Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
an. »Bisher habe ich noch nichts zu der ganzen Sache gesagt, weil ich Seans Schwester bin und ihr denken könntet, ich sei voreingenommen. Aber eigentlich war es Sean, der geholfen hat, dich wieder mit deiner Mutter zusammenzubringen, Scarlett.«
Ich sah Ursula an.
»Nein, das stimmt nicht. Wir sind einander zufällig im Kino über den Weg gelaufen. Das müsstest du doch eigentlich wissen, schließlich warst du dabei!«
»Das habe ich damals auch gedacht. Aber Sean war derjenige, der uns dazu aufgefordert hat, an jenem Tag bei dir vorbeizuschauen. Er hat auch vorgeschlagen, mit dir am Abend ins Kino zu gehen, und zwar unbedingt in dieses!«
Ich drehte mich zu Oscar um, der zustimmend nickte.
»Scarlett, du kennst Sean, und oftmals stimme ich nicht mit ihm überein«, gab er zu. »Doch Ursula hat vollkommen recht. Er war derjenige, der darauf beharrt hat, mit dir zum Coronet Cinema zu gehen. Er hat uns vorgemacht, es sei wegen des Bezugs zu Notting Hill und dass wir dir damit bei deinen Kinobeweisen helfen würden. Später haben wir herausgefunden, dass er in Wahrheit deine Mutter ausfindig gemacht und herausbekommen hat, dass sie dort arbeitet. Er wusste sogar, wann sie Schicht hat, damit du ihr garantiert dort begegnest.«
Staunend blickte ich ein paar Sekunden von Oscar zu Ursula, dann drehte ich mich zuerst zu meiner Mutter um, dann zu meinem Vater und schließlich zu Maddie. Alle starrten mich mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck an.
»Ich … ich weiß gar nicht, was ich sagen soll … Mum, was soll ich denn jetzt deiner Meinung nach tun?«
Meine Mutter dachte kurz nach. »Vergiss, was ich dir am Telefon gesagt habe, Scarlett. Wie dein Vater habe auch ich mich bei Sean geirrt. Ich habe befürchtet, du könntest denselben Fehler machen wie ich, und das war falsch. Ich wollte dich nur schützen, genau wie dein Vater. Vielleicht sind wir doch gar nicht so verschieden, wie wir oft denken.« Sie sah zu Dad hinüber, der ihr bestätigend zunickte. »Aber sich für den sichersten Weg zu entscheiden, Scarlett, ist nicht immer die beste Lösung. Manchmal muss man im Leben auch etwas riskieren. Was nicht immer schlimm ausgehen muss.« Sie hielt einen Augenblick inne und überlegte. »Stell dir nur mal vor, was passiert wäre, wenn Baby in Dirty Dancing in ihrer Ecke sitzen geblieben wäre. Oder wenn Maria in The Sound of Music – Meine Lieder, meine Träume nicht die Vorhänge heruntergerissen hätte, um daraus Spielkleider für die Kinder zu nähen.«
Sie sah aufmunternd in die Runde.
»Wenn sich Olivia Newton John in Grease nicht ihre Lederklamotten angezogen hätte«, fuhr Oscar begeistert fort.
»Oder wenn Gwyneth Paltrow in Shakespeare in Love sich nicht als Junge verkleidet hätte«, schlug Ursula vor.
»Ich weiß das beste Beispiel!«, erklärte Maddie. »Was wäre, wenn Meg Ryan in Schlaflos in Seattle nicht auf die Spitze des Empire State Building gefahren wäre?«
Mum nickte zustimmend. »Sean hat eine Menge Geld für dich ausgegeben, hauptsächlich aber, und das ist das Wichtigste, um dein Herz zu gewinnen, Scarlett. Und du wirst nicht viele Männer finden, die das tun würden. Das kannst du mir glauben, ich habe lange genug nach so jemandem gesucht. Außerdem haben wir es nur Sean zu verdanken, dass ich heute hier stehe. Aber nur du kannst entscheiden, was am besten für dich ist.«
»Dad?« Ich sah zu meinem Vater hinüber.
»Scarlett, du hast meinen Segen, ganz gleich, wie du dich entscheidest – sowohl jetzt als auch in Zukunft. Alles, worum ich dich bitte, ist«, er blickte Mum an, »dass du ein einziges Mal die Kinofilme vergisst. Hier geht es um das echte, wahre Leben und nicht etwa um ein Drehbuch für einen Film. Du musst die Sache ernst nehmen!«
»Aber das tue ich doch! Ich versuche schon die ganze Zeit, es dir zu erklären. In dem Monat, in dem ich in London war, habe ich so viele Erfahrungen gemacht, die meine Theorie stützen, aber du hast mir ja nicht zugehört, als ich dir davon erzählen wollte. Das Leben kann durchaus wie ein Film sein. Vielleicht nicht immer in der zuckersüßen Art und Weise, wie es im Kino dargestellt wird, aber vielleicht sind diese Hoffnungen und Träume die einzige Möglichkeit, ein Happy End im eigenen Leben zu finden!«
»Warum wollen wir dann an dieser Stelle aufhören?«, ertönte eine Stimme hinter uns. Ich drehte mich um und sah David, der hoch oben auf den Stufen vor der Kirche stand. »Warum dann jetzt damit aufhören, Scarlett, wo du doch
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