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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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Kopfteil ihres Bettes absenkt, bis sie flach daliegt. Er beugt sich einen Tick zu weit vor und seine bleichen Finger verweilen in der Nähe ihrer Schultern, ihrer fahlen Wange … und dann weiß ich es. Ich weiß es wegen der Art, wie seine Finger in ihre Richtung zucken und dann wieder zurückschnellen, wegen der Art, wie er ihre Halsbeuge, ihren Mund ein kleines bisschen zu lange ansieht. Ich kenne dieses Gefühl so gut, diese kaum unterdrückte, unter Hochdruck stehende Lust .
    Der Typ ist scharf auf meine Freundin.
    Dabei sieht sie im Moment nicht mal besonders scharf aus. Links an ihrem Kopf hat sie einen Verband und ihre wirren Haare liegen in Schichten auf ihrem Kopf und hängen an der rechten Seite herunter. Ein kleines Haarbüschel liegt auf dem Boden; David musste ihr wohl ein paar abrasieren, um besser an die Wunde heranzukommen. Ihre Haut ist beinahe so weiß wie seine und unter den Augen hat sie rotblaue Ringe.
    Die Vorstellung, dass dieser Kerl sie begehrt, wenn sie so verletzlich ist, bringt mich in Wallung. Bevor mir überhaupt bewusst wird, dass ich mich bewegt habe, stehe ich schon am Fußende ihres Bettes.
    Davids Kopf zuckt hoch. Ich habe keine Ahnung, wie ich auf ihn wirke, aber er bekommt große Augen und tritt schnell von ihrem Bett weg. Er steckt die Hände in die Taschen und räuspert sich. Wenn ich in einer anderen Stimmung wäre, fände ich es komisch.
    »Keine Schädelfraktur auf dem Röntgenbild«, sagt er zu mir. »Ich hab zwar keine Ahnung, wie sie das geschafft hat, aber es scheint, als wäre sie mit einer Gehirnerschütterung davongekommen. Trotzdem sollte sie wohl besser möglichst bald eine CT machen.«
    Ich schaue in seine blutunterlaufenen Augen. Seine blassblaue Iris hat nur einen Hauch von Trübung. In seinem Blick sehe ich eine ernsthafte Freundlichkeit und vielleicht einen winzigen Funken Angst. Danach suche ich aber nicht – ich suche nach Wissen. Erkenntnis. Vermutungen.
    Ob er weiß, dass sie H2 ist? Ich sehe keine Anzeichen dafür.
    »Fünfzehn«, sagt Christina sanft und zieht damit meinen Blick auf sich.
    »Was?«
    »So viele Stiche waren es«, erklärt David. »Aber es war ein ziemlich sauberer Schnitt, also nichts Kompliziertes. Sie hat nicht einmal viele Haare gelassen.« Er lächelt sie an.
    Sie lächelt zurück. »Ich werd die Haare allerdings eine Weile offen tragen.« Sie zuckt zusammen und schließt die Augen. »Und diese Kopfschmerzen ertragen müssen, schätze ich.«
    »Oh, sorry«, sagt David. »Ich wollte dir ja etwas dagegen besorgen. Warte mal.«
    Er läuft aus dem Zimmer und ich setze mich vorsichtig auf die Bettkante. Sie schaut zur Tür und dann hoch zu mir. Und da sehe ich es, die Verwirrung, den Schrecken, alles, was sie unbedingt für sich behalten will.
    »Er meinte, uns hätten H2-Agenten verfolgt, und ich wäre angeschossen worden. Er hat mir erzählt, dass es dir gut geht, aber …« Ihre Augen werden feucht, und das schnürt mir die Kehle zu.
    »Bei mir ist alles bestens. Der Minivan ist ziemlich mitgenommen, und du wurdest verletzt, deshalb mussten wir hierherkommen.«
    Ich beuge mich vor und küsse sie auf die Wange, dann flüstere ich ihr sehr leise ins Ohr: »Dein Nachname ist Alexander. Du bist Braytons Nichte. Du bist ein Mensch. Keine H2. Verstanden?«
    Ich ziehe mich ein bisschen zurück und erkenne an dem Ausdruck in ihren Augen, dass sie es verstanden hat und dass die Angst, die sie vorher gehabt haben mag, nichts war, verglichen damit, wie sie sich jetzt fühlt. »Wann können wir gehen?«, fragt sie mit erstickter Stimme.
    Ich senke meine Stirn auf ihre, sodass wir uns ganz leicht berühren. Ich habe Angst, ihr wehzutun, aber ich brauche den Kontakt. »Sobald es dir besser geht«, verspreche ich.
    »Ich erinnere mich nicht daran, dass ich angeschossen wurde.« Ihre Hand liegt flach auf meiner Brust, und ich bin mir nicht sicher, ob sie meine Nähe sucht oder nur zu schwach ist, mich wegzuschieben.
    Widerwillig lehne ich mich zurück und lasse ihr etwas Platz. »Woran erinnerst du dich?«
    Ihr Lächeln wirkt wie harte Arbeit. »Dass ich dir zugesehen habe, wie du drei Egg McMuffins inhaliert hast.« Zitternd holt sie Luft. »Und danach ist der Bildschirm dunkel.«
    Der Großteil des Tages wurde aus ihrem Gehirn herausgerissen. Posttraumatische Amnesie. »Hast du irgendetwas zu ihm gesagt?« Ich neige den Kopf in Richtung Tür.
    Was ich tatsächlich frage: Hast du ihm erzählt, dass du H2 bist?
    »Nein«, murmelt sie. »Ich glaube

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