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Tattoo

Tattoo

Titel: Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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Sollte dies der Fall sein, spricht nichts dagegen.“
    Sophia war inzwischen zu ihrem Sohn gegangen und wurde nun von William abgelöst. Der setzte sich auf einen Stuhl vor dem knapp ein Meter breiten Bett, worauf Sam auf dem Rücken lag und schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Du machst Dinger.“ Sachte strich seine Hand über die verschwitzte Stirn, das vorher noch schmerzverzerrte Gesicht entspannte sich etwas. William schob die Decke hinab und legte seine Hand auf die verletzten Rippen. „Mal sehen, ob ich das auch kann und nicht nur du.“ Die Wärme durchfloss seinen Körper und unter seiner Hand merkte er schwache Bewegungen der Knochen. Nun hoffte er, dass es reichen würde.
     
    Gerädert wachte William auf, die Sonne war schon unter gegangen und unter seiner Hand, arbeiteten immer noch die Knochen. Enttäuscht blickte er zu Sam, schüttelte den Kopf. Wieso hatte es Sam geschafft, sein blaues Auge so schnell verschwinden zu lassen und er schaffte es in Stunden nicht, die Rippen zu heilen?  William war geknickt, löste sich von Sam und verschwand ins Bad.
    Müde blickte er in den Spiegel, sah den Schatten seines Bartes, die Ringe unter seinen Augen, die dazu noch gerötet waren. Der unbequeme Schlaf, auf dem Stuhl sitzend, war nicht erholsam gewesen. Was würde passieren, wenn Sam starb? Damit wäre auch sein Schicksal bestimmt und das ließ bald Erleichterung in seinem Inneren aufkommen. Zurück im Zimmer stand Bernhard am Bett und sah auf seinen Sohn hinab. William misslang ein Lächeln. „Hallo, alles in Ordnung?“
    „In Ordnung wäre es, wenn Sam aufwacht“, sah Bernhard ihn müde an. „Hat es was gebracht, also deine Nähe?“
    „Ich habe gemerkt, dass sich die Knochen langsam richten, aber mehr nicht. Entschuldige!“, Scham überfiel ihn, noch nie in seinem Leben, kam er sich so unnütz vor.
    „Hey, dafür kannst du gewiss nichts.“
    „Aber es heilt nicht so, wie er es bei mir gemacht hat. Mein blaues Auge war binnen Minuten weg und ich bekomme in Stunden keine Rippen geheilt. Das ist doch beschissen.“
    Bernhard runzelte die Stirn und nickte verstehend. Auch wenn eine so schnelle Heilung nicht möglich war, hatte auch er schon gemerkt, dass es viel länger als nötig dauerte. Keine der Rippen war wieder da, wo sie hingehörte.
    „Als Sam dich geheilt hat, wie war das da?“
    „Wie, was war da? Wir saßen im Auto und er berührte mein Auge, nichts weiter.“
    Sophia trat ins Zimmer und stellte Williams Essen ab. „Wart ihr euch nahe? Und ich meine nicht nur körperlich! Eine Heilung hat was mit Gefühlen zutun. Herz und Körper müssen im Einklang sein, sich auf den Punkt konzentrieren. Die Wärme flutet Hülle und Geist und bewirkt diese Heilung. William, frag mal dein Herz was es machen würde, meist kennt es den richtigen Weg.“ Mit diesen Worten, ergriff Sophia den Arm ihres Mannes und zog ihn mit raus.
     
    William stand da, sah hinab auf Sam, der sich seit dem Mittag keinen Millimeter bewegt hatte. Dann spürte er es –mehr Nähe- schien sein innerstes zu verlangen und er war irritiert. Wie sollte das gehen? Gerade ein schmaler Bettstreifen links von Sam war frei, auf den sich William nun niederließ. Mehr Nähe, vielleicht war das wirklich die Lösung und wenn nicht, wollte er wenigstens bei ihm sein.
    Vergessen war seine Berufung und sein Pflichtgefühl. Sein Herz entschied, schrie in seiner Brust und brachte ihn dazu, dem Gefühl nachzugeben. Nachdem er Hose und Pullover ausgezogen hatte, legte er sich seitlich zu Sam. Vorsichtig fuhr seine Hand über den Brustkorb seines Partners, hinauf über den Hals zu dessen Lippen.
    Der Kuss lief vor seinem inneren Auge ab, so zart, eigentlich nur ein Hauch und doch so intensiv, dass er dachte den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sams Geruch hatte ihn benebelt, dessen Berührung einen Stromstoß in ihm ausgelöst.
    Es waren Erinnerungen, die mehr verlangten und William bemerkte, wie er sich über seinen Partner beugte um sanft seine Lippen zu belegen.
    Es war ein Stromstoß der ihn umzuwerfen drohte, sein Herz schlug als wollte es ausbrechen und doch klammerte er sich an dieses Gefühl. Unbeschreiblich intensiv und verlangend fühlte es sich an, obwohl Sam nichts dazu tat.
    Eine endlose Zeit schienen ihre Lippen aufeinander zu liegen, bis sich William löste und seinen Kopf an Sams Schulter lehnte. Die Wärme die seinen Körper erfasst hatte, machte ihn schläfrig. Während seine Hand sich den Weg auf die gebrochenen Rippen

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