Tauchstation
schlug Meeta vor.
»Eine gute Idee«, begrüßte Mura den Vorschlag. »Für ei nige von uns wäre eine kleine Abkühlung bestimmt genau das Richtige.«
»Ich bin dabei«, verkündete Sart.
Richard ließ seinen Blick über den einladenden, blau schimmernden Pool schweifen. »Meint ihr, wir sollen jetzt gemeinsam baden?«
»Gibt es eine bessere Zeit?«, fragte Palenque. »Mir ist nach dem Tanzen ziemlich heiß, und euch geht es bestimmt nicht anders.«
»Aber was ist mit unserer Kleidung?«, fragte Richard. »Die ist doch nach dem Schwimmen klatschnass.«
»Wir schwimmen normalerweise ohne Kleidung«, klärte Meeta ihn auf.
Richard sah Michael an und murmelte: »Es wird immer besser.«
»Und?«, lächelte Meeta. »Was meinen unsere Profi schwimmer?«
Richard schluckte. Er hatte Angst, etwas zu sagen, weil er nicht aus seinem Traum aufwachen wollte.
»Was spricht eigentlich dagegen?«, rief Michael.
»Super!«, jubelte Meeta. Sie sprang auf und zog Pa lenque mit sich. Sart stand ebenfalls auf und reichte Mura die Hand. Wie auf Kommando entledigten sie sich vollkom men ungeniert ihrer Gewänder und Shorts, tauchten mit ei nem eleganten Sprung splitternackt ins Wasser und schwammen mit kräftigen, geübten Zügen zur Mitte des Pools.
Richard und Michael waren viel zu perplex, als dass sie es ihren Verehrerinnen hätten gleichtun können. Stattdessen beobachteten sie die Leute in ihrer unmittelbaren Umgebung. Seltsamerweise hatte außer Perry niemand von dem unerwarteten Striptease Notiz genommen. Die beiden Tau cher sahen sich fragend an.
»Worauf warten wir eigentlich noch?«, tönte Richard be trunken grinsend.
Sie rissen sich unbeholfen ihre Sachen vom Leib und stürzten zum Pool. Michael verhedderte sich im letzten Moment in seinen Shorts und stolperte, wohingegen Ri chard keine derartigen Probleme hatte und sich beeilte, den flachen Bereich in der Mitte des Pools zu erreichen.
Kaum war er dort angekommen, stürzten sich Meeta und Palenque buchstäblich auf ihn und tauchten ihn zum Spaß ein paarmal unter. Richard ließ die Neckereien der nackten Frauen fröhlich über sich ergehen, doch er japste ziemlich schnell nach Luft. Inzwischen war auch Michael im Wasser gelandet und vergnügte sich auf ähnliche Weise mit Mura; Sart und Palenque waren zum anderen Ende des Pools ge schwommen. Richard war glücklich und zufrieden, dass er ein e flache Stelle gefunden hatte, an der er, den Kopf über Was ser, mit Meeta auf dem Boden des Beckens sitzen konnte.
»Richard, Richard, Richard!«, jubelte Meeta immer wied er freudestrahlend. Dabei drückte sie ihre Handfläche geg en seine und streichelte ihm mit der anderen Hand über den Kopf. »Es hat uns noch nie jemand in Saranta besucht, der so umwerfend primitiv und attraktiv war wie du! Ich glaube, so einen wie dich hat ganz Interterra seit ein paar tausend Jahren nicht gesehen.«
»Und ich dachte immer, nur meine Mutter steht auf mic h«, entgegnete Richard im Scherz.
» Du kennst deine Mutter?«, hakte Meeta nach. »Wie ro mantisch.«
»Natürlich kenne ich meine Mutter«, stellte Richard klar. »Kennst du deine denn nicht?«
»Nein«, erwiderte Meeta und lachte. »In Interterra kennt niemand seine Mutter. Aber das sollten wir jetzt nicht vertiefen. Hast du Lust, mit mir auf dein Zimmer zu ge hen?«
»Eine gute Idee!« Richard war sichtlich erfreut. »Aber was machen wir mit deiner Freundin Palenque? Was sagen wir ihr?«
»Was du willst«, entgegnete Meeta unbekümmert. »Am besten fragen wir sie einfach, ob sie auch mitkommen will. Ich bin sicher, dass sie Lust hat. Und Karena. Die möchte bestimmt auch mitkommen.«
Richard versuchte, sich so lässig wie möglich zu geben, doch er fürchtete, dass ihm die Überraschung trotz aller Mühe deutlich im Gesicht geschrieben stand. Gleichzeitig wünschte er sich angesichts dieser überraschenden und un erwarteten Wende, dass er nicht so tief ins Glas geschaut hätte.
Irgendwann im Laufe der Nacht machte sich ein ausgelasse nes Grüppchen auf den Weg vom Pavillon zum Speisesaal.
Suzanne, Perry und die Taucher schmetterten aus voller Kehle alte Songs von den Beatles. Ihre Begleiter, die den Text überraschenderweise mitsingen konnten, waren be geistert. Suzanne ging mit Garona, Perry hatte Luna im Arm, Richard wurde von Meeta, Palenque und Karena be gleitet, und Michael hatte Mura und Sart im Schlepptau.
Obwohl Suzanne und Perry sich mit den alkoholischen Getränken stark zurückgehalten hatten, war
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