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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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Gespräch vertieft, als Northam auf sie zuritt. Er bemerkte, dass sie selbst sehr wenig sagte, aber den Eindruck erweckte, als sei sie von der Unterhaltung überaus fasziniert. Ohne ihre eigene Meinung kundzutun, ließ sie beide Herren in dem Glauben, jedem von ihnen zugestimmt zu haben.
    »Ihr wärt eine gute Diplomatin«, stellte North fest, als sie ihre Plätze zwischen den anderen Reitern einnahmen. Vierzig Hunde bellten wie von Sinnen, da sie im Wind die Spur des Fuchses witterten, und die Pferde spürten ihrerseits die allgemeine Aufregung und scharrten unruhig mit den Hufen. »Wollt Ihr ein wenig zurückbleiben?«, fragte Elizabeth.
    »Nur, wenn Ihr es wünscht.«

    »Ich werde in einem gewissen Abstand zu den anderen Reitern bleiben. So ist es sicherer. Ihr müsst mir jedoch nicht Gesellschaft leisten oder Euch um mein Wohlergehen sorgen, denn das würde Euch die Freude an der Jagd rauben.« Sie sah den Earl aufmunternd an, doch dieser hatte sich bereits entschieden. »Ich werde natürlich bei Euch bleiben.«
    Lächelnd nickte Elizabeth ihm zu. »Sie werden gleich das Signal geben.« Elizabeth, die die Landschaft aufmerksam beobachtete, reckte plötzlich das Kinn und deutete mit ihrer Reitgerte auf die andere Seite des Feldes. »Oh, seht! Dort hinten ist er, Mylord. Und was für ein mutiges Kerlchen!«
    Im Gegensatz zu Elizabeths flinken Augen erhaschte Northam nur einen flüchtigen Blick auf die schlanke Schnauze, das rotgelbe Fell und den weißen Schwanz, bevor der Fuchs im hohen grünen Grass verschwand. Dann wurden auch schon die bellenden, an den Leinen reißenden Hunde losgelassen, die sich beinahe gegenseitig überrannten, als sie die Spur des Fuchses aufnahmen. Das Jagdhorn wurde geblasen, und die Reiter nahmen lärmend die Verfolgung auf. Das Stampfen der Hufe dröhnte über die Felder hinweg, und Klumpen feuchter Erde und Gras wurden hoch gewirbelt, während die Pferde ihren Rhythmus fanden. Reitpeitschen pfiffen durch die Luft, mit deren Hilfe die Reiter ihre Pferde anzutreiben versuchten.
    Northam blickte zu Elizabeth. In ihren Gesichtszügen war keine Spur von Anspannung oder Angst zu erkennen. Im Gegenteil, ihr Antlitz sprühte vor Freude und gab sich ihm gegenüber offenherzig und ohne Arg. Sie erschien ihm so verletzlich, dass es North beinahe wie ein
Missbrauch ihres Innersten vorkam, sie derart anzustarren.
    »Seid vorsichtig!«, rief sie ihm zu.
    Beinahe zu spät sah er die verwitterten Überreste einer alten Steinmauer. Northam bereitete sich auf den Sprung vor, von dem er überrascht worden wäre, hätte Elizabeth ihn nicht gewarnt. Nun stand er für immer in ihrer Schuld, da sie ihn vor einem schmachvollen und schmerzhaften Sturz bewahrt hatte. Noch bevor er sich bei ihr bedanken konnte, sprang er bereits über das Hindernis.
    Er hielt seine schwarze, vor Kraft strotzende Stute gerade so weit zurück, dass Elizabeth weiterhin die Führung übernehmen konnte, und folgte ihr, als sie in Richtung des dunklen Eichenwäldchens ausscherte und eine Abkürzung nahm. Nicht zum ersten Mal kam Northam in Bezug auf Elizabeth das Wort gerissen in den Sinn. Elizabeth Penrose war listig und schlau, eine außergewöhnliche Frau, die ihn faszinierte.
    Sie waren jedoch nicht die Einzigen, die dem Fuchs hart auf den Fersen waren. Ein weiterer Reiter hatte sich von der restlichen Jagdgesellschaft abgesondert und war in dem Wäldchen verschwunden. Northam erkannte die kräftigen Flanken von Battenburns rotbrauner Stute, die an ihnen vorbeistürmte. Nach wenigen Minuten hatten sie das Gehölz hinter sich gelassen und waren den anderen Reitern, deren stampfende, wiehernde Pferde wieder aufholten, um eine Nasenlänge voraus. Elizabeth steuerte Becket quer über ein Feld auf die bellenden Hunde zu. An einem kleinen Bach, der die Wiese zweiteilte, zögerten die Jagdhunde einen kurzen Moment lang, bis sie die Spur des Fuchses auf der anderen Seite wieder aufnahmen.
Battenburn, Elizabeth und Northam preschten hinter ihnen her, sprangen über Baumstämme und Hecken, ließen Kühe und Schafe auseinanderstieben, die von dem plötzlichen Auftauchen der Hunde, Reiter und Pferde aus ihrem gemütlichen Nachmittagsdasein aufgeschreckt wurden.
    Ein Heuwagen stand verlassen am Wegesrand, und verstreute Strohhalme bedeckten den Boden wie Goldstaub. Die gebrochene Achse und ein fehlendes Rad lie ßen die eine Seite des Wagens höher hervorragen, was ein unwiderstehliches Hindernis für die Tollkühnen unter den Reitern

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