Tausche Traumprinz gegen Pizza
fiel ihr das anscheinend nicht so leicht.
»Gib’s zu!«, schoss Dodo hinterher. »Oder ich koche auf der Stelle den Wahrheitstee!«
Maja drehte sich zu uns um und schüttelte den Kopf. »Wenn’s den geben würde, wären wir schon reich. Nein, ich bin nicht verliebt. Aber es gibt da so einen Typen, der sich einbildet, da könnte was laufen zwischen uns. Und der nervt!«
Dodo ließ den Perlenvorhang wieder zufallen. »Sag Bescheid, wenn er lästig wird, dann knöpfen wir uns den vor!«
Maja drückte die Kassenschublade wieder zu. »Lass mal, ich kann das schon selbst!«
Dodo nickte versonnen und erinnerte sich wohl an all die Typen, die ihre Mutter schon hatte abblitzen lassen.
»Siehst du«, kam ich auf mein brennendes Thema zurück, »und wenn Konstantin in Rom eine andere hätte, dann würde ich es noch nicht mal wissen und könnte nichts unternehmen!«
Dodo packte mich an den Schultern und schüttelte mich. »Tula, hör endlich auf damit! Konni wird dich nicht betrügen!«
Ich schaute in den Boden. »Und wenn doch?«
Dodo seufzte laut. »Pass auf. Weißt du, was wir machen?«
Ich schaute sie gespannt an. Dodo war bekannt für ihre guten Ideen.
»Wir machen einen Treuetest!«
»Hä?«
»Wir stellen ihn auf die Probe. Und wenn er die besteht, dann hältst du ein für alle Mal deinen Mund, liebst ihn und bist zufrieden!«
Benimm dich anständig!
Wir schnappten uns Lola direkt und obwohl sie gerade mit ihrem Einzug beschäftigt war. Zu unserer Überraschung trug sie eine schwere Kiste nach oben. Sie, mit ihren gepflegten Händen und so. Immerhin hatte sie sich ihre blonde Mähne sexy nach oben gesteckt und die Glaspantöffelchen umschmeichelten ihre schönen Füße und klackerten mit ihr und der Kiste die Treppe hoch. Ich überlegte kurz, was Lola wohl im Winter für Schuhe anhatte, vielleicht Glasgummistiefel – gab’s so was? Oder hatte ich gerade etwas ganz unglaublich Einzigartiges erfunden!
Ich stieß Dodo in die Seite. »Was hältst du davon, wenn wir eine Glasgummistiefelfabrik aufmachen und unendlich reich werden?«, raunte ich ihr zu, aber sie schüttelte nur leicht den Kopf.
»Tula! Eins nach dem anderen!« Dann ging sie zu Lola, schenkte ihr ein knappes Lächeln und bot ihr unsere Hilfe an.
Ich schnaubte, also echt, als hätte ich nicht genug Kisten geschleppt in letzter Zeit! Aber wir mussten an Lola rankommen, sie für unseren Plan gewinnen und da war Einsatz gefragt!
»Das ist supernett von euch!«, hauchte sie und wir nahmen uns jede eine Kiste und stapften hinter ihr her die Treppe hinauf bis unters Dach. Als wir oben ankamen, mussten wir erst mal verschnaufen. Lolas Mutter Anita strahlte und bot uns was zu trinken an. Damit verzogen wir uns in mein altes Zimmer, das jetzt Lolas war, setzten uns auf irgendwelche Kisten und fanden, dass der Zeitpunkt nicht besser hätte sein können. Dodo räusperte sich und wandte sich an Lola, die ihre schlanken, gleichmäßig gebräunten Beine übereinandergeschlagen hatte und elegant mit dem Glaspantöffelchen wippte, ohne dass es herunterfiel.
»Lola, wir wollten dich mal was fragen.«
Lola lächelte und plinkerte mit ihren langen Wimpern.
»Wir suchen jemanden, der Tulas Freund testet. Tula glaubt nicht, dass er ihr treu sein kann …!«
»Na ja, so ist es jetzt auch wieder nicht!«, erhob ich Einspruch. Dodo hatte eine Art, die Dinge direkt zu sagen, Diplomatie war nicht gerade ihre Stärke, und das war mir in diesem Moment doch ein bisschen zu direkt.
Dodo zog die Augenbrauen hoch, schaute mich nicht mal an und fuhr fort, während Lola interessiert zuhörte, mal zu mir, mal zu Dodo guckte und dabei unendlich heiß aussah. »Konni geht jetzt für ein halbes Jahr nach Italien und da hat Tula eben Angst …!«
»Ach, und ihr wollt ausprobieren, ob er mir widerstehen kann?«, fragte Lola ein bisschen ungläubig. Ihre kirschroten Lippen glänzten und an ihrem Schwanenhals entdeckte ich kleine blonde Härchen, die einen erahnen ließen, wie weich sie sich anfühlte.
»Bingo!«, sagte Dodo und ich schaute woanders hin, weil es mir ein bisschen peinlich war.
Lola legte den Kopf schief und zog die Stirn kraus. »Das würde ich mir vielleicht noch mal überlegen!«, säuselte sie.
Ich hätte gerne gewusst, wie sie klang, wenn sie wütend durch die Gegend schrie. Oder schrie so jemand nicht wütend durch die Gegend?
»Das klingt jetzt vielleicht eingebildet oder so, soll es aber nicht, es ist einfach nur die Wahrheit: Bisher habe ich
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