Tauchstation
damit sie sich wieder in Bewegung setzten. Araks Erklärungen hatten insbesondere Suzanne total umgehauen. Plötzlich hatte sie die Antworten auf zwei bislang ungeklärte Rätsel der Oze anografie, nämlich warum sich entlang des Mittelatlanti schen Rückens Magma bildete und warum es ozeanische Strömungen wie den Golfstrom gab. Die Lösungen für die se beiden ungeklärten mysteriösen Erscheinungen, die Arak ihr soeben präsentiert hatte, hatte kein Wissenschaftler auch nur im Traum je in Erwägung gezogen.
Sie folgten Arak die Treppe hinauf. Als sie die beiden massiven, das Kuppeldach stützenden Säulen passierten, re gistrierte Suzanne Richards Gesichtsausdruck, der verriet, dass er wild darauf aus war, etwas zu erleben. Da sie fürchte te, dass er sich unter dem Einfluss von Alkohol womöglich danebenbenahm, beugte sie sich zu ihm hinüber und flüs terte ihm ins Ohr: »Bitte fallen Sie nicht aus der Rolle!«
Richard starrte sie wütend an. Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
»Ich meine das ernst, Richard«, bekräftige Suzanne. »Wir haben bisher keine Ahnung, mit wem wir es zu tun haben, und wir wollen uns auf keinen Fall in noch größere Gefahr begeben. Wenn Sie unbedingt trinken wollen, mäßigen Sie sich wenigstens!«
»Gehen Sie zum Teufel!«, zischte Richard sie an. Dann legte er einen Schritt zu und holte Arak genau in dem Augen blick ein, als zwei übergroße Bronzetüren aufschwangen.
Das Gemurmel Tausender aufgeregter Stimmen schlug ihnen entgegen, die von den riesigen weißen Marmorwän den des Pavillons widerhallten. Der Eingang führte auf einen Balkon mit Balustrade, der die gesamte, kreisrunde Festhalle umgab. Sie gingen gemeinsam bis zum oberen Absatz einer breiten Treppe und sahen hinab auf die Partygäste.
»Ich glaube, ich spinne«, ächzte Richard. »Das müssen ja mindestens tausend Leute sein!«
»Wenn wir ausreichend Platz gehabt hätten, wären gut und gerne zehntausend gekommen«, verriet Arak.
In der Mitte des geräumigen Ballsaals befand sich ein runder Swimming-Pool, der so ausgeleuchtet war, dass er aussah wie ein riesiger, aquamarinblauer, geschliffener Edel stein. Den Pool umgab ein dreißig Zentimeter hoher, drei Meter breiter Laufsteg. Vom Balkon führten etliche breite Treppen nach unten.
Auf dem Parkett drängten sich die Menschen dicht an dicht. Bis auf die vereinzelt umherhuschenden, schwarz gekleideten Arbeiterklone trugen alle die gleichen, einfachen weißen Satin-Outfits. Die Arbeiterklone balancierten große Tabletts mit goldenen Kelchen und Essen durch die Menge. Alle Gäste, ob männlich oder weiblich, hatten sich wie Arak mit Samthalsbändern geschmückt, die allesamt die gleiche Größe und Form hatten und in der gleichen Weise gebun den waren, farblich jedoch variierten. Auch hier waren alle Anwesenden auffallend attraktiv und gut aussehend.
Die Nachricht, dass die Besucher eingetroffen waren, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Sämtliche Unterhaltun gen verstummten, und alle Blicke richteten sich nach oben. Für Suzanne, Perry, Richard und Michael war es ein faszinierender Anblick, auf so viele stumme, erwartungsvolle Menschen hinabzusehen.
Arak hob seine Hände über den Kopf, die Handflächen seinem Publikum entgegengerichtet, und rief: »Seid alle ge grüßt! Ich freue mich, euch verkünden zu können, dass bis auf einen all unsere Besucher uns die Ehre erweisen, an unserer Willkommensfeier teilzunehmen.«
Die Menge brach in Jubel aus. Gleichzeitig hoben alle Anwesenden unisono die Arme und erwiderten Araks Begrüßungsgeste.
»Kommen Sie!«, forderte Arak seine Begleiter auf und deutete auf die breite Treppe. Die vier folgten ihm nach unten.
Richard und Michael konnten es gar nicht erwarten, sich unter die Partygäste zu mischen; Suzanne und Perry zöger ten.
»Ich kann es gar nicht fassen!«, flüsterte Richard aufgeregt. »Sieh dir mal diese Frauen an! Ich komme mir vor wie auf einer Pyjamaparty von Victoria’s Secret.«
»Von denen könnte jede als Model durchgehen«, stimmte Michael ihm zu.
»Gar nicht so einfach, bei so einem Anblick nüchtern und sachlich zu bleiben«, flüsterte Suzanne Perry ins Ohr. »Ich komme mir vor wie in einem 50er-Jahre-Monumental film von Cecil B. DeMille.«
»So könnte man es beschreiben«, erwiderte Perry. »Ich für meinen Teil komme mir vor wie ein Rockstar. Diese Leute freuen sich wie die Irren, uns zu sehen. Und schauen Sie nur, wie jung sie sind. Die meisten scheinen erst Anfang zwanzig zu
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