Tausche Traumprinz gegen Pizza
Benno sofort wissen.
»Ob sie gewonnen hat!«, knurrte ich und verschwand in meinem Zimmer. Wie lange würde sie weg sein? Und was sollte ich eigentlich in der Zwischenzeit anfangen? Ich setzte eine SMS an Dodo und Lielott ab – Die Sexbombe ist unterwegs – und bekam zwei sehr unterschiedliche Antworten. Bleib ruhig, das schafft sie trotzdem nicht! von Dodo und ein sehr knappes Na dann! von Lielott. Beide hatten ausgerechnet heute Nachmittag keine Zeit und so musste ich selbst zusehen, wie ich über die Runden kam.
Warum war ich eigentlich so nervös? Ich hatte doch gewusst, wen ich da auf meinen Freund loslassen würde, und war sicher gewesen, dass er widerstehen konnte. Natürlich konnte er das. Ich würde auch keinen anderen küssen, niemals, warum dann also Konstantin? Ich beschloss, mein Zimmer fertig einzurichten, und räumte wie eine Wahnsinnige Kisten aus, sortierte meine Bücher ins Regal, und zwar in alphabetischer Reihenfolge, Autor und Titel, das war eine Denkaufgabe, die mich stark beanspruchte. Dann schob ich mein Bett doch noch mal woanders hin, testete, wie man da so lag, fand’s doof und schob es wieder unters Fenster. Ich schloss meine Anlage an und legte Forever auf, konnte es irgendwie nicht ertragen und wechselte zu der einzigen Punk-CD, die ich besaß, richtete meinen Schreibtisch ein, sortierte den Schulkram in den Container, montierte die Lampe, erst rechts, dann links, Lichttest, versuchte, mich gleich mal an der Mathehausaufgabe, scheiterte aber, weil meine Gedanken dauernd wegflogen und sich vorstellten, wie Konstantin da mit den Jungs im Tennisclub abhing und plötzlich kam Lola die Treppe zu den Plätzen herunter mit ihrem Schaukelhintern und diesem Lächeln. Nicht dran denken … Wie lange war sie jetzt schon dort? Warum kam sie nicht zurück? Was passierte da gerade? Ich überlegte kurz, ob ich vielleicht hingehen sollte, in geheimer Mission sozusagen, mich anschleichen, aus dem Gebüsch heraus beobachten und alles sehen, aber das wollte ich dann lieber doch nicht. Ich steigerte mich schließlich so vollendet in meine Gedankenbilder, dass ich Dodo noch mal schreiben musste:
Wir hätten das nicht tun sollen!
Was ist passiert? Ist sie zurück?
Nein. Eben nicht!
Bleib ruhig! Alles wird gut!
Woher weißt du das?
Weiß ich!
Sehr beruhigend. Ich holte meinen Fotoapparat und versuchte, ein Schüttelbild von mir selbst zu machen. Das war aber ziemlich unmöglich, weil man nicht gleichzeitig den Kopf schütteln kann und den Fotoapparat ruhig halten. Das Ergebnis waren mehrere total verwackelte Bilder, die aber trotzdem zu meiner Stimmung passten. Als es an meiner Zimmertür klopfte, schreckte ich hoch, als hätte mich eine giftige Spinne in den Hintern gebissen, und ich riss die Tür auf. Aber es war nur Mama, die Apfelküchlein gebacken hatte und mir ein paar vorbeibringen wollte.
»Ist alles in Ordnung mit dir?«, wollte sie wissen und dann bestaunte sie mein Zimmer. »So kenn ich dich gar nicht. Das ist ja fix und fertig!«
Ich zeigte ihr meine Bücherordnung und da war sie endgültig sprachlos.
»Ist wirklich alles gut?«
Es klopfte an der Wohnungstür.
»Alles super!«, keuchte ich und rannte los. Lola. Immer noch genauso sexy und immer noch lächelnd. Ich zog die Wohnungstür hinter mir zu, damit uns keiner hören konnte, stand vor ihr und starrte sie an. »Und?«
Konnte sie vielleicht endlich mal aufhören zu lächeln und mich einweihen? Und warum zum Teufel lächelte sie?
Lola zuckte mit den Schultern. »Hat nicht geklappt.«
»Er hat dich nicht …!«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Komischerweise. Eine harte Nuss, dein Konni. Aber ich hab ja noch zwei Versuche.«
Die ganze Anspannung der letzten Stunden fiel von mir ab. Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd, klopfte Lola auf die Schulter und hätte die ganze Welt umarmen können. »Er liebt mich eben. Weißt du, das ist die wahre Liebe!«
»Abwarten!«, meinte Lola und das konnte ich ihr auch nicht übel nehmen, immerhin war es ja wohl das erste Mal, dass sie nicht hatte landen können. »Übermorgen geht’s weiter!«
Als übermorgen war, präsentierte sie sich in einem noch kürzeren Kleidchen, diesmal nicht in Weiß, sondern rosa und komplett trägerlos. Man konnte davon ausgehen, dass ein Aufschlag paradiesische Einblicke gewähren würde. Trotzdem ging es mir viel besser als beim ersten Versuch.
Ich hatte einen wunderschönen Nachmittag mit Konstantin auf der Jacht
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