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Tatort Oktoberfest (German Edition)

Tatort Oktoberfest (German Edition)

Titel: Tatort Oktoberfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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dann nich zurück muss?“
    Di Flavio beschäftigt sich eingehend mit seiner Kaffeetasse. Es ist ihm plötzlich unangenehm, dass er sich eingemischt hat.
    „Na ja. Also, was ist nun Sache?“ hakt Julia nach.
    „Ick hab es gefunden. Aber ick weeß, wem et gehört. Der braucht et nich mehr.“
    „Ich verstehe immer Bahnhof? Du hast das Smartphone gefunden und weißt, wer der Besitzer ist und gibst es nicht zurück?“ Julias Stimme klingt besorgt.
    Ludwig windet sich. „Det jeht doch nich.“
    „Mei, mach es nicht so spannend. Warum geht das nicht?“
    „Det kann ick nich sagen, dann verhaften se mich.“
    Jetzt horcht di Flavio auf und schaltet sich ein. „Wieso hast du Angst, dass du verhaftet wirst?“ In ihm keimt ein Verdacht. Der Junge war auf der Veranstaltung bei der BMW-Welt, er kennt sich mit den Schläuchen aus. Kann er Luigi gekannt und ihn dort gesehen haben? Haben die Burschen, die ihn überfallen haben, nicht nach einem Handy gesucht? War es das Smartphone, das Ludwig in den Händen hält? Er schaut zu Ludwig hinüber und betrachtet das Telefon, das auf dem Tisch vor dem Jungen liegt. „Es gehört Luigi, nicht wahr? Du hast Luigi auf der BMW-Welt gesehen. Und du weißt, dass er nicht mehr am Leben ist?“
    Ludwigs Gesicht verzieht sich ungläubig. „Sie sind Kriminaler, nich? Verhaften Sie mich jetzt?“
    „Nein, also erzähle uns, wie es war.“ Er schaut kurz zu Julia hinüber. Ihr verzweifelter Blick macht ihn traurig. Aber sie nickt. „Ja, bitte, Ludwig.“
    „Ick wollte doch nur noch mal die Karre ausprobieren. Ick konnte doch nicht wissen, dass da drin der Luigi sitzt, mausetot. Ick hab mich gebückt, damit man mich nich sieht, und da hab ick det Teil gefunden und mitgenommen. Weil ick doch nur noch wegwollte, wegen der Polizei und so.“
    „Mhm, hört sich nicht gut an. Wir müssen auf jeden Fall zu Hauptkommissar Wimmer und ihm die Sache erklären.“
    „Ick dachte, Sie können det …“
    „Ja Tino, können wir den Jungen da nicht raushalten? Ich bin zwar für Ehrlichkeit und Offenheit, aber wenn ich daran denke, dass er im Präsidium verhört wird … Auf jeden Fall gehe ich mit, wenn es sein muss. Aber gibt es nicht eine andere Möglichkeit?“
    „Warte. Lass mich überlegen.“ Oh dio, er rasselt sich da ganz schön rein. Jetzt hat er Wimmer verschwiegen, dass Luigi sein Informant war, und wenn er jetzt diese Informationen hier zurückhält? Nein, das kann er nicht. Aber er kann … „Pass auf, für den Augenblick behandle ich dich wie einen Informanten. Ich nehme deine Aussage auf, und du unterschreibst. Wenn ich im Präsidium bin, werde ich das Protokoll mitnehmen, und dann werden wir sehen, ob und wann du zur Polizei musst.“
    „Und ick werde nich verhaftet?“
    „Nein, keine Angst. Aber du darfst natürlich die Stadt nicht verlassen.“
    „Cool.“ Ludwig grinst über beide Ohren und schaut seine Tante triumphierend an, dann jedoch geht ein Schatten über sein Gesicht. „Und Claudia? Sie wird och nich verhaftet?“
    „Wieso Claudia, das musst du mir erklären.“
    „Na, ick hab die Apps geprüft, als et noch Saft hatte, und da war eine SMS von Claudia im Posteingang.“
    „Erinnerst du dich an die Nachricht?“
    „Ja, ick globe schon. ‚Warum meldest du dich nicht? Warte auf deinen Anruf. Claudia.‘ So etwa, und da dachte ick …“
    „Ja, da wird Claudia auch verhört werden, und sie wird erklären müssen, welche Verbindung zwischen ihr und Luigi bestand.“
    So wie er auch, denn seine Nummer ist auch in Luigis Handy. War die ’Ndrangheta ihm auf der Spur? Er muss auf jeden Fall Enno anrufen. Was, wenn Luigi ausgequetscht wurde, bevor er …? Dann ist Ennos Tarnung in Gefahr. Er braucht etwas Zeit, bevor er zu Wimmer geht. Di Flavio reißt sich zusammen, er bemerkt, dass Julia ihn ansieht.
    „Danke, Tino.“
    „Also, Ludwig, dann wollen wir mal“, und zu Julia gewandt: „Könntest du mir deinen PC ausleihen?“
    „Ja, sicher.“ Sie gehen ins Schlafzimmer. Beim Anblick des noch nicht gerichteten Bettes überzieht Julias Gesicht Röte. „Warte, ich logge mich ein. So, bitte.“ Während er das Protokoll eintippt, richtet sie das Bett.
    „Würdest du mir das Ganze ausdrucken und dann abspeichern? Es kann sein, dass ich es noch mal per Mail anfordere, wenn ich im Präsidium bin.“ Di Flavio bemerkt aus den Augenwinkeln, dass sie mit einer weißen Überdecke die Spuren der Benutzung abdeckt. Julia nickt.
    Im Wohnzimmer fläzt sich Ludwig vor dem

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