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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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leid.«
    Christina fasst sich mit beiden Händen an den Kopf und schrumpft in sich zusammen, als der Typ versucht, sie auf die Füße zu stellen.
    »Gib ihr eine Minute«, blaffe ich ihn an, während ich gegen den Drang ankämpfe, ihn zu schlagen. Ich bin nicht wütend auf ihn, nicht ernsthaft; er ist bloß die nächste Zielscheibe.
    Er hebt die Hände in die Luft. »Wie gesagt, sorry.«
    Eine Hand tätschelt ihm die Schulter, und er macht Platz für David, dessen blasses Gesicht im matten Feuerschein beinahe aufleuchtet. »Hey, Dancing Queen«, sagt er sanft zu ihr. »Ich denke, du hast es übertrieben.«
    Christina stöhnt leise. »O Gott, es fühlt sich an, als wäre mein Kopf gespalten«, flüstert sie.
    »Zeit für mehr Schmerzmittel«, erklärt David.
    »Scheiß-H2, Mann«, sagt der Hobbit, der ein paar Schritte entfernt am Feuer steht.
    Christina zuckt zusammen, und David, dessen Hand auf ihrem Arm ruht, sieht sie besorgt an.
    »Sie hatten keinen Grund, auf ein Mädchen zu schießen, aber ich schätze mal, es sollte uns nicht überraschen, dass sie es getan haben. Da krieg ich glatt Lust, auf einen kleinen Jagdausflug zu gehen«, sagt der Breitschultrige, während er David und mir zusieht, wie wir Christina wieder auf die Beine helfen.
    Christina lehnt ihre schweißnasse Stirn an meine Brust, und ich spüre, wie sie zittert, als sie die Arme um meine Taille schlingt. Ich weiß nicht, ob sie Angst hat oder krank ist, aber was es auch immer ist, sie braucht mich. Ich lege ihr einen Arm um den Rücken und halte sie dicht an mich gedrückt.
    »Für heute ist die Dancing Queen fertig«, erkläre ich und führe sie zu den Tischen, damit sie sich hinsetzen kann, wobei wir einige enttäuscht aussehende Bishop-Jungs zurücklassen. Am Ende der Treppe treffen wir meine Mom.
    »Kannst du uns Wasser besorgen?«, frage ich. »Ich glaube, sie sollte lieber kein Bier trinken.«
    Meine Mom nickt und läuft los, um Wasser zu holen, wodurch ich die Chance bekomme, Christina auf einen Stuhl zu setzen. Jetzt, da wir nicht mehr für Unterhaltung sorgen, setzt auch die Musik wieder ein.
    »Du brauchst nicht über mir zu schweben«, sagt Christina, doch da hält sie schon wieder ihren Kopf in den Händen.
    »Das war einfach zu viel für dich«, sage ich ruhig. »Wir hätten nicht zu dieser Party kommen sollen.«
    »Wir mussten kommen.« Sie nimmt die Hände aus dem Gesicht. Sie sieht aus, als müsste sie eine Woche lang schlafen; jetzt sehe ich auch, dass diese ganze kokette Energie von vorhin bloß eine ausgeklügelte Tarnung war. »Deine Mom hat mir gesagt, dass die Bishops total beleidigt wären, wenn wir nicht kommen.«
    »Aber du …«
    »Sie meinte, das spielt keine Rolle.« Sie schenkt mir ein schwaches Lächeln und muss in meinen Augen sehen, dass sich Ärger in mir anstaut, denn sie fügt hinzu: »Sie hat es aber nett gesagt.«
    David rutscht auf den Stuhl an Christinas anderer Seite. Er ist deutlich weniger verschwitzt als die anderen Typen, was daran liegt, dass er nicht getanzt hat. Ich frage mich, wieso er Christina nicht aufgefordert hat, als er die Chance dazu hatte.
    »Schmerzmittel«, sagt er und hält ihr dämlich lächelnd einen kleinen Pappbecher hin.
    »Ich wünschte, du hättest etwas Stärkeres«, sagt Christina.
    Entschuldigend zuckt er die Achseln. »Was anderes kann ich dir nicht anbieten.« Seine Augen sind auf ihr Gesicht geheftet. »Tut mir leid, dass du das machen musstest. Du gehörst ins Bett.«
    Ich wette, er hat sie nicht zum Tanzen aufgefordert, weil er dachte, das bekäme ihr nicht. Der Typ bringt mich um. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ihn schlagen soll, weil er sie so ansieht, oder ob ich ihm die Hand schütteln soll, weil er versucht, auf sie aufzupassen.
    Ich ermahne mich selbst, nett zu sein, als meine Mom mit dem Wasser auftaucht. Sie gibt es Christina und beugt sich nach vorne, um ihr direkt in die Augen zu sehen. »Dir geht’s doch bald besser, oder?«
    »Klar«, murmelt Christina. »Danke.« Ihre Hand zittert, als sie die Tabletten nimmt und mit Wasser hinunterspült, und am liebsten würde ich alle anschreien und von ihr wegschubsen, meine Mutter eingeschlossen.
    Doch als meine Mom vorbeiläuft, sieht sie mich genauso an wie zuvor Christina, bloß kann ich es dieses Mal besser lesen. Tu bloß nichts, um sie zu beleidigen, dann kommen wir hier unbeschadet raus.
    Obwohl die goldene Glückseligkeit in meiner Brust dahingeschmolzen ist und nur einen bitteren Rückstand hinterlassen

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