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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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Gesichtszüge absuchte, spiegelte sie sich in seinen dunklen Augen, ohne jedoch seine Gedanken lesen zu können. Seine Miene zeugte weder von Lächeln, Spott oder Verurteilung. Die Leidenschaft,
mit der sie sich gerade geküsst hatten, war einer nachdenklichen Stimmung gewichen. Sein Antlitz hatte wieder etwas Farbe bekommen, und er atmete ruhiger.
    Northams Hand löste sich von ihrem zarten Gesicht, der Daumen, mit dem er ihre Lippen gestreichelt hatte, glitt langsam hinunter zu ihrer Taille. Mit der anderen Hand holte er ihren Hut hervor und setzte ihn ihr auf den Kopf. Erst jetzt konnte sie sich von seinem Blick losrei ßen, als hätte das Zurückgeben des Hutes die kurze Zeit ausgelöscht, in der sich die beiden derart nah gewesen waren.
    Mühelos hob Northam Elizabeth auf ihr Ross. Sie nahm die Zügel fest in beide Hände, während Becket unruhig hin und her trat, und ritt auf die Lichtung zu, die zwischen den Bäumen zu sehen war. Einen Moment später folgte ihr Northam.
    Nachdem sie das Wäldchen hinter sich gelassen hatten, bemerkten sie in der Ferne den Rest der Jagdgesellschaft. Zum ersten Mal kam es Elizabeth in den Sinn, wie weit sie sich von den anderen entfernt hatten, und sie spürte Panik in sich aufsteigen.
    Northam ritt näher heran, bat sie anzuhalten und ihm zuzuhören, während er mit dem Kopf in Richtung der Baumgruppe zeigte, die sie gerade hinter sich gelassen hatten. »Die Brigade nähert sich«, sagte er trocken.
    Stirnrunzelnd blickte Elizabeth hinter sich und hörte das Donnern von Hufen. Erst als Southerton und Eastlyn aus dem Wäldchen hervorpreschten, verstand sie die Anspielung auf den Militärausdruck. Sie waren Freunde, und Elizabeth zweifelte daran, dass sie ihnen gefolgt waren, um ihre Ehre zu wahren. »Ich nehme an, die beiden sind gekommen, um Euch zu retten, Mylord.«

    »Das wäre das Letzte, was sie beabsichtigen«, erwiderte Northam lachend.
    Southerton erreichte Elizabeth als Erster; zumindest beanspruchte er diesen Titel. »Du schuldest mir einen Shilling«, rief er Eastlyn zu.
    »Ha! Ich musste mich um hundertachtzig Grad drehen, um dich auch endlich ankommen zu sehen!«
    »Erlaube mir, diese Drehung zu vervollständigen«, entgegnete Southerton.
    Eastlyn sah zu Elizabeth. »Mylady, vielleicht könntet Ihr den Streit beilegen. Wählt eine Richtung. Süden oder Osten?«
    Vergnügt presste Elizabeth einen Handrücken auf ihre Lippen, um nicht laut loszulachen. Sie wunderte sich über das törichte Verhalten der beiden, da sie doch wusste, dass es keine Toren waren. »Der Einsatz ist ein Shilling, sagtet Ihr?«
    »Das ist richtig«, bestätigte Southerton. »Ihr müsst...«
    Elizabeth musterte ihn fragend, da er mitten im Satz innehielt. Er hatte den Kopf schief gelegt, und auch Eastlyn lauschte wachsam. Gebannt starrten die drei Männer zu dem Wäldchen, und Elizabeth erkannte, dass sie alle auf etwas|... oder jemanden|... warteten. Genau in diesem Augenblick tauchten Battenburn, Lord Allen und Mr Rutherford aus dem Gehölz auf.
    Mehr zu sich als zu ihren Begleitern murmelte Elizabeth: »Es ist seltsam, dass sie diesen Weg eingeschlagen haben.«
    »Wir doch auch, oder?«, erwiderte Northam fragend.
    Eine kleine Falte hatte sich auf Elizabeths Stirn gebildet. Sie hatte den Eindruck, als hätte Northam ebenfalls
das Gefühl, dass die Ankunft der anderen kein Zufall sei. Nachdem der Baron und seine Gefährten sie bereits beinahe erreicht hatten, drehten sie plötzlich ohne jeglichen Grund ab und ritten zu den Ställen.
    »Wir sollten uns ebenfalls auf den Weg machen«, riet Northam und blickte dem Baron gedankenversunken nach.
    »Da gibt es immer noch die Wette«, erinnerte Southerton und zeigte auf Eastlyn.
    Bevor der Marquess antworten konnte, hob Elizabeth beschwichtigend die Hand. »Oh, ich bitte darum, die Sache regeln zu dürfen. Ich erkläre das Spiel für unentschieden, und werde Ihnen beiden bei unserer Rückkehr einen Shilling geben.« Die Männer waren außerordentlich zufrieden mit ihrer Entscheidung, und Elizabeth musste lachen, als sie deren spitzbübisches Grinsen bemerkte. »Ich nehme an, dass Ihr beide recht erfolgreich darin seid, Frauen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Es ist wirklich schändlich von Euch!«
    Southerton nickte zustimmend. »Wir sind Schurken, Lady Elizabeth. Es ist allerdings gut, dass Ihr von Anfang an darüber im Bilde seid.«
    »Der Trick ist«, sagte Northam und zog eine Braue nach oben, »den beiden keine Aufmerksamkeit zu

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