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Tatort Oktoberfest (German Edition)

Tatort Oktoberfest (German Edition)

Titel: Tatort Oktoberfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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Abend drehten sich besonders wertvolle Karossen auf den Drehtellern gegenüber. In einer von ihnen wird Luigi aus nächster Nähe erschossen. Die Pistole ist mit einem Schalldämpfer versehen. Was hatte Luigi in einem der Wagen zu suchen? Wen traf er dort? Er hatte Angst. Aber wovor hatte Luigi Angst? Wurde er erpresst? Welcher Zusammenhang besteht mit der Beschädigung der Zuleitung im Bierzelt gestern?
    Ihm fällt voller Unbehagen ein, dass er seinem Kollegen einiges wird erklären müssen. Sollte Wimmer mit seinem Verdacht recht behalten und die ’Ndrangheta steckt hinter allem? Der Imageschaden für die Stadt wäre geringer als würde der Täter aus dem Lager der Rechtsradikalen kommen. Die Frage ist, welche Rolle spielt Claudia wirklich? Ist sie so unschuldig wie sie sich gibt? Sind die Verdächtigungen von Luigis Frau berechtigt? Bestand zwischen den beiden eine engere Beziehung?
    Was ist mit Ludwig? Er scheint in seiner Naivität die Wahrheit zu sagen. Oder? Hat ihn Luigi in dem Auto erwischt, es gab ein Handgemenge, der Revolver war in der Nähe, und Ludwig hat ihn erschossen? Hätte er mit ihm gleich zu Wimmer gehen sollen? Nein, erst muss er sicherstellen, dass Ennos Deckung nicht gefährdet wird. Es steht zu viel auf dem Spiel. Ludwig rennt nicht weg und Claudia? Auch nicht.
    In der Hosentasche brummt sein telefonino. Erleichterung. Aber es ist nicht Enno, sondern Wimmer. Di Flavio ignoriert den Anruf. Erst nachdem er mit Enno gesprochen hat, wird er sich auf den Weg in die Ettstraße machen. Dann endlich, es klingelt erneut. „Ja, Enno?“
    „Luigi hat zuletzt mit seiner Frau, davor mit einem Kopitzki telefoniert. Kopitzki ist Unternehmensberater und arbeitet für den Fabrikanten Ochshammer. Es wird einige Zeit dauern, bis mein Kollege alles entschlüsselt und die anderen Nummern überprüft hat. Aber danke. Nichts weist auf mich hin, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Luigi war offensichtlich nicht für unsere Busenfreunde tätig, so viel konnten wir herausfiltern. Aber bei dieser Unternehmensberatung, für die Kopitzki tätig ist, da könnte etwas im Busch sein. Ich habe meinen Kollegen gebeten, genauer hinzuschauen. Auch bei dem Cousin von Frau Rezzo. Er gibt dir Bescheid. Leider kann ich dir nichts Konkretes zur Lösung des Falles liefern.“
    „Ich wollte sichergehen. Unter diesen Umständen werde ich vermutlich noch ein paar Tage in München bleiben. Ruf mich an, wenn ihr auf der Garmischer Autobahn eintrudelt, ich stelle den Prosecco kalt. Noch eine Frage, was ist mit Claudia Fioretti und ihrem Vater, hast du in dieser Richtung etwas in Erfahrung bringen können?“
    „Die übliche Geschichte. Gastarbeiter der ersten Generation, arbeitet in einer Gaststätte, heiratet Gastwirttochter, übernimmt das Lokal. Es läuft, er eröffnet ein weiteres und noch eines, wird älter und gibt wieder eines an einen Pächter ab. Inwieweit unsere Freunde mitgeholfen haben? Oder gar jetzt bei Claudia mitfinanziert haben? Auch hier hört sich mein Kollege um. Auf den ersten Blick nicht. Möglich, dass der Verein mitspielen möchte, wenn … Nicht ganz ausgeschlossen.“
    „Ja, das sind auch meine Überlegungen. Nun gut, ich höre von dir. Noch eine schöne Zeit mit deiner Bella.“
    Als er das telefonino zuklappt, merkt der Commissario, dass ihm die Zeit davongelaufen ist. Er beeilt sich, zur Nadistraße zu kommen. Noch immer fügt sich das Puzzle weder zur einen noch zur anderen Seite zusammen. Kopitzki hat ihn mit Luigi zusammen gesehen, das weiß er jetzt. Hat er den Überfall auf ihn veranlasst? Aber warum sollte er befürchten, dass sein Anruf publik wird? Luigi wurde an dem Abend von Ochshammer beschäftigt, und es ist völlig normal, dass sein Mitarbeiter mit Luigi spricht. Es sei denn? Ganz in seine Überlegungen eingesponnen, verpasst di Flavio den Weg zum Haus. Er bemerkt seinen Irrtum, als der Schlüssel im Schloss sperrt. Endlich im richtigen Haus und im Fahrstuhl unterwegs in das sechste Stockwerk, schiebt er die Gedanken zur Seite und gibt sich der angenehmen Vorstellung nach einer warmen Dusche hin. Vor der Eingangstür seiner Übergangswohnung warten zwei Streifenpolizisten in grünen Uniformen.
    „Hallo, stehe ich jetzt unter Sonderschutz?“ scherzt er.
    „Commissario di Flavio? Wir sollen Sie sofort zur Ettstraße bringen.“
    „Eine Dusche und ein frisches Hemd sind sicher noch drin?“ fragt er und dreht den Schlüssel im Schloss.
    „Tut uns leid, wir haben Anordnung, Sie sofort

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