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Tausche Traumprinz gegen Pizza

Tausche Traumprinz gegen Pizza

Titel: Tausche Traumprinz gegen Pizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brinx/Kömmerling
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gefälligst mal vorher überlegen sollen, dass ihm was fehlen könnte, wenn ich weg war. Damit muss man rechnen, wenn man andere Mädchen küsst! Nicht mit mir, Konstantin, vergiss es!
    »Alles klar?«, wollte Emilio wissen und konnte nun wirklich nichts dafür, dass er genau die Worte verwendete, die Lola benutzt hatte, als die Sache mit dem Kuss in trockenen Tüchern gewesen war. Ich starrte ihn nur an und bekam auf einmal keine Luft mehr. Die Menschen von rechts und links klemmten mich ein, hüpften und schrien, es war fürchterlich laut und die Luft, verdammt, die Luft wollte nicht mehr bis zu meinen Lungen durch. Ich schnappte einmal kurz, dann merkte ich, wie alles anfing, sich zu drehen, und meine Beine weich wurden.
    »Ich muss mich mal eben hinsetzen!«, nuschelte ich und hörte noch, wie Emilio aufgeregt meinte, dass das hier ziemlich ungünstig wäre, dann wurde alles schwarz.
     
    Als ich wieder aufwachte, kam die Musik von weiter weg und ich lag auf einer Liege. Ein fremdes Gesicht beugte sich über mich. »Na, da sind wir ja wieder!«
    Ich drehte meinen Kopf und erkannte Emilio, der mich besorgt ansah und nicht aus den Augen ließ. Der fremde Mann, der anscheinend Arzt war, fühlte meinen Puls, schaute dabei auf seine Uhr und nickte zufrieden. »So gefällt mir das schon besser!«
    Ich setzte mich auf und schüttelte mich wie ein nasser Hund. »Was war los?«
    In diesem Moment trugen zwei Sanitäter ein weiteres Mädchen ohne Bewusstsein herein.
    »Ich nehme mal an, es war zu eng«, grinste der Arzt mich an. »Gut, dass dieser junge Mann bei dir war!« Er zeigte mit dem Kopf Richtung Emilio und der lächelte schief.
    »Auf einmal wolltest du dich hinsetzen und dein Gesicht war so blass, dass ich mir echt Sorgen gemacht habe. Die haben aber auch gedrängelt da!«
    Und Konstantin hatte geschrieben. Jetzt fiel es mir wieder ein. Ich tastete in meiner Hosentasche nach meinem Handy und wäre froh gewesen, wenn es weg gewesen wäre. So musste ich die blöde SMS noch einmal anschauen, um sie zu löschen. Ich kletterte von der Liege und stand wieder gut auf den Beinen. »Danke!«, sagte ich zu Emilio und dem Arzt. »Dann könnten wir doch jetzt wieder los und das Konzert zu Ende hören?«
    Es war mir ein bisschen peinlich, dass ich einfach so umgekippt war. Das passierte mir manchmal, aber so vor Emilio …! Hatte er mich auf seinen Armen durch die Menge getragen?
    »Wenn ihr unbedingt wollt!«, grinste der Arzt, der irgendwie die ganze Zeit grinste, als fände er es lustig, dass wir alle in Ohnmacht fielen.
    »Klar!«, meinte ich und stoppte am Ausgang des Rotkreuzzeltes. Draußen knallte ein fetter Donner und es fing an, wie aus Eimern zu schütten. »O nein!«
    So ein Pech. Aber es hatte in der Luft gelegen, wenn man so richtig darüber nachdachte.
    Emilio stand neben mir und steckte sich seine Sonnenbrille in die Haare. »Magst du keinen Regen?«
    Ich schaute ihn verwundert an. »Also doch, aber … na ja, man wird halt nass!«
    Die Band ließ sich nicht stören und einige Fans blieben sogar vor der Bühne stehen, während viele irgendwo Unterschlupf suchten. Emilio schaute mich plötzlich ernst an. »Kennst du das Buch Hagakure ?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Da stehen jede Menge Weisheiten drin, die für die Samurai gelten …!«
    Okay, Samurai, nicht gerade mein Fachgebiet, also, ehrlich gesagt, keine blasse Ahnung.
    »Möchtest du die Lektion des Platzregens hören?«
    Ich schaute Emilio erstaunt an. Was würde jetzt kommen? Und das von ihm und mit so ernstem Gesicht. Ich nickte.
    »Ein Mann, der unterwegs von plötzlichem Regen überrascht wird, rennt die Straße hinunter, um nicht nass und durchtränkt zu werden. Wenn man es aber einmal als natürlich hinnimmt, im Regen nass zu werden, kann man mit unbewegtem Geist bis auf die Haut durchnässt werden.« Er schaute mir tief in die fragenden Augen. »Diese Lektion gilt für alles.«
    »Aha!«, fiel mir dazu nur ein. Dann starrte ich in den Regen und dachte darüber nach, was er da gerade gesagt hatte. Was sollte das bedeuten? Wenn man sich drauf einstellt, tut’s nicht weh?
    »Also, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass wir da draußen nass werden, dann könnten wir einfach los!«, erklärte Emilio. Er nahm meine Hand. »Auf drei?«
    Ich grinste und nickte. »Eins, zwei, drei!« Wir rannten los. Rannten und schrien und tanzten und drehten uns im Kreis, tranken den Regen und waren augenblicklich bis auf die Haut durchnässt. Es war warm. Es machte

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