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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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seit kurzem zur Maritimgruppe gehört und mit allem Luxus ausgestattet wurde, beginnt die Auffahrt zur Baustelle. Der Commissario betrachtet lächelnd das überdimensionale Schild mit der Aufschrift: Durchfahrt verboten .
    Neben der Zufahrt schält sich gerade eine Wandergruppe mit kräftigen Schritten aus dem Wald. Di Flavio erkennt das Ende eines desolaten Weges, der, wie er weiß, ein Stück weit hinter der Placa Romana beginnt und durch einen Kiefernwald aufwärts führt. Die Wanderer biegen nach rechts ab, wo die Bellavista in Kurven hinunter ans Meer führt.
    Er schaut ihnen einen Moment lang nach. Dann surrt er mit dem Motorroller den Berg hinauf. Die bereits fertige Straße führt ihn zur Spitze des Berges. Der Rohbau thront wie eine Burg auf dem Gipfel. An dem riesigen Ungetüm, noch im Betonunterkleid, kleben mehrere runde Terrassen wie überdimensionale Tarantellawagen eines Jahrmarktfahrgeschäfts. Für einen Moment meint di Flavio, sie drehen sich ineinander und umeinander. Hinter einem Baufahrzeug, aus dem gerade Natursteine mit Hilfe eines riesigen Krans entladen werden, hält er an und wartet, bis die Fracht festgemacht am Himmel schwebt und er gefahrlos passieren kann.
    „Wo finde ich den Architekten?“ fragt er den für den Moment beschäftigungslosen Mann. Dieser zeigt auf einen Container, der rostig und gelb ein Stück vom Rohbau des Hauses entfernt unscheinbar am Rand steht. Di Flavio staunt nicht schlecht, als er hinter dem Container den Mercedes des Schamanen entdeckt. Er stellt seinen Roller ab und wandert ein paar Schritte auf und ab, in der Hoffnung, dass die Besucher sich bald verabschieden. Er bewundert das Bauwerk und das Bauschild, auf dem etwas von Harmony and Peace zu lesen ist. Er schaut hinunter auf die untere Straße, betrachtet die von oben wie Spielzeugautos wirkenden Fahrzeuge. Ein Müllauto schleicht die Straße entlang und hält immer wieder, um Container abzuholen und zu entleeren. Hinter ihm, ohne die Chance vorbeizukommen, ein roter offener Sportwagen, der lautstark die Hupe betätigt. Di Flavio ist nicht sicher, er beugt sich vor, um besser sehen zu können, und erkennt jetzt den auffälligen TR 4 von vorhin. Die Schamanen scheinen sich hier ein Domizil zu bauen, geht ihm durch den Kopf, als sein Handy in der Tasche brummt.
    „Pronto, di Flavio. Si, si, in der Bucht Cala Fornells, ein Segelboot ... Wir kommen, danke, Ernesto.“
    Das bekannte Grummeln in der Magengegend verdirbt ihm sofort das Lachen. Rasch stülpt er sich den Helm wieder über den Kopf, schwingt sich auf den Roller und kurvt um die Baustellenfahrzeuge herum abwärts. Ciao, Francesco, ein andermal schickt er als stummen Gruß zum Container hinüber. Er nimmt sich vor, den Freund heute Abend anzurufen.

Kapitel 12 – Am Nachmittag
     
    „Warten Sie, ich helfe Ihnen.“ Ulla ist dankbar für das Glas Wasser, das die Frau in Weiß ihr in die Hand drückt und, als es ihr fast aus der Hand gleitet, an den Mund führt. Sie fühlt sich schwach und zerschlagen, das Atmen fällt ihr schwer. Sie fasst sich mit den Händen an die Stirn, weil ihr Kopf schmerzt, prüft, ob sie Fieber hat. Ihre Stirn ist heiß, aber noch in einem normalen Bereich. Ihre Augen wandern den sichtbaren Bereich ab, suchen nach Schläuchen, die vielleicht irgendwo befestigt sind. Die vollständige weiße Umgebung, diese fremde Frau in Weiß, die jetzt kurz das Zimmer verlassen hat, angeblich, um noch frisches Wasser zu holen, gibt Ulla Rätsel auf. Ganz sicher befindet sie sich in einem Krankenhaus. Vorsichtig fängt sie an, die kleinen Zehen zu bewegen, dann zieht sie den Fuß an, erst einen, dann den anderen. Alles funktioniert ohne weiteres. Ihre Hände wandern zu ihrem Bauch, er ist aufgetrieben und rumort schmerzlich, aber auch an ihm kann sie keine Verbände oder fremden Ausgänge ertasten. Vorsichtig schlägt sie die Decke zur Seite, setzt sich auf. Alles dreht sich, der Raum verzerrt sich. Ulla schließt für einen Moment die Augen. Es wird nicht besser. Sie stützt sich auf den Stuhl, der neben dem Bett steht, und zieht sich hoch. Als sie steht, wackeln ihre Knie, und sie ist versucht, sich wieder in dieses breite Bett fallen zu lassen. Sie zwingt sich, ein paar Schritte um den Stuhl herum, immer mit der Hand an der Lehne, zu vollführen. Ihr wird bewusst, dass ihre Blase drückt. Wo ist die Toilette? Jetzt im Stehen, wird der Drang fast übermenschlich stark. Sie presst die Beckenbodenmuskulatur fest zusammen. Dann wagt sie zwei

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