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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zerstören?«
    »Was wollen Sie eigentlich?«, wehrte sich Michael auf gebracht.
    »Das kann ich Ihnen sagen!«, schnauzte Donald ihn an. »Sehen Sie sich doch, verdammt noch mal, einmal um! Wo, zum Teufel, sind wir hier? Was tun wir hier? Und wer sind diese Leute, die sich verkleiden, als ob sie unterwegs wären zu einer Toga-Party ihres Colleges?«
    Für ein paar Minuten herrschte Schweigen. Niemand wagte, Donald anzusehen, denn genau diese Fragen hatten sie alle geflissentlich verdrängt.
    »Ich weiß, wo wir sind«, brach Richard schließlich das Schweigen. »Wir sind in Interterra.«
    »Oh, mein Gott!«, stöhnte Donald entnervt auf und we delte verzweifelt mit den Händen durch die Luft. »Wir sind also in Interterra«, wiederholte er zynisch. »Das erklärt na türlich alles. Aber jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie Vollidi ot! Das erklärt überhaupt nichts. Es erklärt weder, wo wir sind, noch, was wir hier zu suchen haben oder wer diese Leute sind. Und jetzt haben sie uns zu allem Übel auch noch voneinander getrennt untergebracht.«
    »Aber sie haben uns versprochen, all unsere Fragen zu beantworten«, schaltete Suzanne sich ein. »Sie haben uns lediglich gebeten, uns noch ein bisschen zu gedulden.«
    »Von wegen gedulden!«, ereiferte sich Donald. »Ich ver rate Ihnen, warum wir hier sind! Wir sind Gefangene!«
    »Na und?«, entgegnete Richard.
    Es folgte ein erneutes Schweigen. Michael legte seine Ga bel neben den Teller. Donalds Ausbruch hatte ihn nachdenklich gestimmt. Richard stopfte weiter seine Lieblings nachspeise in sich hinein und hielt trotzig Donalds Blick stand. Suzanne und Perry sahen einfach nur zu – ebenso die stummen Arbeiterklone.
    Richard genehmigte sich in aller Ruhe einen weiteren Löffel seines Nachtischs und schmatzte mit vollem Mund: »Wenn wir Gefangene sind, möchte ich mal sehen, wie un sere Gastgeber erst ihre Freunde behandeln. Sehen Sie sich doch mal um! Ist es nicht super hier? Wenn Sie nicht essen wollen, Fuller, dann lassen Sie es doch bleiben! Mir schmeckt es jedenfalls, und wenn Sie’s genau wissen wollen – Sie können mich mal!«
    Donald sprang auf und wollte sich über den Tisch hin weg auf Richard stürzen, doch gerade noch rechtzeitig schritt Perry ein und hinderte die beiden daran, übereinan der herzufallen.
    »Schluss jetzt!«, befahl Perry. »Hören Sie auf, sich zu streiten. Zumindest untereinander sollten wir keine Reibereien haben. Außerdem haben Sie beide Recht. Wir haben weder eine Ahnung, wo wir sind, noch warum wir hier sind, aber man behandelt uns gut. Vielleicht sogar zu gut.«
    Als Perry spürte, dass Donald sich langsam wieder ent spannte, ließ er ihn los und musterte die beiden reglos da stehenden Arbeiterklone. Er fragte sich, ob sie sich an dem kleinen Wutausbruch störten. Doch sie wirkten völlig unbe teiligt. Ihre Mienen waren genauso ausdruckslos und starr wie während des Essens.
    Donald folgte Perrys Blickrichtung und zog sein Gewand glatt. »Da sehen Sie, was ich meine«, grollte er. »Sogar wäh rend des Essens lassen sie uns von ihren Gefängniswärtern überwachen.«
    »Da liegen Sie, glaube ich, falsch«, schaltete Suzanne sich ein und fuhr etwas lauter, an die Arbeiterklone gewandt, fort: »Arbeiter, geht jetzt, bitte!«
    Auf Suzannes Befehl hin verschwanden die Arbeiterklone ohne irgendeine Geste durch eine der drei Türen des Spei seraums.
    »So viel zu den wachsamen Augen unserer Aufseher«, stellte Suzanne fest.
    »Das heißt doch gar nichts«, widersprach Donald und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. »Wahrscheinlich sind hier überall Mikrofone und Videokameras versteckt.«
    »Mal zu etwas anderem«, meldete sich Michael. »Ich fra ge mich schon die ganze Zeit, ob diese Teller und Bestecke wohl aus echtem Gold sind?«
    Suzanne nahm ihre Gabel vom Tisch und wog sie in der Hand. »Das habe ich mich auch schon gefragt, und selbst wenn es kaum zu glauben ist, aber wie mir scheint, sind sie tatsächlich echt.«
    »Meinen Sie wirklich?«, staunte Michael. Er nahm seinen Teller und sein Besteck in die Hand und versuchte, das Ge wicht abzuschätzen. »Allein das hier dürfte ein kleines Ver mögen wert sein.«
    »Für den Augenblick können wir uns über unsere Be handlung wirklich nicht beklagen«, stellte Donald fest, um zum eigentlichen Thema zurückzukehren.
    »Meinen Sie, das ändert sich?« Perry runzelte die Stirn.
    »Es kann sich von einer Sekunde auf die andere ändern«, erwiderte Donald und schnipste zur

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