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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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überkochen zu sehen.
    Plötzlich übertönte ein leises Glockenspiel die gedämpfte Hintergrundmusik. Im nächsten Moment kam Arak in den Speisesaal gerauscht. Er trug die Standardkleidung der Interterrabewohner, doch diesmal hatte er ein Accessoire an gelegt. Seinen Hals zierte ein einfaches blaues Samtband, das perfekt zu seinen blauen Augen passte. Es wurde mit ei nem einfachen Knoten zusammengehalten.
    »Hallo, meine Freunde!«, begrüßte er sie überschwänglich. »Ich hoffe, das Essen hat Ihnen geschmeckt.«
    »Es war super«, entgegnete Richard. »Woraus ist es ei gentlich gemacht? Es schmeckt ganz anders, als es aussieht.«
    »Es besteht vor allem aus planktonischen Proteinen und vegetarischen Kohlehydraten«, erklärte Arak und rieb sich aufgeregt die Hände. »Es kann losgehen! Erinnern Sie sich noch an meine Ankündigung, dass wir zu Ihren Ehren eine Feier ausrichten würden? Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr sich die Menschen aus Saranta über Ihre An kunft in unserer Stadt freuen. Es sind so viele gekommen, dass wir etliche wieder wegschicken mussten. Unsere Stadt, müssen Sie nämlich wissen, bekommt nicht gerade oft Be such aus Ihrer Welt – jedenfalls längst nicht so oft wie Atlan tis im Osten oder Barsama im Westen. Alle wollen Sie ken nen lernen. Deshalb meine Frage: Sind Sie fit genug, mich in den Pavillon zu begleiten, oder fühlen Sie sich noch zu erschöpft von der Dekontaminierung und möchten sich lie ber ausruhen?«
    »Wo ist denn der Pavillon?«, fragte Michael.
    »Da drüben.« Arak zeigte auf das nach draußen offene Ende des Speiseraums. »Die Feier findet auf dem Gelände des Gästepalasts statt. Das ist am bequemsten für Sie. Es sind nur gut hundert Meter. Wir können also zu Fuß gehen. Was meinen Sie?«
    »Super!«, strahlte Richard. »Ich habe mir noch nie eine Party entgehen lassen.«
    »Ich komme auch mit«, stellte Michael klar.
    »Wunderbar!«, freute sich Arak. »Und was ist mit Ihnen, Suzanne, Donald und Perry?«
    Es folgte ein betretenes Schweigen. Schließlich räusperte sich Perry. »Um ehrlich zu sein, Arak – wir sind ein bisschen nervös.«
    »Ich würde es durchaus eine Spur deutlicher ausdrü cken«, schaltete Donald sich ein. »Bevor wir zu irgendwel chen Unternehmungen starten, wollen wir erst einmal wis sen, wer Sie eigentlich sind und warum wir hier sind. Uns ist sehr wohl klar, dass wir nicht zufällig hier gelandet sind. Um es ganz offen zu sagen – wir wissen, dass wir entführt wurden.«
    »Ich kann Ihre Sorgen und Ihre Neugier gut verstehen«, entgegnete Arak und hob in einer versöhnlichen Geste seine gespreizten Hände. »Aber ich möchte Sie bitten, sich zu mindest für den heutigen Abend noch zu gedulden und auf meine Erfahrung zu vertrauen. Ich kümmere mich nicht zum ersten Mal um Menschen, die unserer Welt einen Be such abstatten. Auch wenn ich noch nicht viele betreut habe – und erst recht noch nie eine so große Gruppe –, weiß ich doch, was für Sie das Beste ist. Morgen werde ich all Ihre Fragen beantworten.«
    »Aber warum sollen wir warten?«, beharrte Donald. »Warum erzählen Sie es uns nicht einfach jetzt?«
    »Sie machen sich ja keine Vorstellungen, wie heftig das Dekontaminierungsverfahren Ihnen zugesetzt hat«, ent gegnete Arak. »Sie müssen sich erst ein wenig erholen.«
    »Können Sie uns denn wenigstens sagen, wie lange die Prozedur gedauert hat?«, fragte Suzanne.
    »Nach Ihrer Zeitrechnung etwas länger als einen Mo nat«, erwiderte Arak.
    »Wir sollen mehr als einen Monat geschlafen haben?«, fragte Michael ungläubig.
    »Im Wesentlichen ja«, erwiderte Arak. »Die Dekontami nierung ist sowohl für das Gehirn als auch für den Körper extrem anstrengend. Morgen müssen Sie noch einmal jede Menge weitere Überraschungen verarbeiten, und wir wissen aus Erfahrung, dass Sie diese besser bewältigen, wenn Sie ausgeruht sind. Schon nach einer Nacht sind Sie viel besser gerüstet. Deshalb bitte ich Sie nochmals – entspannen Sie sich heute Abend! Entweder allein oder gemeinsam in Ihren Bungalows oder – und das wäre am besten – feiern Sie mit uns Ihre Ankunft.«
    Perry musterte Araks Gesicht. Die blauen Augen ihres Betreuers hielten seinem Blick stand und verströmten tiefste Aufrichtigkeit. »Okay«, willigte er schließlich ein. »Ich glau be, ich kann sowieso nicht schlafen. Dann kann ich genauso gut an der Feier teilnehmen. Aber morgen nehme ich Sie beim Wort, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Gern«,

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