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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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Kommentare entlocken wie die Form ihrer Nase.
    Dankbar nahm Elizabeth beim Aufsteigen die Hilfe eines Reitknechts in Anspruch. Ihr Hengst, ein silberner Wallach, der selbst weite Distanzen mit der Schnelligkeit und Zielsicherheit einer Gewehrkugel zurücklegen konnte, tänzelte nervös, bis sie sich vorbeugte und ihm den Hals tätschelte.
    »Das ist ein feines Tier«, lobte Northam, während er ihr Pferd eingehend musterte. Der Ausdruck des Earls
war bewundernd und zugleich ein wenig neidisch. Als er wieder Elizabeth ansah, bemerkte er, dass sie amüsiert wirkte. »Womit habe ich Euch erheitert?«
    Sie schüttelte den Kopf, doch ihre Augen blitzten vor Vergnügen.
    Northam runzelte die Stirn, und zwischen seinen Brauen bildete sich eine kleine Falte. »Seid Ihr|...?«
    Der Earl konnte seine Frage allerdings nicht beenden, da Southerton zu ihnen stieß und seinen Freund unterbrach. »Ah, Lady Elizabeth. Wie prächtig Ihr heute Nachmittag ausseht! Die frische Luft und die Vorfreude auf die Jagd stehen Euch außerordentlich gut!«
    Sie errötete leicht. »Ihr seid zu gütig, Mylord.«
    Ihr Reitdress bestand aus einem schwarzen Sergejackett, das nicht so eng anliegend war wie das Pendant der männlichen Reiter, und einem dunklen Wollrock, der der Sittsamkeit halber sehr lang geschnitten war, da sie im Damensitz ritt. Trotzdem konnte man einen verlockenden Blick auf schlanke Fußfesseln in engen schwarzen Lederreitstiefeln erhaschen. »Ich fürchte, ich bin äußerst fehl am Platz unter all diesem Scharlachrot!«
    »Unsinn«, widersprach Southerton entrüstet. »Warum haben sich die Reiter in derart grelle Farben gekleidet, wenn nicht, um die Aufmerksamkeit eines reizenden, kleinen Täubchens wie Euch auf sich zu ziehen?«
    Obwohl sich Elizabeth nicht sicher war, ob es ihr gefiel, mit einer Taube verglichen zu werden, lachte sie fröhlich und ermutigte Lord Southerton, seinen Gedankengang auszuführen.
    »Es ist bei allen Tierarten dasselbe, nicht wahr?«, fragte er. »Das Männchen spreizt das bunte Gefieder oder reckt die Brust, um das Interesse der Weibchen zu wecken.
Ich bin mir sicher, dass auch die Schneider dies im Sinn hatten, als sie die scharlachrote Reitkleidung gestalteten. Denn der Fuchs ist an unserer Aufmachung sicherlich nicht interessiert.«
    »Ihr scheint diese Angelegenheit bereits gründlich durchdacht zu haben«, erwiderte Elizabeth, deren Mund noch immer zu einem Lächeln verzogen war, und sah zu Northam.
    »Natürlich.« Southerton war nicht entgangen, wem ihr Blick galt. »Sagt bitte nicht, dass North Euch zu Eurem großartigen Aussehen heute kein Kompliment gemacht hat!«
    »Er war voll des Lobes für meinen Wallach Becket.« Als das Tier seinen Namen hörte, tänzelte es erneut unruhig auf der Stelle.
    Entrüstet rollte Southerton die Augen. »Ich hätte es besser wissen müssen, obwohl seine Leidenschaft für Pferde keine Entschuldigung dafür ist, dass...«
    Northam seufzte schwer und schnitt South das Wort ab. »Vielleicht sollte ich um Verzeihung bitten«, sagte er trocken. »Oder reicht es, dass ich bereits eine angemessene Strafpredigt erhalten habe?«
    Elizabeth lehnte sich nach vorne und tätschelte Norths scharlachroten Unterarm auf dieselbe Weise, wie sie eben Becket besänftigt hatte. Obwohl sie sich ihrer Handlung kaum bewusst gewesen war, ging die Geste nicht unbemerkt an den beiden Gentlemen vorbei. Southerton lachte laut und heftig, während Northams Ohrläppchen erröteten.
    Erst langsam wurde Elizabeth der Grund ihrer Heiterkeit bewusst. Ihre Augen weiteten sich und sie zog ruckartig die Hand zurück. Zu betreten für eine passende Bemerkung,
kitzelte sie Becket heimlich mit der Reitgerte und hielt ihn nicht zurück, als er vorpreschte.
    Die beiden Freunde sahen ihr nach, während sie sich zwischen die scharlachroten Reiter drängte, die ihre Startposition zur Jagd einnahmen. »Sie ist eine ausgezeichnete Reiterin«, erklärte Southerton anerkennend.
    Northams Antwort war ein unverständliches Grunzen. Dann schnalzte er und sein edles Tier fuhr herum. »Geh und such East, ja?«
    Southerton grinste gutmütig. »Ich bin der Ansicht, dass es nicht so schlimm ist, wie ein Pferd behandelt zu werden, wenn Lady Elizabeth im Sattel sitzt.«
    »Der Wallach der Lady«, sagte Northam grimmig, »ist kastriert.«
    Nach einer winzigen Pause entgegnete South zögerlich: »Ich denke, ich werde besser East suchen.«
    »Eine gute Idee.«
    Elizabeth war mit Lord Allen und Mr Rutherford in ein

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