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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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letztes Mal zum Fenster um, aus dem sich Elizabeth lehnte und ihm nachsah. Ihre bernsteinfarbenen Augen waren die einzige Farbe in ihrem ansonsten aschfahlen Gesicht. Mit einem Kopfnicken orderte er sie zurück ins Zimmer. »Jetzt!«
    Elizabeth wurde durch seinen Befehlston aus ihrer Starre gerissen und verschwand im Zimmer. Sie schloss das Fenster und zog die Vorhänge vor. Ein kurzer Blick
durch den Raum versicherte ihr, dass alles so war, wie es sein sollte. Rasch kroch sie zurück ins Bett und gab vor zu schlafen. Genau in diesem Moment wurde auch schon die Vertäfelung kraftvoll beiseite geschoben, und Louise betrat das Gemach.
    Schwer atmend stützte sich Lady Battenburn auf dem Frisiertisch ab. Dann musterte sie das zerwühlte Bett und die Figur, die reglos darauf ausgestreckt lag. Louises Mund wurde zu einer schmalen Linie. Elizabeth musste ein Schlafmittel genommen haben, dachte sie stirnrunzelnd. Ihr Blick senkte sich auf den Nachttisch, doch dort befanden sich keine stützenden Beweismittel, sondern nur ein Buch und zwei Kerzenständer. Sehr seltsam, schoss es der Baronin durch den Kopf.
    »Elizabeth!«
    Louise fuhr hoch, als sie die Stimme ihres Gatten von der anderen Seite der Tür vernahm. Wie viel hatte Elizabeth genommen, um all das zu verschlafen? »Es ist alles in Ordnung, Harrison«, rief Louise ihm zu. Vom Fußende des Bettes aus konnte sie sehen, dass sich Elizabeths Brust gleichmäßig hob und senkte. »Du kannst zurück in dein Zimmer gehen, Harrison. Hier ist nichts Ungehöriges passiert.«
    Louise lächelte still in sich hinein, als ihr Gatte eine unverständliche Antwort murmelte. Sie wartete, bis seine Fußschritte verhallt waren, dann erst begann sie nach dem Schlüssel zu suchen. Bevor sie sich wieder Elizabeth zuwandte, schob sie die Vertäfelung vor den Geheimgang. Tief seufzend blickte sie gutmütig auf das Bett. Sie konnte einfach nicht lange wütend auf Elizabeth sein. Diese kleine Rebellion war nicht der Rede wert und würde Elizabeth gleichzeitig das beruhigende Gefühl geben,
ihr Leben selbst in die Hand genommen zu haben. »Armer Liebling«, murmelte Louise sanft.
    Da Elizabeth spürte, wie sich Louise zu ihr aufs Bett setzte, und unter ihrem Gewicht die Matratze ein wenig einsank, öffnete sie langsam ein Lid. Die Tränen, die sie vergossen hatte, waren nun von Vorteil. Ihre Augen waren rot unterlaufen und geschwollen, und sie machte den Eindruck, als wäre sie gerade aus tiefem Schlaf erwacht. Elizabeths leises Stöhnen verstärkte diese Wirkung.
    »Louise?«
    Lady Battenburn legte die Hand auf Elizabeths Schulter und tätschelte sie leicht. »Ja, meine Liebe. Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht. Wie fühlst du dich?«
    »Müde.«
    Louise schnaubte. »Das kann ich selbst sehen. Was in aller Welt hast du genommen, um derart fest zu schlafen? Du hast heute Morgen die unvorstellbarsten Dinge verpasst.«
    Elizabeths Antwort war reflexartig. »Entschuldige.«
    »Ich verzeihe dir.«
    Elizabeth gähnte ausgiebig und setzte sich auf. »Erzähl mir, was passiert ist.« Dann massierte sie sich die Schläfen und warf einen Blick zur Tür. »Wie bist du hereingekommen, Louise? Ich dachte, ich hätte die Tür abgeschlossen.«
    »Ich kam durch die Vertäfelung. Wirklich, Libby, es war nicht nett von dir, die Tür zu versperren. Es bereitete mir große Schwierigkeiten, durch den Geheimgang zu kriechen. Harrison wartete auf dem Korridor, doch ich denke nicht, dass die anderen Gäste etwas bemerkt haben. Nach den aufreibenden Ereignissen dieses Morgens werden alle wieder zu Bett gegangen sein«, erklärte
Louise. »Du wirst deine Zimmertür aber nicht mehr abschließen, nicht wahr, meine Liebe? Wie du sehen kannst, war es nicht wirkungsvoll, und ich musste mich über dich ärgern.«
    Louise umschloss Elizabeths Gesicht mit den Händen. »Ich möchte, dass du es mir versprichst.«
    Reuevoll nickte Elizabeth.
    »Ich möchte, dass du es sagst .«
    »Ich verspreche es«, erwiderte sie gehorsam.
    Louise erwartete keine weitere Antwort als diese drei Worte. Sie stand wieder auf. »Ich habe Harrison gebeten, uns Frühstück zu bestellen. Bei Toast und einer Tasse heißer Schokolade werde ich dir alles erzählen.« Ihr Blick fiel auf den Schal, der neben Elizabeth im Bett lag, und die Baronin runzelte die Stirn. »Du hast noch gar nicht erwähnt, was du gestern Nacht eingenommen hast«, sagte sie.
    Elizabeth hatte damit gerechnet, dass Louise diese Frage stellen würde. »Ein Schlafmittel«,

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