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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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einfach mal eine Auszeit vom stressigen Alltag und verreisen Sie gemeinsam. Schweben Sie auf Wolke sieben.
    2. Erleben Sie etwas Aufregendes. Egal ob Sie Achterbahn fahren, Skifahren oder gemeinsam in der Geisterbahn gruseln – Studien belegen, dass Menschen, die gemeinsam spannende Situationen erleben, das positive Kribbeln auf den Partner übertragen.
    3. Wenn Sie das Herz einer Frau erobern wollen, dann ist ein Candle-Light-Dinner mitunter die perfekte Gelegenheit. So zeigen Sie ihr, dass Sie die Strapazen des Kochens und der Vorbereitung auf sich nehmen, um ihr einen unvergesslichen Abend zu bescheren.
    Das klang wirklich überzeugend. Es folgten noch weitere Tipps. Unbedingt musste ich diesen Artikel Sina zeigen. Ich drückte auf Drucken, und während der Drucker schnarrend die Seiten ausspuckte, tanzte ich durchs Wohnzimmer zum Drucker. Plötzlich erschrak ich zu Tode.
    Ich hörte bekannte Schritte vor unserer Wohnungstür, die stehen blieben, schon wurde der Schlüssel im Schloss gedreht und meine Mutter kehrte – völlig anders als sonst – wieder in unsere Wohnung zurück! In ihrer Hand hielt sie einen Schokoladennikolaus und einen Zettel. Als sie mich mitten vorm Drucker stehen sah, versuchte sie schnell, beides hinter ihrem Rücken verschwinden zu lassen. Ich jedoch hätte zu gerne den Drucker verschwinden lassen, der ausgerechnet in diesem Moment laut summend das letzte Blatt meiner Internetrecherchen auswarf.
    »Grete, du bist ja schon wach«, sagte meine Mutter nicht besonders originell. »Mama, was machst du denn hier?« Meine Antwort war kein bisschen geistreicher als ihre Frage.
    Meine Mutter fühlte sich dabei ertappt, dass sie Nikolaus vergessen hatte, und nun »nachbessern« wollte. Ihre Wangen röteten sich leicht. Dann sagte sie genau wie früher gespielt streng: »Du weißt doch, Grete, vor Nikolaus und Heiligabend darf man nicht so neugierig sein. Hingucken gilt nicht!«
    Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihr, artiger, als ich es als kleines Mädchen je gewesen war, während ich hörte, wie meine Mutter zu meinem umgekippten Stiefel für den Nikolaus eilte. Es raschelte und knisterte, dann rief sie, so überrascht sie nur konnte: »Schau mal, Grete, der Nikolaus war für dich da!«
    Ich drehte mich langsam um: »Oh, Mama, sieh nur, er hat einen Schokonikolaus gebacht«, rief ich staunend und bückte mich zu dem Stiefel und zog einen handgeschriebenen Zettel hinaus. »Einen Gutschein hat er mir auch noch geschrieben. Da steht: Du darfst dir eine sportliche Aktivität aussuchen.« Am liebsten hätte ich das alte Spiel Ich-bin-ja-so-was-von-überrascht an diesem Morgen noch richtig lange weitergespielt. Denn es lenkte meine Mutter von dem ab, was sie nicht sehen sollte, den Computerbildschirm.
    Doch leider stahl er dem guten Nikolaus und mir komplett die Show. Lautstark plärrte ein Werbetrailer für das neueste Weihnachtsalbum von Michael Bublé aus dem Lautsprecher.
    »Was machst du denn da am Computer? Hast du noch Hausaufgaben zu erledigen?«, fragte meine Mutter misstrauisch.
    Damit fing der Stress am Nikolausmorgen – oder besser gesagt – Mamas Befürchtungen erst so richtig an. Denn meine Mutter meinte sich mal wieder ganz ernsthaft Gedanken um mich machen zu müssen. »Komm, Grete, wir setzen uns mal in dein Zimmer ganz in Ruhe hin.« Da wusste ich, dass die Lage ernst war, denn »Ruhe« und »früh morgens« sind zwei Begriffe, die bei uns einfach nicht zusammengehören.
    »Liebes«, sagte Mama ernst wie selten, während sie sich auf mein Bett setzte, »ich mache mir Sorgen. Hast du so viel mit dem Hundesitten zu tun, dass du keine Zeit für die Hausaufgaben hast? Du weißt doch, das solltest du am Tag vorher erledigen, damit du pünktlich zur Schule kommst.«
    »Ach, Mama«, versuchte ich abzuwinken, »das passt schon. Mir ist nur etwas Ergänzendes für die Reli-Hausaufgabe eingefallen, was ich noch schnell nachschauen wollte.«
    »Nein, das passt nicht! Grete, wenn das mal einreißt …«, klagte Mama, die einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr warf. Aber sie sprang nicht auf, um zur Arbeit zu laufen. Unsere Unterhaltung war ihr so wichtig, dass sie darüber sogar ihren Arbeitsbeginn verpasste. »Mama, musst du nicht los zur Arbeit?«, fragte ich, während mir die ganze Sache immer unangenehmer wurde.
    Ich dachte verzweifelt nach, und mein Blick fiel auf Mamas Armbanduhr, deren Zeiger fünf nach acht anzeigten. Auf einmal wusste ich, was ich sagen konnte, ohne zu

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