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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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entgegnete Arak und sah Suzanne an. »Und Sie, Dr. Newell? Wozu haben Sie Lust?«
    »Ich komme mit«, entschied Suzanne klar.
    »Schön«, freute sich Arak. »Und Sie, Mr Fuller? Beglei ten Sie uns ebenfalls?«
    »Nein«, erwiderte Donald. »Unter den gegebenen Um ständen kann ich mir kaum vorstellen, mich zu amüsieren.«
    »Ganz wie Sie wünschen.« Arak rieb sich erneut begeis tert die Hände. »Ich freue mich sehr, dass die meisten von Ihnen an unserer Feier teilnehmen wollen. Wenn ich allein zurückgekehrt wäre, hätte ich sicher viele der Anwesenden enttäuscht. Nicht dass Sie mich falsch verstehen, Mr Fuller – ich verstehe und respektiere Ihre Empfindungen voll und ganz. Ich hoffe, Sie haben eine angenehme Nachtruhe. Die Arbeiterklone werden Ihnen gern jeden Wunsch erfüllen.«
    Donald nickte mürrisch.
    »Wollen wir gehen?«, schlug Arak den anderen vor und deutete auf den offenen Bereich am Ende des Speiseraums.
    »Gibt es auf der Feier etwas zu essen?«, fragte Richard.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Arak. »Das Beste, was Sa ranta zu bieten hat.«
    »Dann nehme ich auf der Party noch einen Nachschlag von dem köstlichen Dessert«, verkündete Richard und warf seinen Löffel auf den Tisch. Dann stand er auf, streckte sich und rülpste laut.
    Suzanne blickte ihn drohend an. »Richard! Wenn Sie sich schon nicht schämen, nehmen Sie doch wenigstens auf uns Rücksicht!«
    »Habe ich doch«, entgegnete er grinsend. »Sonst hätte ich auch noch einen satten Furz fahren lassen.«
    Arak lachte. »Oh, Richard, Sie werden die Leute begeistern. Sie sind so hinreißend primitiv.«
    »Wollen Sie mich verarschen?«, knurrte Richard.
    »Ganz und gar nicht«, versuchte Arak ihn zu beruhigen. »Sie werden absolut gefragt sein, das verspreche ich Ihnen. Kommen Sie jetzt! Ich möchte Sie vorstellen!« Er bedeute te ihnen, ihm zu folgen, und setzte sich in Bewegung.
    »Okay!«, rief Richard und reckte Michael begeistert den aufgerichteten Daumen entgegen. »Auf geht’s!«
    Michael erwiderte die Geste und grölte: »Lassen wir die Sau raus!«
    Die beiden Taucher eilten hinter Arak her.
    Suzanne sah Perry an, der mit den Schultern zuckte und feststellte: »Irgendwie ist es ja verrückt, in dieser Situation ausgerechnet auf eine Party zu gehen, aber andererseits spricht auch nichts dagegen.«
    »Wollen Sie wirklich nicht mitkommen?«, wandte Su zanne sich noch einmal an Donald.
    »Nein«, erwiderte er finster. »Auf keinen Fall. Aber wenn Sie sich mit diesen Leuten verbrüdern wollen – nur zu!«
    »Wenn ich zu der Feier gehe, dann nur, weil ich neugierig bin und mehr erfahren will«, stellte Suzanne klar. »Be stimmt nicht, weil ich mich verbrüdern will.«
    »Kommen Sie!«, rief Perry ihr schon vom anderen Ende des Zimmers zu.
    »Na dann bis später!«, verabschiedete sich Suzanne und eilte hinter den anderen her, die bereits den Rasen über querten.
    Donald grübelte über Araks Worte nach. Eins war klar: Er traute dem Mann nicht über den Weg. Für seinen Ge schmack biederte der Mann sich viel zu sehr an. Die über triebene Gastfreundschaft konnte nur ein Hinterhalt sein. Doch er wusste beim besten Willen nicht, welchem Zweck er dienen sollte – außer natürlich, man hatte vor, sie unvor bereitet zu überrumpeln.
    Er drehte sich um und sah den anderen hinterher. Sie wa ren auf halbem Weg zu dem von Säulen umgebenen Pavil lon. Ihre Silhouetten zeichneten sich deutlich von den hell erleuchteten Außenanlagen ab. Donald wandte seinen Blick wieder ab und musterte die beiden Arbeiterklone, die reglos an der Wand standen. Sie erschienen so menschlich, dass Donald kaum glauben konnte, was Arak gesagt hatte: dass sie zu einem Teil Maschinen waren. Aber vielleicht war ja auch das nur eine weitere Lüge, grübelte er.
    »Arbeiter, ich möchte noch etwas trinken!«
    Die Arbeiterin griff umgehend nach dem Krug auf der Anrichte und kam zum Tisch. Sie hatte schulterlanges, rot braunes Haar und helle, transparente Haut. Sie beugte sich vor und füllte sein Glas.
    Plötzlich konnte Donald nicht mehr an sich halten und packte sie ohne Vorwarnung am Handgelenk. Ihre Haut fühlte sich kalt an. Doch sie zuckte weder zusammen, noch zeigte sie sonst irgendeine erkennbare Reaktion. Stattdessen schenkte sie ihm unbeeindruckt weiter ein.
    Donald packte fester zu, um ihr irgendeine Reaktion zu entlocken – doch vergeblich. Als die Arbeiterin das Glas ge füllt hatte, hob sie den Krug trotz seiner Umklammerung problemlos wieder hoch.

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