Tatort www
nicht schrecklich, Mädels?“
„O mein Gott! Kann man das irgendwie merken?“, fragte Maren besorgt.
„Er hat gesagt, dass man das am ehesten durch das Leuchten der kleinen LED-Leuchte neben der eingebauten Webcam bemerkt. Die dürfte nämlich nur dann leuchten, wenn ein Programm oder Trojaner auf die Webcam zugreift.“
„Aber eine Antivirensoftware würde doch verhindern, dass sich ein solcher Trojaner installieren kann, oder nicht?“ Hoffnungsvoll sahen Maren und Anna ihre Freundin an.
„Die Frage hatte natürlich auch jemand gestellt. Daraufhin hat der Hacker einen Virus aus dem Internet geladen. Es gibt wohl Seiten, auf denen man die einfach so herunterladen kann. Dann hat er uns live gezeigt, wie er den Virus ganz einfach so tarnen kann,dass dieser von den meisten Antivirenprogrammen nicht mehr erkannt wird.“
„Ach du Schande. Also kann man gar nix machen?“
„Er hat gesagt, es gibt einige Möglichkeiten, sich sinnvoll zu schützen, die auch ganz einfach sein können. Zum Beispiel schlicht und einfach einen Aufkleber über die Kamera zu kleben.“
Maren wurde kreideweiß und hielt sich am Tisch fest. „He, Maren, was ist denn los?“, fragte Anna besorgt. „Ist dir schlecht?“
„O Gott, bitte nicht“, stöhnte Maren. Ihre beiden Freundinnen sahen sie besorgt an. „Maren, was hast du? Los, sag schon!“
„Ich habe doch zu Weihnachten das kleine Notebook von meinem Vater geschenkt bekommen. Seit ein paar Wochen leuchtet die Lampe neben der Webcam andauernd und ich habe sie nicht ausbekommen“, erklärte Maren mit zittriger Stimme. „Ich habe das Notebook letzte Woche beim Baden dabeigehabt und am Samstag, als Christian mich besucht hat, o Gott! Was, wenn ich so einen Trojaner habe und ein Perverser mich gefilmt hat?“
„He, jetzt beruhige dich erst einmal. Deine Webcam hat bestimmt nur einen Defekt“, versuchte Anna ihre Freundin zu beruhigen. „Bitte doch Christian morgen, dass er dein Notebook mal untersucht. Der kennt sich doch damit aus“, forderte Sabine Maren auf.
Maren schickte sofort eine SMS an Christian und bat ihn, ihr am nächsten Tag bei einem Problem mit einem potenziellen Virus auf dem Computer zu helfen. Er kam natürlich vorbei.
„Hallo, Süße, was ist denn so dringend? Gibt’s ein Problem?“
Maren erzählte ihrem Freund von dem Gespräch am Vorabend und von ihrer Sorge wegen der LED-Leuchte an ihrem Laptop.
„Das klingt nicht gut“, sagte Christian. „Hast du eine Antivirensoftware installiert?“ „Ja natürlich, aber der Referent in Sabines Vortrag hat demonstriert, wie einfach Trojaner sich vor Antivirenprogrammen tarnen können.“
„Hmmmm … Lass mich mal kurz mit meinem Notebook ins Internet. Deins solltest du vorerst ausgeschaltet lassen.“ Nach einiger Recherche im Internet hatte Christian eine Anleitung entdeckt, wie Viren und Trojaner auch von Laien gefunden werden können, wenn sich diese vor der installierten Antivirensoftware tarnen.
Christian untersuchte Marens Notebook mithilfe der Anleitung aus dem Web und wurde schnell fündig. Ein Trojaner hatte sich auf ihrem Notebook eingenistet. Der Trojaner war als Bilddatei getarnt im Namen von Anna an Maren gesendet worden. Selbstverständlich hatte Maren keine Verdacht geschöpft und die Datei einfach geöffnet. Dass sich dabei ein Trojaner installierte, hatte sie nicht bemerkt.
Als Christian den Namen des Trojaners hatte, suchte er im Internet nach einer Beschreibung, was dieser Schädling genau macht.
„Oha, der hat es in sich“, sagte er, nachdem er eine Beschreibung gefunden und gelesen hatte. „Das Ding aktiviert heimlich die Webcams auf infizierten Computern und macht dann Videoaufnahmen.“
„Wie können wir überprüfen, ob er auch Videoaufnahmen von mir gemacht hat?“, fragte Maren besorgt.
„Das ist einfach, der Trojaner speichert die Videos auf der Festplatte des infizierten Computers in einem temporären Ordner. Den sollten wir finden. Lass mich kurz den Trojaner entfernen, dann starte ich dein Notebook neu und wir suchen nach den Videos.“
Maren und Christian fanden Videos. Als sie sich diese ansahen, brach Maren weinend zusammen. Christian war geschockt. Die ersten Videos zeigten Maren am Freitagabend vor einer Woche beim Baden. Zwei weitere Videos zeigten Maren, wie sie vor dem Computer saß. Völlig bedient war Maren, als Christian das vierte Video öffnete. Darauf waren Maren und Christian zu sehen, wie sie anfänglich im Wohnzimmer aßen und dann später
Weitere Kostenlose Bücher