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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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so wie Brayton – Scheißdreck erzählen. Allerdings wünschte ich, er wüsste mehr über die Aktivitäten meines Dads, denn dann könnte ich ihn nach Josephus fragen. Ich könnte ihn fragen, wozu und weshalb mein Dad sekundengenaue Bevölkerungszahlen für H2 und Menschen hatte – inklusive dieser vierzehn Anomalien, die darauf hindeuten, dass die Zahlen auf dem Bildschirm in seinem Labor keine mathematischen Schätzungen waren, sondern Echtzeitwerte.
    Doch ich traue dem Typen nicht, also halte ich den Mund.
    Rufus gibt seinen Krug einem kleinen Mädchen, das zum Fass hinüberhopst, wo David ihn auffüllen kann. Dann starrt er auf die Tanzfläche. Auf Christina, die inzwischen mit einem Kerl tanzt, dessen Adamsapfel so groß ist wie Brooklyn.
    »Sie halten nicht viel von Brayton Alexander«, bemerke ich.
    Sein Mund verzieht sich zu einem höhnischen Grinsen, das nicht im Geringsten an den Weihnachtsmann erinnert. »Raffgieriger, eigennütziger Bastard«, poltert er los. »Als er anfing, Erfindungen – darunter auch welche von deinem Vater – an den Kern zu verkaufen, war’s das für mich.«
    Ich wünschte wirklich, meine Mom hätte ihm gesagt, Christina sei eine McClaren.
    »Meine Mom meinte, dass er nur Sachen verkauft, die die Fünfzig genehmigt haben, und dass es andere Sachen gibt, die er nicht verkaufen darf. Glauben Sie, dass er diese Anweisungen nicht befolgt?«
    »Andere Mitglieder der Fünfzig nennen mich paranoid, aber ich nenne sie dumm und naiv.« Rufus nimmt seinen aufgefüllten Krug von dem kleinen Mädchen und bedankt sich mit einem kratzigen Kuss auf die Wange bei ihr. »Nur wenige von ihnen nehmen die Bedrohung ernst. Sie halten es für besser, mit dem Kern zu kooperieren, weil die H2 uns eher in Ruhe lassen, wenn wir ihr Geheimnis bewahren. Ich nenne das Beschwichtigung. Ich frage mich, was sie denken werden, wenn die H2 diesen Scanner in die Finger kriegen. Dann merken sie, wie sie wirklich sind.«
    »Und Sie wissen, wie sie wirklich sind?«
    »Ohne Zweifel.« Rufus’ Augen reflektieren das gewaltige Feuer am anderen Ende des Saals. »Sie haben einen meiner Vorfahren abgeschlachtet und die Bishops vergessen niemals. Damals wie heute waren die H2 nichts als blutrünstige Aliens und sie sollen verdammt noch mal von meinem Planeten verschwinden.«

ACHTZEHN
    Ich starre Rufus an und frage mich, ob er das, was er gerade gesagt hat, wirklich so meint. Wenn es nach ihm ginge, würde er gegen die H2 Krieg führen? Glaubt er tatsächlich, die Menschen könnten gewinnen? Er redet daher, als würde er meinen Vater kennen, aber Dad hat klipp und klar gesagt, der Scanner solle Konflikte zwischen den Spezies verhindern, nicht sie verursachen.
    Mein Blick huscht zu meiner Mutter, die vorsichtig an ihrem Krug nippt. Ich weiß, sie hat uns hergebracht, weil Christina sofortige Hilfe brauchte. Wenn wir sie in ein normales Krankenhaus gebracht hätten, hätten wir sie genauso gut Race und seinen Schlägertypen ausliefern können. Aber plötzlich frage ich mich, ob das hier viel besser ist.
    Mom hatte gehofft, wir könnten hier einen kleinen Stopp einlegen und dann einen schnellen Abgang machen, und jetzt sind wir gefangen. Rufus hat den Scanner und seine Absichten scheinen nicht besser zu sein als die von Race oder Brayton. Und wenn er rauskriegt, dass Christina eine H2 ist …
    Knie stoßen gegen meine, und ich bin so erschrocken, dass ich beinahe meinen Krug fallen lasse. Vor mir steht ein Mädchen. Ihre ziemlich beeindruckende Oberweite ist nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. »Willst du tanzen?«, fragt sie atemlos.
    Rufus’ dröhnendes Lachen erschüttert den Tisch. Ich bin froh, dass er das lustig findet. »Geh nur, Junge«, sagt er und schubst mich an der Schulter. »Sei ein Gentleman und lass sie nicht hängen.«
    Die nächste halbe Stunde oder so lasse ich mich von Bishop-Mädels aller Formen und Größen unsanft behandeln, während ich Christina dabei beobachte, wie ihr dasselbe mit den Jungs widerfährt, nur dass die anscheinend respektvoller mit ihr umgehen. Ich stolpere über Stufen und gebe mir Mühe, nicht hinzufallen. Ich werde gerade von Yolanda über die Tanzfläche gezerrt, deren muntere Finger versuchen, sich ihren Weg in meinen Hosenbund zu bahnen, als ich Christina zu Boden sinken sehe. Augenblicklich bin ich an ihrer Seite, wobei ich fast Yolandas Finger mitreiße.
    Christinas letzter Tanzpartner kauert an ihrer anderen Seite. »Sie ist einfach umgefallen, Mann, es tut mir echt

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