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Tattoo

Tattoo

Titel: Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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suchte, fielen seine Augen schon zu.
     
    Ein Traum war etwas schönes, erholsam und schmerzend zugleich. William wollte die Augen nicht öffnen, wusste was ihn erwarten würde. Ein bewusstloser Sam, der ihm eben nicht durch die Haare strich und dessen Nase nicht zärtlich über sein Ohr glitt.
    Doch leider holte ihn die Wirklichkeit schneller ein, als er wollte und sein Traum war geplatzt wie eine Seifenblase. Sachte ertastete er die Rippen seines Partners und atmete erleichtert durch. Sie waren wieder da, wo sie zu sein hatten, ohne fühlbaren Bruch. Doch wieso war Sam dann noch nicht wach?
    Sanft ließ er seine Hand über das entspannte Gesicht gleiten und suchte nach einer Reaktion. Doch nichts geschah. Sam lag einfach da und rührte sich nicht. „Sam? Samuel?“, leise flüsternd legte William seine Lippen an dessen Ohr. „Nur eine Reaktion, ein Zucken, ein Schlag. Meinetwegen schlag mich, aber mach die Augen auf.“ Seine Worte blieben ohne Erfolg und so hauchte er einen sanften Kuss auf das Ohr und stieg aus dem Bett.
    In den Spiegel schauend blickte sich William in die Augen. Sein ganzes Gesicht schien entspannt, ja bald glücklich und er wusste nicht warum. Sollte er nicht eine sorgenverzerrte Miene haben, voller Gedanken und Wehmut? Und doch fühlte er sich entspannt und gut gelaunt.
     
    Zwei Stunden später, kam der Arzt aus Sams Zimmer und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. „Er müsste wach sein, ich verstehe das nicht. Die Rippen heilen sehr gut, sind zumindest auf ihrem Platz. Der Rest wird eine Woche dauern, jedoch erklärt es seinen Schlaf nicht.“
    „Sie sind nicht komplett geheilt?“ Das war ein Dämpfer für William, der wirklich gedacht hatte, es hätte funktioniert.
    „Natürlich nicht, das wäre auch mehr als ein Wunder. Nicht einmal mit einem Partner werden Brüche je schneller heilen. Unter einer Woche ist da nichts zu machen.“
    Erleichtert nahm William das zur Kenntnis. „Ich habe mit meinem Arzt gesprochen. Er hat Beziehungen und Zugang zu einem Magnetresonanztomographie-Gerät und würde Sam gerne dort hineinstecken.“
    „Sehr gute Idee. Sie können ihn auch mitnehmen. Rein körperlich scheint ihm nichts zu fehlen und ich denke die Tomografie wird eher Aufschluss bringen, als ihn hier liegen zu lassen.“
    Sophia und Bernhard war es zwar nicht ganz recht, ließen ihren Sohn trotzdem mitfahren. William sah die Angst in Sams Eltern ihren Augen, wollte sie ihnen gerne nehmen und doch konnte er es nicht.
     
    ***
     
    Er hörte und doch sah er nichts, fühlte und konnte sich nicht bewegen. Sam verstand nicht, was um ihn geschah. Doch er hatte seine Eltern, den Doktor und William an den Stimmen erkannt und entspannte sich innerlich.
    „Ich werde ihm einen Katheter legen. Da es nicht vorauszusehen ist, wann er erwacht, wird es das Beste sein.“
    Sam schrie, dass er das nicht wollte und doch hörte es keiner. Stattdessen hörte er das Zugehen der Türe, spürte die recht kalten Hände des Arztes, der beruhigend mit ihm sprach. Doch das alles half nichts gegen die Prozedur, die man ihm antat. Sicherlich tat es nicht weh, doch es war ihm mehr als unangenehm. Als der Doktor dann auch noch William informierte, dass sie es im Auge behalten mussten und gegebenenfalls ausleeren, wäre er am liebsten sofort gestorben.
    In dem Moment empfand er das zumindest als weniger schlimm, wie diese Demütigung. „Das bekommen wir schon hin, herzlichen Dank!“ Das war Williams Stimme, die ein Kribbeln in seinem Körper verursachte. Er nahm die Hände wahr, die ihm über die Wange strichen. „Gleich kommen der Doc und Sean, sie helfen mir dich in unser Haus zu holen. Ich hoffe, das ist dir recht. Eine Reaktion Sam, bitte nur eine kleine Reaktion!“ Der flehende Ton zerriss ihm das Herz, nichts lieber hätte er getan, als William in den Arm zu nehmen. Seine Gedanken stockten, wünschte er sich das wirklich? Hatte er die Stimme richtig interpretiert?
    Sein Gehirn sandte ein klares Ja zu beiden Fragen. Innerlich lächelte Sam und spürte ein verräterisches Kribbeln in seinem Magen.
    Abgelenkt wurde er von einem Druck an seinen Lippen, ein kleiner Stormschlag ließ seinen Körper erzittern. William küsste ihn, er spürte es ganz genau. Es fühlte sich vertraut an und doch so unendlich gut. Sam wollte eindeutig mehr, versuchte den Kuss zu erwidern, doch es wollte nicht funktionieren, sein Körper gehorchte nicht. William entfernte sich wieder, streichelte abermals seine Wange und dann hörte Sam

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