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Tattoo

Tattoo

Titel: Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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nur noch die sich entfernenden Schritte.
    Da lag er allein, in seinem eigenen Körper gefangen, konnte sich nicht äußern, noch irgendwie bemerkbar machen. Es war zum Schreien und nicht mal das brachte er fertig.
     
    Das nächste Mal nahm Sam etwas wahr, als Seans Stimme neben ihm erklang. „Sam du bist kein Leichtgewicht!“, raunte dieser und ächzte gespielt. In dem Moment merkte er einen Ruck durch seinen Körper gehen und wurde scheinbar hochgehoben.
    „Macht langsam, ich bitte euch.“ Sam lachte innerlich, das war typisch seine Mutter, besorgt als wäre er ein rohes Ei.
    „Achtet auf den Katheter!“, die Stimme von Fred, dem Arzt, der sein Tattoo getestet hatte. Den würde Sam wohl auch nicht so schnell vergessen und nun erstrecht nicht. Ging es peinlicher? Vielleicht zogen sie ihm später auch noch Windeln an und legten ihm ein Lätzchen um. Allein der Gedanke ließ ihn geistig blass werden. Was wäre wenn er als sabberndes Etwas aufwachte? Sein Geist komplett da und konnte sich nicht äußern? Der Gedanke drehte seinen Magen um. Sam würde dann nur noch leben um William Energie zu liefern. Seine Kehle schnürte sich zu und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Ob es wirklich zu sehen war, konnte er nicht sagen, doch für ihn fühlte es sich so an.
    „Sind das …?“ Seans Stimme lenkte Sam ab.
    „Ich weiß es nicht, kann auch einfach eine körperliche Reaktion sein. Hey Sam, wir sind alle da!“, Williams Atem legte sich auf sein Ohr und irgendwer wischte ihm die Feuchtigkeit von der Wange. So gut es sich anfühlte, er wollte nicht, dass es jeder mitbekam. Er weinte und das vor Sean und William, hatte Angst und fühlte sich auf eine Art einsam, die er nicht benennen konnte.
     
    Lethargie, er gab auf, fühlte sich allein und verlassen. Eingesperrt in einer lebenden Hülle, die ihn nichts nach außen tragen ließ. Das Einzige, was ihn nicht aufgeben ließ, war William. Obwohl der ihn immer noch irritierte.
    Jeder Tag verlief relativ gleich. William „weckte“ ihn mit zarten Berührungen, sprach zu Sam bis er aus dem Raum ging. Dann kam eine fremde Person ihn waschen. Mittlerweile hatte er mitbekommen, dass es ein Krankendienst war. Danach besuchte ihn Sarah, die ihm mit etwas Wasser die Lippen befeuchtete, worüber er jedes Mal dankbar war. Dazu flösste sie ihm eine nährreiche Suppe ein, Löffel für Löffel, vier Mal am Tag. Sarah sprach zu Sam, erzählte ihm das Neueste aus dem Haus und was sie sonst noch so erfuhr.
    Bennet, Sean und Quinn wechselten sich ab, jeder kam einmal vorbei, erzählte Mal mehr, mal weniger. Abends erschien William bei ihm, entschuldigte sich für seine Abwesenheit den Tag über. Sam hörte die Dusche rauschen und bald lag sein Partner neben ihm. Wie morgens bekam er Streicheleinheiten und nette Worte zugeflüstert und jeden Abend, einen sanften Kuss auf seine glühenden Lippen. Was auch immer in seinem Bauch sein Unwesen trieb, es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Wirbelte umher und sehnte sich nach dem Abend. Nach William, dessen Nähe und Aufmerksamkeit.
    Doch wenn es neben ihm ruhig wurde, er nur noch William an sich spürte, der leise und regelmäßig atmete, hüllte ihn die Lethargie ein. Jeden Tag das Gleiche und keine Veränderungen. Von außen vielleicht, aber innerlich war er weiterhin eingesperrt.
     
    „Du meinst es wäre eine gute Idee, wenn er da rein kommt?“ Sam lauschte auf. William kam nie noch einmal ins Zimmer, wenn er aufgestanden war, doch nun war er da und schien jemanden mitgebracht zu haben.
    „Es ist ein Versuch wert. Er liegt nun schon fünf Wochen so da.“
    „Okay, und wie läuft das jetzt ab?“
    „Wir fahren in die Praxis meines Kollegen, er hat heute geschlossen für uns und so kann ich die benötigten Untersuchungen machen. Vielleicht finde ich durch die Tomografie raus, was seinen Zustand auslöst. Fakt ist, es ist nicht normal.“
    Schritte waren um ihn rum, dann ein Atem an seinem Hals. „Wir bringen dich in eine Praxis, dort wird Fred Bilder deiner Knochen machen. Vielleicht findet er was.“
    „Von deinem ganzen Körper, aber wir wollen mal nicht so kleinlich sein!“ Freds Lachen war für Sam zu hören.
    Hielt William ihn wirklich für so dumm, dass er nicht verstand was eine Tomografie war? Darüber würde er mit ihm sprechen müssen, wenn das je wieder ging.
     
    Das Hämmern des Gerätes pochte immer noch in Sams Kopf, obwohl er schon länger wieder draußen war. Es kostete ihn alle Anstrengung dem Selbstgespräch des

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