Tattoo
hat sich nie für Männer interessiert.“
Nun sah der Benannte zu Luc. „Nicht wirklich, wohl wahr, aber das hat keinen interessiert und es ist in Ordnung wie es ist.“
Es war fast eine Stunde vergangen bis Bernhard, Sam und William wieder ins Haus kamen, wo Sophia den Tisch zum Kaffee gedeckt hatte. „Und, konntet ihr Claus sprachlos machen?“
Ihr Blick ging eindeutig zu William, der zwinkerte und platz nahm. „Sehr gut. Nun lasst uns Kuchen essen.“
Außer Sophia sprach kaum jemand an Tisch. Sam versuchte immer wieder in die Augen seines Vaters zu blicken, doch dieser hielt sie gesenkt. Waren die Worte im Garten ernst gemeint gewesen? Empfand er seinen Sohn doch als ehrenwert und war stolz auf ihn? Sam bezweifelte es, wieso sonst sah sein Vater ihm nicht mal in die Augen?
Seine Gedanken wurden von einem Orkan hinfort gerissen, als William seine Hand auf Sams Knie legte und ihn fragend ansah. Er versuchte zu denken, doch konnte nur fühlen. Versank in den braunen Augen und wollte mehr spüren. Innerlich schien ein Vulkan ausbrechen zu wollen, doch durfte er nicht. Nicht hier, nicht heute, niemals war wohl am Besten. Sam bezweifelte, dass sich William Gedanken über sein Tun machte, es eher als nette Geste anzusehen war.
***
Folter, nicht anders war diese Situation zu betiteln und William wusste, dass er es nicht besser machte. Doch der Drang seinen Partner zu berühren war übermächtig, dass er sich selten so schwach vorkam.
Als Sams Mutter sich vom Tisch entfernte, sah er ihr irritiert nach, bis sich Bernhard Callaghan räusperte. „Ich muss mich bei euch beiden entschuldigen. Es stand mir nicht zu, euch in irgendeiner Weise zu beleidigen. Samuel, ich meinte meine Worte ernst. Du bist ein guter Mann geworden, auch wenn ich mir mehr für dich gewünscht habe, allerdings, mehr als Williams Rang, wäre sehr unwahrscheinlich gewesen. Es tut mir leid.“
Sam verkrampfte merklich unter Williams Hand, mit großen Augen und einem harten Schlucken sah er seinen Vater an. „Aber deine Worte heute Morgen, auch sonst, sagten was anderes.“
„Ich weiß und ich muss mich schämen. Du bist mein Sohn, mein einziges Kind und ich stoße dich vor den Kopf. Dabei bin ich überrascht, wie du dein Leben meisterst. Dass du sichtlich glücklich bist, mit dem was du hast.“ Bernhard seufzte. „War ich nie, ich wollte immer mehr, das Beste vom Besten. Du bist nicht so, was mich wirklich verwundert, aber ich bewundere es auch. Was das heute Morgen anbelangt. Ich war schockiert, damit habe ich nicht gerechnet. Als wir heimgefahren sind und Claus dann noch anfing, dass Luc sein Tattoo hat, war die Wut in mir unbeschreiblich. Ich fragte mich, was ich falsch gemacht habe und dann ging es mir auf. Du hast keins bekommen, weil du eins besitzen würdest. Dir wurde der Schmerz erlassen und das freut mich wirklich. Doch sagt mir, wie werdet ihr es handhaben? Ihr scheint mir keine normale Beziehung zu haben.“
William zog seine Hand zurück, die bisher scheinbar unentdeckt geblieben war und sah Sams Vater überlegend an. „Eine Freundschaft ist nicht zu verachten und so wurde es uns auch gesagt. Schritt für Schritt, wir sollen sehen, was daraus wird und nichts überstürzen.“
Bernhard nickte verstehend. „Aber könnt ihr euch allgemein eine normale Beziehung vorstellen?“
Sam hustete verlegen los, während William in seinem Kopf nach Worten suchte. Was sollte er denn darauf antworten? Konnte er sich eine „normale“ Beziehung vorstellen, mit einem Mann, mit Sam? „Nun ja …“
„Das ist gut, sehr wichtig, sich nichts zu verbauen!“
Irritiert sah der Krieger zu seinem Partner, der sich ein Lachen verkniff. War Bernhard nun wirklich davon ausgegangen, dass er es bejaht hatte? Das konnte er nicht, oder?
Sophia trat wieder ins Zimmer und wurde sofort von ihrem Mann informiert. „Sie schließen eine reguläre Beziehung nicht aus. Das ist doch gut, nicht wahr?“
„Sehr gut. Man sollte immer offen für Neues sein und auch wenn die Vorstellung sicherlich merkwürdig sein mag, da findet ihr beide sicher einen Weg. Ich kann euch gerne mal einen Termin bei Doktor Sygn holen, der wird euch da sicher gerne aufklären.“
Sam sah entsetzt zu seiner Mutter. „Mama ich bitte dich. Oh Mann, ich werde nicht mit euch über mein Intimleben reden. Es geht euch nichts an, okay? Weder unsere Beziehung, noch wie diese aussehen wird.“ William grinste verhalten und besah sich die Röte, die seinen Partner
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