Tauchstation
zeigte mit dem Finger auf Donalds Gesicht. »Sie glauben immer noch, in der beschissenen Navy zu sein. Sind Sie aber nicht. Warum kapieren Sie das nicht endlich?«
»Sie sind nicht nur saudumm«, knurrte Donald, »Sie sind widerwärtig.«
Plötzlich hakte bei Richard etwas aus. Er schob die Frau en beiseite, warf sich über den Marmortisch und packte sich den völlig unvorbereiteten Donald. Trotz seiner Trunkenheit gelang es ihm, sich breitbeinig vor den Navy-Offizier zu stellen und ihm ein paar harmlose Fausthiebe zu ver passen.
Donald erwiderte den Angriff, indem er Richard in den Schwitzkasten nahm. Seine gewaltsame Umklammerung führte dazu, dass sie beide auf den Boden fielen. Obwohl keiner dem anderen größeren Schaden zufügen konnte, schlugen sie unentwegt aufeinander ein. Ineinander verkeilt und miteinander kämpfend, stießen sie gegen den Tisch, woraufhin Michaels Kelchsammlung mit lautem Gepolter zu Boden krachte.
Die Interterraner wichen entsetzt zurück. Suzanne und Perry stürzten sich auf die beiden Streithähne und schafften es nach einigen Versuchen, die beiden zu trennen. Diesmal war es Richard, der eine blutige Nase davontrug.
»Verfluchter Drecksack!«, schimpfte er, während er seine Nase abtastete und das Blut an seinen Fingern anstarrte.
»Freuen Sie sich, dass Ihre Freunde hier sind«, keuchte Donald. »Sonst hätte ich Sie womöglich umgebracht.«
»Jetzt reicht’s«, stellte Perry klar. »Hören Sie sofort auf, sich gegenseitig zu beschimpfen und zu prügeln. Das ist doch wohl lächerlich. Sie benehmen sich beide wie kleine Kinder.«
»Idiot!«, fluchte Donald an Richard gewandt. Dann befreite er sich aus Perrys Griff und glättete sein Gewand.
»Arschloch!«, spuckte Richard und kehrte Perry und Do nald den Rücken, um sich nach seinen drei Freundinnen um zusehen. »Kommt, Mädels!«, rief er. »Gehen wir auf mein Zimmer! Ich kann den Anblick dieser hässlichen Visage nicht länger ertragen.«
Er machte ein paar unsichere Schritte auf die jungen Frauen zu, doch zu seinem Entsetzen wichen sie vor ihm zurück. Plötzlich und ohne ein Wort miteinander zu wechseln traten sie die Flucht an und verschwanden durch den offenen Bereich hinaus in die Nacht. Richard lief ihnen ein Stück hinterher, doch an der Rasenkante blieb er stehen. Die Frauen waren bereits auf halbem Weg zum Pavillon.
»He!«, trompetete er in seine zu einem Trichter geform ten Hände. »Kommt zurück! Meeta. ..«
»Ich glaube, Sie sollten lieber ins Bett gehen!«, empfahl Suzanne. »Für heute Abend haben Sie genug Ärger ge stiftet!«
Enttäuscht und wütend kehrte er zurück und schlug so heftig mit der flachen Hand auf den Tisch, dass alle Anwe senden zusammenzuckten. »Scheiße!«, fluchte er, ohne je mand Bestimmtes ins Visier zu nehmen.
Mit zittrigen Händen öffnete Perry die Tür zu seinem Bun galow. Er wollte Luna nicht zeigen, wie nervös er war, und ließ sie zuerst eintreten. Er war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr in eine solche Situation geraten und wusste nicht, ob seine Unsicherheit daher rührte, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, seine Frau zu betrügen, oder ob er sich schämte, weil Luna so jung war. Hinzu kam, dass er leicht einen sitzen hatte. Doch noch anregender als das Kristall wirkte auf ihn die Tatsache, dass diese unglaublich faszinierende junge Frau jemanden wie ihn offenbar attrak tiv fand.
Obwohl er sich mit aller Kraft darauf konzentrierte, seine Unsicherheit zu verbergen, entging ihm nicht, dass Luna ebenfalls nervös war.
»Darf ich dir etwas anbieten?«, fragte er. »Angeblich ist mein Kühlschrank mit Getränken und Essen ausgestattet.« Dabei sah er ihr nach, wie sie zum Pool ging und sich hin abbeugte, um die Temperatur zu prüfen.
»Nein, danke!«, lehnte sie höflich ab und begann, ziellos durch das Zimmer zu streifen.
»Du wirkst so aufgewühlt«, stellte Perry fest. Da ihm nichts Besseres einfiel, setzte er sich auf sein Bett.
»Das bin ich auch«, entgegnete Luna. »Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der sich so benommen hat wie Richard.«
»Er ist nicht gerade der beste Vertreter unserer Spezies«, gestand Perry.
»Gibt es dort, wo du herkommst, viele solcher Leute?«, fragte Luna.
»Leider findet man Typen wie ihn nicht selten«, erwiderte Perry. »Normalerweise haben Menschen wie er eine trau rige Vorgeschichte. Oft spielt Missbrauch eine Rolle, der sich von Generation zu Generation wiederholt.«
Luna schüttelte den Kopf. »Aber woher
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