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Tatort Oktoberfest (German Edition)

Tatort Oktoberfest (German Edition)

Titel: Tatort Oktoberfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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„Regen ist für mich kein Problem. Unterirdisch komme ich auch ohne Schirm trockenen Fußes nach Hause. Warten Sie, ich erkläre es Ihnen: Sie gehen erst ein Stück durch das Parkhaus, dann erreichen Sie die unterirdische Straße, und schon sind Sie im Trockenen.“
    Die Aussage stimmt nur bedingt, stellt er fest, als er im Parkhaus den Regen von der Lederjacke schüttelt. Schon die paar Meter haben ausgereicht, seine Hose durchzuweichen. Die Abstellplätze sind mit Neonröhren hell ausgeleuchtet und gut belegt. Er folgt dem Pfeil zur Ausfahrt und erreicht einen Gehweg, der neben einer breiten Straße abwärts führt. Wieder unter freiem Himmel, überfällt ihn die dort herrschende Dunkelheit. Seine Augen brauchen einen Moment, um sich daran zu gewöhnen. Auch der Regen prasselt wieder auf ihn nieder. Wie ein großer Schlund öffnet sich etwas weiter hinten der unterirdische Bereich der Wohnanlagen. Eine Baustelle engt die Straße ein, an ihren Rändern parken Autos. Er beeilt sich, den geschützten Bereich schneller zu erreichen.
    Zwei Jugendliche kommen ihm entgegen. Einer kickt eine Dose am Rinnstein vor sich hin. Sie machen keine Anstalten, zur Seite zu gehen. „Entschuldigung“, murmelt er und drängt sich zwischen ihnen durch, als der eine sich zu ihm umdreht und ausspuckt: „Alter, hast nich ‚n Euro für uns?“
    Ohne weiter zu diskutieren, fingert di Flavio in seiner Jackentasche nach ein paar Münzen und gibt sie dem Jungen. „Danke, Alter“, sagt der Beschenkte höflich und grinst. Im nächsten Augenblick reißt etwas seinen Kopf nach hinten. Der eisenharte Griff presst ihn gegen einen Pfahl oder Ähnliches. Er will schreien, um sich schlagen, doch es gelingt ihm nicht. Der Überwältiger hält seinen Kopf wie mit einer Schraubzwinge fest. Er kann sich weder bewegen noch sich die Gesichter der beiden Angreifer einprägen. Der Arm würgt an seinem Hals, seine Hände befinden sich ebenfalls im Klammergriff. Er spürt den Schlag auf den Hinterkopf und ist verwundert, dass nicht gleich alles schwarz wird.
    Er liegt am Boden, und in seinem Kopf poltert es unangenehm. Als er versucht, die Augen einen Spaltbreit zu öffnen, was ihm unheimlich schwerfällt, hört er: „Gib ihm noch eines.“ Er gibt es auf, die Augen öffnen zu wollen. „Der hat genug“, sagt die andere Stimme. Er merkt, dass sie in seinen Taschen wühlen. „Mist, er hat das Handy nicht. – Schnell, da kommt wer, weg hier.“ Di Flavio driftet in eine andere Welt.
    „Hallo Commissario“, ist das Nächste, was er hört. Kennen die Gangster ihn? Wieder versucht er, mühsam nach oben zu linsen. Er sieht ein Frauengesicht über sich schweben. „Ich werde einen Krankenwagen anfordern, können Sie mich hören? Bitte, Sie müssen kämpfen. Sie haben mir doch immer geholfen, wenn es brenzlig wurde, Sie können nicht so einfach …“
    Julia? Er muss sich täuschen, anscheinend ist er im Himmel oder sonst wo. Dann hört er ein Martinshorn, und zwei Sanitäter beugen sich zu ihm hinunter. „Haben wir mal wieder eine Bierleiche? Sowie das Wetter schlecht wird, wollen die Penner ins Krankenhaus.“
    „Das ist kein Penner, der Mann ist verletzt, er ist ein Bekannter von mir aus Italien, er ist Polizist. Sie müssen ihm helfen.“
    Di Flavio schließt die Augen, als sie ihn auf die Trage hieven. Er ist müde und erschöpft und möchte einfach nur noch schlafen. Der Wagen fährt an, Julia streichelt seine Hand und sagt immer wieder: „Bitte. Nein. Bitte.“ Irgendetwas Feuchtes tropft auf sein Kinn, und dann spürt er einen Mund an seiner Wange, und das „Bitte …“ kommt ganz gehaucht. Die Kälte wird von einer angenehmen Wärme abgelöst, und er seufzt.
    „Wir fahren ins Schwabinger Krankenhaus“, verkündet einer der Sanitäter, „dauert nicht mehr lange.“ Als die Türen des Wagens geöffnet werden, er herausgezogen wird und Lärm um ihn herum entsteht, möchte er protestieren. „Keine Angst, ich bleibe hier.“ Julias Stimme beruhigt ihn.
    Während Julia im Krankenwagen neben di Flavio sitzt und dessen Hand beruhigend streichelt, ab und an das Martinshorn sie erschreckt und über ihr das Blaulicht zuckt, denkt sie: Es ist schon kurios. Immer wenn dieser Commissario ihren Weg kreuzt, passiert ein Unglück. Beim ersten Mal zwitschert ihr Mann mit einer anderen ab. Gut, di Flavio tröstet sie und … Dann trifft sie ihn ein Leben später in Tropea als Ermittler wieder und hat gerade eine Wasserleiche entdeckt. In Mallorca taucht er

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