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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ablesen. Warum geben Sie mir keine Chance?«
    »Weil wir uns das Risiko nicht leisten können«, entgegnete ich.
    »Hören Sie, Lam, die Sache ist sehr ernst. Es ist nicht allgemein bekannt, aber meine Frau hat nicht mehr lange zu leben. Ich dürfte wohl so an die zwanzig Millionen Dollar erben. Schauen Sie, Lam, wenn Sie mir aus der Patsche helfen, werde ich dafür sorgen, daß Ihre Agentur ganz groß ins Geschäft kommt.«
    Berthas Sessel quietschte protestierend.
    Ich sagte: »Okay, Allen, ich will nicht so sein. Ich werde über Ihren Vorschlag nachdenken. Falls ich mitspiele, dann tu ich's auf meine Art und nicht auf Ihre. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, geht es Ihnen nur darum, daß die Polizei Sie nicht als Carleton Blewett identifiziert. Stimmt das?«
    »Ja. Sie soll zu der Überzeugung kommen, daß sie Mr. und Mrs. Blewett unter die Lupe genommen hat und von der Liste streichen kann.«
    »Und falls ich das — egal, wie — zuwege bringe, sind Sie zufrieden, ja?«
    »Oh, Lam, das wäre meine Rettung!« Er sprang auf, sein Gesicht strahlte. »Sie haben — Sie können nicht ahnen, was das für mich bedeuten würde. Herrje, ich fühle mich wie neugeboren!«
    »Sie haben bereits mit Sharon Barker darüber gesprochen?«
    »Ja.«
    »Rufen Sie sie an«, sagte ich. »Ich möchte mit ihr reden.«
    Er fischte ein kleines schwarzes Buch aus der Tasche und wählte mit seinem kurzen, dicken, gut manikürten Finger die Nummer.
    Einen Moment später sagte er: »Hallo, Sharon? Rate mal, wer da ist... Stimmt. Schau, ich bin gerade im Büro von Cool & Lam — na, du weißt schon —, und Donald Lam möchte mit dir sprechen.«
    Ich nahm ihm den Hörer aus der Hand. »Hallo, Sharon.«
    »Hallo, Donald.« Sie hatte eine kühle, aber verführerische Stimme.
    »Das Geschäft, das man mir vorgeschlagen hat, ist Ihnen doch bekannt?«
    »Ja.«
    »Und Sie sind bereit mitzumachen?«
    »Mit Ihnen ja. Ich würde nicht jeden akzeptieren, aber bei Ihnen in ich einverstanden.«
    »Wieso eigentlich?«
    »Weil ich Sie vor einer Woche oder so gesehen habe. Sie waren mit einer jungen Frau in dem Lokal, in dem ich arbeite.«
    »Woher wußten Sie, wer ich war?«
    »Jemand sagte mir, Sie seien Donald Lam, der Privatdetektiv.«
    »Das ist schlecht.«
    »Warum?«
    »Ein Privatdetektiv versucht anonym zu bleiben.«
    »Na, ich fürchte, das ist Ihnen nicht gelungen, Donald. Ich mußte einfach zu Ihnen hinsehen.«
    »Warum?«
    »Weil Sie so ein Gentleman waren.«
    »Wirklich?«
    »Das Mädchen, das Sie bei sich hatten, war schrecklich verliebt in Sie, und Sie benahmen sich unwahrscheinlich anständig. Sie — ach, ich weiß nicht. Sie waren rücksichtsvoll und — na ja, eben nett. Sie begönnerten sie nicht und nutzten ihre Verliebtheit nicht aus, und dabei wäre das so leicht gewesen.
    Und deshalb will ich nur mit einem einzigen Privatdetektiv Zusammenarbeiten, mit Ihnen. Aber damit wir uns recht verstehen, Donald: Wir sind bloß Geschäftspartner.«
    »Ich weiß.«
    »Im Bungalow ist ein Doppelbett, und es muß auch benutzt werden. Ich hoffe, Sie werden sich auch bei mir wie ein Gentleman benehmen.«
    »Ich werde es wenigstens versuchen.«
    »All right. Kommen Sie vorher noch mal vorbei, damit wir die Einzelheiten besprechen können?«
    »Was für Einzelheiten?«
    »Schauen Sie, Donald, ich beabsichtige nicht, die ganze Nacht wach zu bleiben und mich mit Ihnen herumzustreiten. Wenn ich sage, Licht aus, dann wird das Licht ausgeknipst, und mehr ist nicht drin. Ich denke, Sie verstehen mich...«
    »Sicher. Ich komme vorbei.«
    »Aber allein.«
    »Bis später.« Ich legte auf und konzentrierte mich auf Allen.
    »Wir übernehmen Ihren Auftrag gegen Zahlung von zweitausend Dollar und sämtlicher Spesen. Die Spesen werden nicht von Pappe sein. Es geht Ihnen darum, nicht mit dem Carleton Blewett in Verbindung gebracht zu werden, der in der Nacht, in der Ronley Fisher ermordet wurde, im Motel Bide-a-wee-bit wohnte. Wie ich das bewerkstellige, ist Ihnen schnuppe. Ist das so richtig?«
    »Jawohl.«
    »Geben Sie's uns schriftlich«, sagte ich und wandte mich an Bertha. »Ruf eine Stenotypistin, setz den Text auf und laß den Wisch von ihm unterschreiben.«
    »Wohin gehst du, Donald?«
    »Aus.«
    Ich marschierte zur Tür und sagte über die Schulter: »Und vergiß nicht, dir die zweitausend Dollar als Vorschuß geben zu lassen.«
    Berthas Gesicht lief rot an vor Wut.
     

2
     
    Elsie Brand, meine Sekretärin, fragte: »Was ist heute morgen bloß in

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