Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt
Dumbo vorzulesen, doch wenn man diese Regeln beachtet, hält sich das Risiko, zertrampelt zu werden, in Grenzen.)
Langeweile: ** (Kommt drauf an: So richtige Entertainer sind Elefanten in der Regel ja nicht, doch man kommt mit ihnen ganz schön rum, und es muss ziemlich spannend sein, mit ihnen eine Weile zu leben.)
Seltenheit: ** (In Thailand und Nord-Indien gehört man als Elefantenmann nicht gerade einer Massenbewegung an, aber so richtig selten ist man auch nicht.)
Ekelfaktor: *** (Ähem. Die Rund-um-die Uhr-Betreuung der Tiere beinhaltet natürlich auch, dass man sich um ihre Hinterlassenschaften kümmert und diese möglichst diskret beseitigt. Und so ein Elefantenhaufen ist wirklich … äh … groß. Sehr groß … und aromatisch eher unter »streng« einzuordnen.)
Neidfaktor: *** (Stärkere Freunde hat niemand, und die bewundernden Blicke von Kindern sind dem Mahout gewiss. Doch, doch – da könnte man schon neidisch werden.)
Vogelvertreiber
O b Nachtigall oder Lerche – was bei Shakespeare noch von entscheidender Bedeutung war, ist heutzutage de facto reines Ornithologenwissen. Wenn wir ehrlich sind, haben die meisten von uns doch schon Schwierigkeiten, ein Käuzchen von einer Amsel zu unterscheiden, halten Flamingos und Störche für ein und dasselbe und können bei Georg Kreislers legendärem »Tauben vergiften im Park« nicht einmal mehr die Melodie mitsummen.
Das Wissen um unsere zwitschernden Freunde ist uns also ganz schön abhandengekommen, und wenn Katze Muschi uns strahlend einen frisch erlegten Spatz auf das Kopfkissen legt, empfinden wir keinesfalls gebührende Dankbarkeit, sondern ekeln uns vor dem toten Winzling, als wär’s eine Ratte. Bestenfalls Kanarienvögel oder Wellensittiche, die angeblich »Polly« krächzen können und sich gerne in den Stirnfalten wenig amüsierter Gäste festkrallen, erfahren noch so etwas wie Zuwendung – alle anderen der einst hoch geschätzten Trillerer und Pfeifer sind bestenfalls noch schmückendes Beiwerk von Mutter Natur oder zieren unsere Teller in Form von Taubeneiern oder Wachtelbrüstchen.
Wohlgemerkt: Wir sprechen hier nicht von Enten, Gänsen und Hühnern, die zwar ebenfalls Vögel sind, andererseits aber kaum noch natürlich vorkommen, sondern als Bestimmungsort stets unseren Ofen angeben – nein, wir sprechen von Vögeln, die per se nicht zum Verzehr bestimmt sind, sondern regelmäßig unsere Kirschbäume abräumen und uns am frühen Sonntagmorgen mittels ihres infernalisch lauten Balzgesangs aus dem Schlummer reißen.
So leid es uns tut – an dieser Stelle sei ein für alle Mal eingeräumt, dass unsere gefiederten Mitbewohner auf unserer Prioritätenliste irgendwo zwischen Synchronschwimmen und den Exfreunden von Paris Hilton liegen und wir uns nur dann ernsthaft mit ihnen beschäftigen, wenn sie entweder a) nützlich oder b) echt lästig sind. Ersteres trifft immer seltener zu, denn das Befördern wichtiger Kassiber, die man um Taubenbeine schlang, interessiert heute nur noch den einen oder anderen Züchter, und auch die Jagd mit Hilfe von Falken oder Habichten dient nicht mehr unbedingt der Erhaltung der menschlichen Art und hat dies mutmaßlich auch noch nie getan.
Lästig sind Vögel hingegen viel häufiger, obwohl sie dafür natürlich nichts können. So sind Taubenexkremente auf städtischen Plätzen und Fassaden vielen Zeitgenossen sowie dem städtischen Reinigungsdienst ein echtes Ärgernis, und nicht selten sehen sich Kinder, die nimmersatte Tauben mittels Eiswaffelresten binnen weniger Minuten in Ballonformen verwandeln, diversen Anfeindungen ausgesetzt. Höchst unangenehm und sogar lebensbedrohlich für den Homo erectus sind jene Schwärme, die sich ausgerechnet den örtlichen Flugplatz als Spiel- und Tummelstätte ausgesucht haben. Denn wenn so ein Schwarm von fünfhundert Spatzen sich aus dem hohlen Bauch heraus just in diesem Augenblick zum schnellen Steigflug entschließt, in dem die Boeing 747 mit Bestimmungsort Atlanta die heimische Scholle hinter sich lassen will, dann kann es zu höchst unangenehmen Begegnungen kommen. Wenn nämlich so ein Spatzenschwarm ins Triebwerk des besagten Fluggeräts kommt, so sorgt dieses zwar mittels Rotation zunächst für eine rasend schnelle Dezimierung des frechen Völkchens, doch nicht selten beschließt der Propeller schon wenige Sekunden später, aus Verstopfungsgründen den Geist aufzugeben.
Wie selbst der Laie weiß, ist das Fliegen in einem Flugzeug mit einem oder
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