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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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und kann euch sagen, dass er die Ehre verdient hat.«
    Meine Kehle verengt sich. Ich schlucke meine Trauer hinunter, setze mich aufrecht hin und versuche, wie ein Typ auszusehen, der es verdient, einen Vater wie Fred Archer zu haben. Und das, obwohl ich die Hälfte meiner Zeit damit verbracht habe, jedes Teilchen seines Wesens abzulehnen, egal wie unfair das auch gewesen sein mag.
    Ich werfe meiner Mutter einen Blick zu und merke, dass sie ihre Gefühle heute Abend weit weggeschoben hat. Ich wünschte, ich wüsste, was sie denkt, denn das könnte mir helfen herauszufinden, was in mir vorgeht. Christina scheint das Beben unter meiner Oberfläche zu spüren. Ihr Daumen streicht über meinen Handrücken.
    Rufus steht jetzt hinter meiner Mutter. Seine Finger sind um die Rückenlehne ihres Stuhls geschlungen. »Fred war einer der Letzten der Archers, die einst eine mächtige Familie waren. Die Archers haben vier Jahrhunderte lang Beweise für das gesammelt, was wirklich passiert ist, als Aliens auf unserem Planeten einmarschiert sind. Und sie haben über diese Beweise gewacht. Fred Archer war Wissenschaftler. Er hat es vielleicht besser als der Rest von uns verstanden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.«
    Während Rufus über die frühen, idealistischen Tage von Black Box spricht, sitze ich mit Schmerzen da. Ich werde niemals mit meinem Dad über irgendetwas davon reden können. Er ist nicht da, um mir zu sagen, was ich tun soll, um mir Dinge zu erklären, um mir zu sagen, wem man trauen kann.
    Rufus schiebt seinen Bauch um den Stuhl meiner Mom herum und drängelt sich zurück an den Kopf des Tisches. »Männer wie Fred Archer, die die Überlegenheit unserer Spezies und die Wichtigkeit, sie zu verteidigen, begriffen haben, brauchen wir mehr denn je«, setzt er seine Rede fort.
    Die Überlegenheit unserer Spezies …
    Ich hebe den Blick zu der schweren Holzskulptur über dem Kaminsims. Jetzt weiß ich, wo ich sie schon einmal gesehen habe. In meinen Geschichtsbüchern. Das ist nicht das bekannteste der alten germanischen Symbole, aber es ist definitiv eins davon: Wodans Rune. Mühsam schlucke ich und klammere mich an Christina fest.
    Die Bishops haben sich nicht aus Angst isoliert. Sie haben es getan, weil sie sich für etwas Besseres halten. Sie sind keine weißen Rassisten; sie sind menschliche Rassisten.
    Hat mein Vater auch geglaubt, dass er etwas Besseres sei?
    Ich schaue meine Mutter an, deren Gesicht versteinert ist. Ihre Augen sind zwar auf Rufus gerichtet, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie ihn wirklich sieht. Christina greift meine Hand so fest, dass sie zittert. Wahrscheinlich, weil sie den Hass auf die H2 in den Augen von fast jedem im Saal aufflackern sieht.
    Rufus geht einen weiteren Schritt zur Seite und legt seine fleischige Hand auf meine Schulter. »Dieser junge Mann ist nun der Letzte der Archers, er ist verantwortlich für das Vermächtnis seines Vaters, für den Fortbestand seiner Linie, für die Reinhaltung seines Blutes.«
    Christina wird ganz still.
    Dann hebt Rufus die andere Hand hoch in die Luft. Ich verbiege mich auf meinem Sitz, um seine Augen sehen zu können, in denen etwas Kaltes und Tödliches funkelt.
    Er hält den Scanner in der Hand.
    »Und er hat uns das hier gebracht!« Über meinem Kopf schaltet er ihn ein. Blaues Licht schimmert auf meinem Besteck und meine Herzfrequenz bricht jeden Geschwindigkeitsrekord.
    »Fred Archer hat uns die Macht verliehen, die zu identifizieren, denen wir trauen oder auch nicht trauen können. Das ist sein letztes Geschenk an uns. Wenn das Licht blau ist, seht ihr einen reinblütigen Menschen!«
    Es gibt nichts, was ich tun kann. Keine Möglichkeit, Rufus aufzuhalten. Es fühlt sich an, als würde meine Welt in Zeitlupe aus den Fugen geraten, als er den Scanner über eine Reihe von Leuten bewegt, die mir gegenübersitzen – meine Mutter, seinen jüngeren Sohn, David –, und blaue Lichtstrahlen über den Tisch fallen, während alle anfangen zu klatschen.
    Dann hält er ihn über Christinas Kopf.
    Voll Entsetzen starrt sie mich an, als das rote Licht über ihr Gesicht strömt.

NEUNZEHN
    Nach einer Sekunde völliger Stille springt die Hälfte der Leute am Tisch auf die Füße, während der Rest mit großen Augen sitzen bleibt, als bräuchten sie ein bisschen länger, um zu verarbeiten, dass hier eine H2 unter ihnen ist. Aaron bewegt sich schneller als die anderen; er packt Christinas Arm und reißt sie an sich. Aus Reflex und Wut verpasse ich ihm

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