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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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missfiel.
    Glücklicherweise konnte sich mein Kopf mit anderen Sorgen als mit diesem Brad/Sean-Dilemma herumschlagen, denn nach zwanzig Minuten war das Taxi immer noch nicht vor dem Hoteleingang aufgetaucht.
    Nachdem sich Sean zweimal an der Rezeption beschwert hatte – einmal davon bei »Barney« –, tauchte die Taxifahrerin übersprudelnd vor Entschuldigungen endlich vor dem Haupteingang des Radisson auf.
    »Tut mir leid, aber ich bin aufgehalten worden«, rief sie vom Fahrersitz aus nach hinten zur Rückbank. »In der Stadt findet gerade ein Protestmarsch statt – die Straßen sind ein wahrer Alptraum! Keine Ahnung, welcher Clown die Umleitungen geplant hat – er scheint Glasgow nicht zu kennen, so viel steht fest. Aber keine Sorge«, versicherte sie uns, als wir uns anschnallten und endlich abfuhren. »Ich kenne ein paar Abkürzungen – ich bringe euch zwei in kürzester Zeit ans Ziel!«
    Wir rasten mit einem derartigen Tempo los, dass wir während der ersten paar Minuten nichts anderes tun konnten, als stocksteif wie Statuen auf der Rückbank zu sitzen und zu beten, diese Fahrt lebend zu überstehen. Erst als unser weiblicher Folterknecht nicht anders konnte, als in enge Seitenstraßen und Gassen einzubiegen, und dadurch gezwungen war, langsamer zu fahren, entspannten wir uns wieder ein wenig.
    Vor einer roten Ampel holte ich tief Luft und beugte mich zu ihr vor. »Ich nehme nicht an, dass Sie jemals den Film New York Taxi gesehen haben, oder?«, fragte ich sie. »Mit Queen Latifah?«
    »Queen wer?«
    »Queen Latifah. Sie spielt darin diese temperamentvolle, höllisch schnelle Taxifahrerin in New York, die festgenommen wird, während sie einem Polizeibeamten dabei hilft, eine Bande Bankräuberinnen zu schnappen.«
    »Nein, nie gesehen. Ich stehe auf Horrorfilme, bei denen mir das Blut in den Adern gefriert.«
    Wie den Fahrgästen bei dir? , fragte ich mich insgeheim. »Sie sollten sich den Film einmal ausleihen – ich denke, er wird Ihnen gefallen.«
    Nervös warf ich einen Blick auf die Uhr, denn nun standen wir Stoßstange an Stoßstange im Stau und krochen im Schneckentempo die Straße entlang. Ein Ende schien nicht in Sicht. »Bei diesem Tempo werden wir es niemals schaffen, rechtzeitig in die Kirche zu kommen. Ist es noch weit, Sean?«
    »Ich denke nicht.« Sean beugte sich vor, um mit unserer Raser-Königin zu sprechen. »Wie lange dauert es noch bis zur Kirche?«
    »Bei dem Tempo noch etwa zwanzig Minuten.«
    »Sean, die Hochzeit beginnt in zehn Minuten!«
    Sean zog ein Bündel Geldscheine aus seiner Börse. »Hier – das sollte für die Fahrt bisher reichen. Wir gehen das letzte Stück zu Fuß.« Er drehte sich zu mir um. »Ist das in Ordnung für dich?«
    Ich blickte auf meine hohen Absätze und seufzte. »Uns bleibt wohl keine andere Wahl.«
    Wir kletterten aus dem Taxi und eilten den Gehsteig neben der Straße entlang.
    »Glaubst du, dass wir es bei diesem Tempo schaffen?«, fragte ich und versuchte krampfhaft, mit Sean Schritt zu halten. Ich musste schon laufen, damit mir dies gelang.
    »Kannst du nicht schneller gehen?«, fragte mich Sean mit einem Blick auf meine Absätze. »Nein, kannst du nicht.« Schnell blickte er sich um, bevor er plötzlich auf die Straße stürzte.
    »Sean!«, schrie ich. »Was zum Teufel tust du da?«
    Sean sprang zwischen den Autos umher, die immer noch im Schneckentempo die Straße entlangkrochen. Vor einer Pizzeria standen zwei Auslieferer, rauchten eine Zigarette und sahen Sean untätig zu.
    Sean trat zu ihnen, sagte etwas und reichte ihnen ein paar Scheine. Die Jungs setzten ihre Helme auf und kletterten auf die Mopeds. Sean sprang hinten auf, wo normalerweise die Pizzen transportiert wurden.
    O nein, das kann doch wohl nicht sein Ernst sein! , fluchte ich, als sie sich durch den Verkehr fädelten und zu mir herübergebraust kamen.
    »Komm, steig auf!«, rief Sean in dem Versuch, die Motorengeräusche zu übertönen. »So kommen wir vielleicht doch noch rechtzeitig zur Kirche!«
    »Aber ich kann nicht – ich habe einen Rock an!«
    Mein Pizzafahrer musterte grinsend mein hautenges Kleid. »Du könntest es doch ein wenig hochraffen«, sagte er mit einem anzüglichen Grinsen.
    »Komm schon, Red!«, rief Sean. »Sei keine Spielverderberin! Das ist unsere einzige Chance.«
    Ich starrte Sean an, dann schluckte ich meinen Stolz hinunter, raffte meinen Rock und setzte mich vorsichtig auf die Pizzakiste.
    Mein Fahrer drehte sich zu mir um und grinste. »Ich bin Brian«,

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