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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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meinen Ohren klingt das ein bisschen nach Schönrederei. Aber ich will mich bemühen, nicht vorschnell zu urteilen.«
    »Das hoffe ich«, sagte Garona. »Ich bin sicher, dass Arak während seines Unterrichts noch einmal auf das Thema eingehen wird. Vergiss nicht, dass euer heutiger Ausflug nicht dazu gedacht war, euch unsere ganze Welt von der Pike auf zu erklären. Vielmehr sollte er euch helfen, eure Zweifel zu überwinden, mit denen alle Besucher von der Erdoberflä che am Anfang zu kämpfen haben.«
    »Ich weiß«, versicherte Suzanne. »Danke, dass du mich daran erinnerst. Ich neige wirklich dazu, es immer wieder zu vergessen.«
    »Keine Ursache«, entgegnete Garona.
    »O Garona«, sagte Suzanne mit ernster Miene. »Du bist so ein sensibler, gut aussehender Mann. Es ist wahnsinnig schön, mit dir zusammen zu sein.« Auf einmal stellte sie sich vor, wie es wohl wäre, mit ihm am Strand von Malibu ent langzuflanieren oder bei Big Sur über die Route 1 zu brau sen. Eins hatte Interterra nämlich nicht zu bieten: einen Ozean. Und als Ozeanographin liebte sie das Meer.
    »Und du bist eine schöne, äußerst amüsante Frau.«
    »Dank meiner verlockenden Primitivität«, feixte Su zanne. Sie ging zwar davon aus, dass er es als Kompliment gemeint hatte, aber sie hätte lieber ein anderes Wort gehört als »amüsant«, und zwar erst recht, nachdem Donald ihr die Augen geöffnet hatte.
    »Ich finde deine Primitivität wirklich liebenswert«, versi cherte Garona überzeugend.
    Suzanne überlegte kurz, ob sie ihm erklären sollte, was sie davon hielt, als »primitiv« bezeichnet zu werden, entschied sich dann aber dagegen. Ihre Beziehung war noch so frisch, dass sie ihn lieber nicht kritisieren wollte. Stattdessen sagte sie: »Ich muss dir noch etwas sagen, Garona.«
    Er sah sie neugierig an.
    »Ich wollte dir sagen, dass ich keinen anderen Freund ha be. Ich hatte einen, aber wir haben Schluss gemacht.«
    »Das ist doch ganz egal!«, entgegnete Garona. »Das Ein zige, was im Augenblick zählt, ist, dass du hier und jetzt mit mir zusammen bist.«
    »Mir ist das ganz und gar nicht egal«, wandte Suzanne leicht beleidigt ein.
     

K APITEL 15
    Der Morgen des zweiten Tages in Interterra begann für die Menschen der zweiten Generation genauso wie der erste. Suzanne und Perry hielten sich bedeckt, was ihre Er lebnisse vom Vorabend anging, und waren gespannt, was der neue Tag bringen würde. Donald war deutlich weniger enthusiastisch und zog wie gewohnt eine mürrische Miene. Richard und Michael wirkten angespannt; die meiste Zeit schwiegen sie, und wenn sie etwas sagten, redeten sie davon, wie man am besten möglichst schnell aus Interterra verschwand. Als Arak den Raum betrat, brachte Donald sie unwirsch zum Schweigen.
    Arak und Sufa führten ihre Gruppe in denselben Konferenzraum wie am Vortag. Die angesetzte Unterrichtseinheit zog sich über mehrere Stunden hin, während denen sie end lose wissenschaftliche Diskussionen führten. Unter anderem wurde ihnen auseinander gesetzt, wie man in Interterra geothermische Energie gewann, wie das Klima in Interterra erzeugt wurde und wie der Mechanismus funktionierte, der den nächtlichen Regen herbeiführte. Ferner wurde ihnen die Biolumineszenz-Technologie erläutert, mit deren Hilfe drinnen und draußen eine gleichmäßige Beleuchtung ge währleistet wurde, und sie bekamen erklärt, wie man mit Wasser, Sauerstoff und Kohlendioxid verfuhr und wie unter Anwendung der Hydrokultur essbare Photosynthese- und Chemosynthesepflanzen angebaut wurden.
    Als das Bild auf der in den Boden eingelassenen Leinwand erlosch und die Beleuchtung anging, waren nur noch Perry und Suzanne bei der Sache. Donald starrte ins Lee re; er war in Gedanken versunken. Richard und Michael schliefen tief und fest und wurden erst von dem Licht aus ihren Träumen gerissen. Donald und die beiden Taucher taten eiligst so, als hätten sie die ganze Zeit aufmerksam zugehört.
    »Das war’s für heute Morgen«, beendete Arak den Unter richt und kümmerte sich nicht weiter darum, dass ein Teil seiner Gruppe nicht aufgepasst hatte. »Ich bin sicher, dass Sie jetzt eine klarere Vorstellung haben, warum wir, ganz unab hängig von den für uns gefährlichen Mikroben auf der Erd oberfläche, in unserer unterirdischen Welt geblieben sind. Im Gegensatz zu Ihrer Zivilisation sind wir im Stande gewe sen, eine absolut stabile Unterwelt aufzubauen, in der es kei nerlei klimatische Schwankungen wie Eiszeiten oder wetter bedingte

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