Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Suzanne zaghaft.
    Kaum hatte sie die Worte gesprochen, glitt wie von Zauberhand eine der Schranktüren auf und offenbarte einen ge räumigen, gut sortierten Kühlschrank, in dem Suzanne auf den ersten Blick diverse Erfrischungsgetränke sowie feste Nahrung unterschiedlicher Konsistenz und Farbe erkannte.
    Sufa beugte sich vor und inspizierte den Inhalt des Kühlschranks. »Das hätte ich mir ja denken können«, stellte sie verstimmt fest und richtete sich wieder auf. »Er ist mit dem Standardprogramm gefüllt. Dabei hatte ich extra ein paar Sonderartikel für Sie bestellt. Aber das macht nichts. Die Arbeiterklone können Ihnen jederzeit all Ihre Wünsche er füllen.«
    »Was meinen Sie mit ›Arbeiterklonen‹?«, fragte Suzanne entgeistert. Allein das Wort klang in ihren Ohren unheim lich.
    »Arbeiterklone sind unsere Arbeiter«, erklärte Sufa. »Sie erledigen in Interterra alle körperlichen Arbeiten.«
    »Habe ich schon einen Arbeiterklon gesehen?«, wollte Suzanne wissen.
    »Nein«, erwiderte Sufa. »Bisher noch nicht. Sie bevorzu gen es, nur dann in Erscheinung zu treten, wenn man sie ruft. Ansonsten bleiben sie lieber in ihren eigenen Einrich tungen und unter sich.«
    Suzanne nickte, als ob sie verstanden hätte, wobei Sufa ihr Nicken anders deutete, als es gemeint war. Suzanne hat te mit ihrer Geste sagen wollen, dass sie sich dessen bewusst war, dass fast immer, wenn sich eine Gruppe selbstgerecht über eine andere erhebt, die dominante Gruppe den Unterdrückten bestimmte Verhaltensmuster und Attribute zu schreibt, die den Unterdrückern das Gewissen erleichtern.
    »Sind diese Arbeiterklone wirklich geklont?«, hakte Suzanne nach.
    »Ja«, lächelte Sufa. »Wir klonen unsere Arbeiter schon seit einer Ewigkeit. Sie stammen primär von primitiven Ho miniden ab. Ihr Menschen der zweiten Generation nennt sie Neandertaler.«
    »Wie soll ich das nun wieder verstehen?«, fragte Suzanne verdutzt. »Wodurch unterscheiden meine Freunde und ich uns denn von Ihnen – abgesehen davon, dass Sie alle so toll aussehen?«
    »Bitte...«, seufzte Sufa.
    »Ich weiß, ich weiß«, stöhnte Suzanne frustriert. »Ich soll keine Fragen stellen, aber es ist nun einmal so, dass selbst Ihre Antworten auf die simpelsten Fragen absolut er klärungsbedürftig sind.«
    Sufa musste lachen. »Ich weiß, wie verwirrend das alles für Sie sein muss. Aber Sie müssen sich wirklich noch ein bisschen gedulden. Arak hat es ja vorhin bereits angedeutet: Unsere Erfahrung lehrt uns, dass es besser ist, Sie langsam und mit Bedacht in unsere Welt einzuführen.«
    »Was wiederum heißt, dass wir nicht die ersten Besucher sind«, stellte Suzanne fest.
    »Das sehen Sie vollkommen richtig«, bestätigte Sufa. »Im Laufe der vergangenen zehntausend Jahre sind schon etliche zu uns gekommen.«
    Suzanne blieb vor Staunen der Mund offen stehen. »Ha ben Sie gerade ›zehntausend Jahre‹ gesagt?«
    »Ja«, erwiderte Sufa. »Davor hatten wir kein Interesse an Ihrer Kultur.«
    »Wollen Sie damit sagen...«
    »Bitte«, unterbrach Sufa sie mitten im Satz und holte tief Luft. »Stellen Sie jetzt keine weiteren Fragen, es sei denn, sie betreffen Ihre Unterbringung. Tut mir Leid, aber ich muss darauf bestehen.«
    »Schon gut«, gab Suzanne sich geschlagen. »Dann also noch mal zu den Arbeiterklonen. Wie rufe ich einen her bei?«
    »Mit einem Stimmbefehl«, erklärte Sufa. »Damit erfüllen Sie sich in Interterra sozusagen jeden Wunsch.«
    »Sage ich einfach nur ›Arbeiterklon‹ – und dann kommt jemand?«, wollte Suzanne wissen.
    »Genau. Sie sagen: ›Arbeiterklon‹ oder einfach nur ›Ar beiter‹. Dann fügen Sie irgendein Wort hinzu, mit dem Sie Ihrem Ausruf Nachdruck verleihen. Aber Sie müssen Ihre Worte deutlich als Ausruf aussprechen.«
    »Könnte ich jetzt einen Klon herbeirufen?«, fragte Suzanne.
    »Selbstverständlich«, erlaubte Sufa.
    »Arbeiter, bitte«, sagte Suzanne, ohne ihren Blick von Sufa abzuwenden. Nichts passierte.
    »Sie haben nicht deutlich genug nach ihm gerufen«, er klärte Sufa. »Versuchen Sie es noch einmal!«
    »Arbeiter, bitte!«, rief Suzanne.
    »Das war schon viel besser«, stellte Sufa fest. »Aber Sie müssen nicht schreien. Auf die Lautstärke kommt es nicht an. Wichtig ist, dass man Ihre Absicht erkennt. Humanoide müssen ohne jeden Zweifel erkennen können, dass Sie ihr Erscheinen wünschen. Wenn sie Sie nicht eindeutig verstanden haben, kommen sie nicht, weil sie Sie im Zweifelsfall lieber nicht belästigen

Weitere Kostenlose Bücher