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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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schüttelt. »Das sind mein Sohn Tate und seine Freundin, Christina Alexander.«
    David nickt mir zu, doch sein Blick ist bereits bei Christina. »Was ist mit ihr passiert?«, fragt er und kommt auf uns zu. Die Frau und der ältere Mann nähern sich ebenfalls. Auch sie haben die Augen auf Christina gerichtet.
    »Der Kern war uns auf den Fersen«, antwortet meine Mutter. »Sie wurde angeschossen.«
    »Sie könnte sich aber auch beim Fallen den Kopf angeschlagen haben«, füge ich hinzu.
    Davids Augen begegnen meinen. Sie sind völlig blutunterlaufen. Ich hoffe echt, der Typ ist nicht high. Denn als ich ihn dabei beobachte, wie er seine Aufmerksamkeit auf Christina richtet und an ihrem Hals nach dem Pulsschlag tastet, da bin ich mir ziemlich sicher, dass er hier der Arzt ist.
    »Bringt sie zum Truck«, sagt er ruhig.
    Die anderen beiden stellen sich als Esther und Timothy Bishop vor. Mit ernsten Gesichtern geleiten sie uns den Pfad entlang. Meine Mutter läuft dicht neben mir, als der Regen anfängt, heftig durch die Blätter zu tropfen. Ein kalter Tropfen trifft mich im Nacken und rinnt meine Wirbelsäule hinab. Ein anderer trifft Christina an der Wange, woraufhin sie zusammenzuckt. Ich berühre ihre Stirn mit meinen Lippen, als wir die letzten paar Stufen zu dem Laster hochsteigen.
    Ich bin augenblicklich erleichtert, als ich sehe, dass der Truck im Grunde ein Krankenwagen ist. David klettert hinein und hilft mir, Christina auf die Trage in der Mitte zu legen. Als ich Anstalten mache, ebenfalls hineinzuklettern, beugt er sich über sie und drängt mich ab.
    »Du kannst vorne sitzen«, sagt er und greift nach einer kleinen Stiftlampe, die in einer Schale mit Geräten auf der Bank an der Seite liegt.
    Auf keinen Fall.
    »Ich würde lieber …« Die Hand meiner Mutter auf meinem Arm wirkt genauso wie ein Schlag ins Gesicht. Ich habe ihr versprochen, ich würde ihr die Politik überlassen, also rutsche ich von der Heckklappe runter.
    »Ich werde mich gut um sie kümmern«, versichert mir David.
    Timothy schließt das Heck des Lastwagens ab, während Esther sich auf den Fahrersitz setzt. »Wir sind nur ungefähr zwanzig Minuten von unserem Besitz entfernt.« Timothy steigt auf der Beifahrerseite ein. »Da haben wir ein Röntgengerät«, fährt er fort.
    »Wir sind euch dankbar für eure Hilfe«, sagt meine Mutter, als wir in das großzügige Führerhaus krabbeln. Durch das kleine Fenster zwischen Führerhaus und Lagerfläche des Trucks kann ich sehen, wie David Christina untersucht. Ich beobachte, wie ihre Arme und Beine sich unter den Gurten bewegen, mit denen sie während der Fahrt fixiert ist. Sie sieht aus, als hätte sie einen Albtraum.
    Sie wird gleich aufwachen, und wenn sie dann nicht weiß, wo sie ist, wird sie sich zu Tode ängstigen.
    In der nächsten Sekunde liegt meine Hand auf dem Türgriff, aber meine Mutter fasst meinen Oberschenkel und drückt zu. »Wir sind bald da«, sagt sie ruhig, als der Motor des Lastwagens aufheult und wir mit einem Ruck losfahren.
    Ich lehne mich in meinem Sitz zurück, verschränke die Arme vor der Brust und klemme mir die Hände unter die Achseln, um mich zum Stillhalten zu zwingen. Mom stößt mich heimlich an der Schulter an. Ihr Gesichtsausdruck sagt mir, dass sie mich sieht, dass sie weiß, dass ich gerade durchdrehe. Zu wissen, dass sie es kapiert, nimmt ein bisschen von der Anspannung weg.
    Überraschenderweise stellen uns Esther und Timothy überhaupt keine Fragen. Das einzige Geräusch im Führerhaus, während wir über Kieswege und dann kurz über einen zweispurigen Highway fahren, ist das Quietschen der Scheibenwischer. Unterwegs registriere ich ein Schild, das mir mitteilt, dass wir den Staatswald verlassen und Pennsylvania befahren haben. Es bringt mich fast um, nicht nach hinten gucken zu können, nicht zu wissen, wie es Christina geht, aber ich halte die Augen nach vorn gerichtet und präge mir die Route ein, während wir uns die einspurigen, nicht asphaltierten Wege entlangschlängeln. Mühsam zwinge ich mich, nicht unachtsam zu werden.
    Schließlich biegt Esther in eine lange Auffahrt ein, die in einen breiten Kiesparkplatz mündet, eine Lichtung inmitten des dichten Waldes. Mindestens zwanzig Fahrzeuge sind in zwei ordentlichen Reihen geparkt. Da sind ein paar Kleinwagen, einige Pick-ups, eine Reihe Geländewagen, eine gewaltige Cadillac-Limousine und drei schlichte weiße Lieferwagen. Am einen Ende des Parkplatzes stehen zwei Männer auf einem gepflasterten

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