt neben dem Vorderrad eines Schulbusses. Ich bin mir nicht sicher, ob er tot oder lebendig ist, und auch nicht, was mir lieber wäre – ein Gedanke, der so falsch ist, dass mein Magen sich umdreht.
    Wir rasen eine Seitenstraße hinunter. Christina, die beim Ausatmen hell klingende Geräusche von sich gibt, bahnt sich ihren Weg durch die befahrenen Straßen wie ein Fahrer beim Tourenwagenrennen. Endlich erreicht sie den West Side Highway. Es muss ihr alles abverlangen, sich zusammenzureißen, aber sie macht es. Für mich. Für uns.
    Ich spähe durch die Heckscheibe. Soweit ich erkennen kann, folgt uns niemand.
    Aber wir sind nicht gut weggekommen.
    Mein Vater stöhnt und hebt den Kopf. Ich falle geradezu in mich zusammen, als ich die glitschige, schwarzrote Masse sehe, die auf die Sitze tropft.
    Ich ziehe mein Hemd aus, knülle es zusammen und drücke es auf seinen Rücken. Er beißt auf die Zähne und krümmt sich, doch ich lasse nicht nach. Er blutet zu stark. Zu stark. Niemand sollte so stark bluten.
    »Dad, es ist schlimm«, sage ich und wünschte, meine Stimme würde nicht brechen. »Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen.«
    Mit halb geöffnetem Mund schaut er mich an und schnappt nach Luft wie ein Ertrinkender. Dann schüttelt er den Kopf. »Zu gefährlich. Fahr weiter«, keucht er zu Christina gewandt, deren Blick fest auf die Straße geheftet ist. Aber ihre Schultern beben, und ich weiß, dass sie jetzt weint.
    »Hör mir zu, Tate«, sagt mein Vater in barschem Ton und lenkt so meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er klingt wie er selbst, und das erfüllt mich mit Hoffnung. »Der Scanner. Er ist wichtig. Er ist …« Er zischt und greift sich an die Seite. Blut sickert über seine Finger und verwandelt mein Inneres in Säure und Eis. Ich kann nicht erkennen, ob das die Austrittswunde ist oder ob er zweimal getroffen wurde, aber beides klingt nicht gut.
    Er atmet zögernd durch rosagraue Lippen aus. »Ich wollte dir das erst erzählen, wenn du bereit bist. Bis dahin wollte ich warten … aber …« Er schaut mir in die Augen und kichert.
    Er kichert tatsächlich.
    »Ich warte schon so lange darauf, das zu sagen, dass ich nicht einmal weiß, wie ich es anstellen soll.«
    »Erzähl’s mir einfach«, sage ich, ganz Hauch, ganz kleiner Junge und nicht Mann. Ich bin hier drin begraben; es ist, als läge ich in einem Grab, und sie würden Dreck auf meinen Kopf schaufeln. Ich kann nicht atmen.
    »Ich habe dich zu lange davor beschützt.« Er presst die Lippen aufeinander und beobachtet mich ein paar Sekunden lang. Dann sagt er: »Wir sind nicht alleine hier.«
    »Wovon redest du?« Ich versuche, seine Worte zu übersetzen, weil ich weiß, es ist etwas Großes, aber ausgerechnet diese Sprache spreche ich nicht.
    »Wir sind nicht alleine auf diesem Planeten. Schon lange nicht mehr.«
    Ich starre ihn an, klappe den Mund ein paarmal auf und wieder zu, weil mir ein Wort auf der Zunge liegt, das ich offenbar nicht laut aussprechen kann. Spricht er von …?
    »Eine Alienrasse«, sagt mein Dad. »Wir nennen sie die H2.«
    Das Lachen plätschert aus mir heraus, bevor ich es aufhalten kann. »Bei der Familienverantwortung der Archers geht es um … Aliens«, sage ich dümmlich.
    Ihm entfährt ein zittriger Seufzer. »Die H2 sind vor etwa vierhundert Jahren hier eingefallen. Da sie wie Menschen aussehen, konnten sie sich in die Bevölkerung integrieren und sich vermehren. Aber ihre Elite – ihre Führungsriege – hat die Regierungen rund um den Erdball infiltriert.«
    Vergeblich suche ich sein Gesicht nach einem Hinweis darauf ab, dass das ein Scherz sein soll. »Infiltriert? Wovon redest du?«
    »Sie haben einflussreiche Positionen in jedem Land inne und in einigen der größten Unternehmen – aber nicht in allen.«
    »Wie viele Menschen sind noch geblieben?«
    Glucksend zieht er zwischen den Zähnen Luft ein. »Ein Drittel der Bevölkerung, schnell abnehmend.«
    Deshalb haben er und George sich also beim Frühstück über dieses Weltbevölkerungszeugs unterhalten. Und darum ging es auch bei den Zahlen auf dem Bildschirm in seinem Labor, möchte ich wetten. Ich …
    Plötzlich versucht Dad,

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