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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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wohl?«
    »Doch.«
    »Ihr seht nicht gut aus.« Er bedachte sie mit einem misstrauischen Blick. »Ihr seid doch nicht in anderen Umständen, oder? Ich sagte Euch, ich könnte Euch hier nicht verstecken, wenn das der Fall sein sollte.«
    »Und ich habe Euch versichert, dass dem nicht so ist.«

    »Nun gut, aber was ist mit meinem Enkel los, dass er Euch noch nicht geschwängert hat?«
    Elizabeth seufzte. »Falls Ihr mich weiter mit diesem Thema ärgern wollt, Mylord, werde ich den Wintergarten verlassen und auf mein Zimmer gehen.«
    »Ha!« Schelmisch lachend fügte Lord Worth hinzu: »Ihr seid ohne Zweifel das unverschämteste Mädchen, das mir in meinem ganzen Leben begegnet ist!«
    Elizabeth hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Lächeln zu verbergen. Sie hatte großes Glück gehabt, bei ihrer Flucht an Northams Großvater gedacht zu haben, und noch größeres Glück, dass er sie derart vorbehaltlos aufgenommen hatte. Nun wohnte sie schon beinahe zwei Wochen bei dem betagten Mann, und mit jedem Tag, den sie zusammen verbrachten, verstanden sie sich besser. Er wusste immer genau, wann Elizabeth ihre Ruhe und wann sie seine Gesellschaft benötigte. Anfangs hatte er ihr ab und an Vorhaltungen machen wollen, hatte jedoch schnell gelernt, dass sie immun dagegen zu sein schien. Immerhin hatte sie sich seine Strafpredigten bereits in abgeschwächter Form von Northam anhören müssen.
    Ihre gemeinsame Leidenschaft für Pflanzen schweißte den Lord und Elizabeth noch enger zusammen. Elizabeths Fragen und ihre echte Neugierde brachten sie Cecil Worth näher. Elizabeth schätzte seine Erinnerungen, hörte den Geschichten aus seiner Vergangenheit gebannt zu und liebte die Passagen, in denen auch North vorkam. Die Erfahrungen, die Lord Worth in Hambrick Hall gemacht hatte, ließen Elizabeth tiefe Schlüsse über ihn und North ziehen, und sie verstand, wie die Bande der Freundschaft, die in jenen Schultagen geschlossen wurden, ein Leben lang überdauern konnten.

    North saß mit seinen Freunden in seinem Stadthaus am Merrifeld Square. Genauer gesagt saßen die anderen, während er stand. Sobald Northam ihnen den Rücken zudrehte und erneut zum Fenster schritt, tauschten sie sorgenvolle Blicke aus. Keiner von ihnen wusste, wie North es schaffte, überhaupt noch aufrecht zu stehen. Er machte den Eindruck, als habe er seit Elizabeths Verschwinden kein Auge zugetan.
    Trotz oder gerade wegen ihrer langjährigen Freundschaft war fast eine Woche vergangen, bevor North den Kompass Klub um Hilfe gebeten hatte. Zu dieser Zeit wusste er bereits, dass Elizabeth weder auf Rosemont war noch von ihrem Vater erwartet wurde. Sie war auch nicht bei seiner Mutter oder dem Oberst in London geblieben.
    Jedes Mal, wenn er jemanden aufsuchte, um nach Neuigkeiten über Elizabeths Aufenthaltsort zu fragen, schlug ihm anfängliches Unverständnis entgegen. Sobald man jedoch den Ernst der Lage verstand, machte die Verwirrung erst Sorge, dann Furcht Platz. Jedes Mal lag es an Northam, die anderen zu beruhigen, obwohl er selbst keine anderen Gefühle als Angst und Beklommenheit fühlte.
    Southerton lehnte sich in seinem Sessel nach vorne und stützte sein Kinn auf den gefalteten Händen auf. »Was hast du von Battenburn und seiner Gattin erfahren?«
    »Louise war vor ein paar Stunden hier«, entgegnete North, der sich umdrehte und wieder zu seinen Freunden schritt. »Habe ich euch das nicht erzählt?«
    Gleichzeitig schüttelten South, East und West den Kopf. North fuhr sich über die Stirn. »Ich dachte, ich hätte euch davon berichtet.«

    Wortlos stand der Marquess von Eastlyn auf und läutete nach dem Butler. »Du brauchst Kaffee«, meinte er.
    West lud North ein, sich neben ihn aufs Sofa zu setzen. »Du bist erschöpft, North. Du hast jede Empfindung für Zeit und Ort verloren.«
    Erwartungsvoll sah South zu North. »Was wollte Lady Battenburn?«
    »Ja«, sagte North mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Ja, Louise.« Da wachte er wieder aus seinen Tagträumen auf. »Ihr wisst, ich konnte nicht zu Lady Battenburn gehen. Falls Elizabeth tatsächlich bei ihnen wäre, hätte es die Baronin sowieso nicht zugegeben.«
    »Und wahrscheinlich sogar Freude daran gehabt«, fügte South hinzu.
    North belohnte ihn mit einem gezwungenen Lächeln. »Zweifellos. Sie würde Elizabeth um jeden Preis beschützen. Ich glaube, sie billigte zwar die Hochzeit, doch sie mag es nicht, dass Elizabeth nicht mehr jede freie Sekunde bei ihr verbringen kann.«
    »Nun«,

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