Tausche Traumprinz gegen Pizza
laut knackend. »Wow, Tula, genau das wollte ich dir auch alles sagen, echt, mir ist das gestern den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen und da habe ich mir tausend Sachen zurechtgelegt, wie ich dich trösten kann und wie man das Problem irgendwie kleiner machen könnte. Aber du bist ja schon voll selbst draufgekommen!«
Ich nickte und schaute zur Essensausgabe. Konstantin stand an, um mir einen Donut zu holen. Er zwinkerte mir zu und strahlte sein alles verzauberndes Lächeln.
»Wir kriegen das hin, Lielott, das haben wir uns echt geschworen! Komm, wir leisten ihm ein bisschen Gesellschaft!«
Auf unserem Weg zur Essensausgabe kamen wir an Zoe, Cleo und Pandora vorbei. Es war nicht zu überhören, dass sie sich über das Italienthema unterhielten, und ich bin sicher, Zoe sprach extralaut, damit ich sie hören konnte.
»Ich meine, das ist ja abzusehen, wie das läuft. Die italienischen Mädchen sind nun mal ein anderes Kaliber, modebewusst, zierlich und immer scharf auf die Jungs. Und jetzt mal ehrlich, so wie Konstantin aussieht …!«
Ich blieb stehen, drehte mich zu ihr um und schoss zurück: »Du bist ja nur eifersüchtig, weil ich mit Konstantin zusammen bin und du nicht. Meine Güte, Zoe, das hätte ich nicht von dir gedacht, dass du dich zu so billigen Tricks hinreißen lässt!«
Lielott grinste stolz, aber Zoe lächelte nur verächtlich. »Das glaubst du doch nicht wirklich, Tula! Du bist nichts weiter als eine Phase, ein kleiner Ausreißer von Konstantin, mal was erfrischend Normales, aber dann … ph! Ich kann warten, meine Liebe, und ich glaube nicht, dass ich das allzu lange muss!«
Sie deutete mit dem Kopf Richtung Essensausgabe. Konstantin unterhielt sich blendend mit einer der Schickitussen aus seiner Klasse und lachte gerade schallend über irgendetwas, was sie gesagt hatte.
Ein giftiger Stachel
Am Nachmittag war Großraumchillen mit Lagebesprechung bei Dodo im Garten angesagt. Lielott und ich hingen in den Liegestühlen ab, Dodos Katzen lagen auf der verzweifelten Suche nach Schatten darunter und es wehte nicht das klitzekleinste Lüftchen. Dieser Sommer war wirklich unschlagbar und ich konnte nur von Glück reden, dass wir nicht mehr unter dem Dach wohnten und vor uns hin brutzelten.
»Bei der Hitze finden meine Eltern doch nie einen Nachmieter fürs Dachgeschoss!«
»Da wären die Italiener doch genau richtig gewesen«, meinte Lielott und schielte mich unter ihren zwei Brillen hindurch an. Lielott ist der einzige Mensch, der die Sonnenbrille über der normalen trägt und sich dabei nicht total blöd vorkommt. »Immerhin sind die Hitze gewöhnt!«
»Die haben zum Glück abgesagt!« Ich starrte auf meine großen Füße und wackelte nachdenklich mit den Zehen.
»Tula?«
»Hm?«
»Du musst da echt keinen Gedanken dran verschwenden, was Zoe gesagt hat. Die ist einfach nur fies. Konni ist total verliebt in dich.«
»Ich weiß!« Das stimmte auch. Als Lielott und ich mit den giftigen Sätzen von Zoe im Kopf zu Konstantin an die Essensausgabe kamen, legte er sofort den Arm um mich und strahlte die Tusse aus seiner Klasse an, als wollte er sagen: Und das ist meine Süße! Da kannst du noch so witzig sein, die liebe ich und sonst keine!
Aber zum einen trug ich immer diesen doofen Komplex mit mir herum, dass er so reich war und ich nicht, dass wir aus zwei verschiedenen Welten kamen, und zweitens konnte Zoe, wenn sie einen Stachel setzte, eben genau treffen. Von wegen ich bin nur eine Phase, was erfrischend Normales und so. Es gab keine Anzeichen dafür, dass Konstantin so dachte, und ich hatte mir geschworen, mich nicht beirren zu lassen und die blöde Italiensache mit Konstantin durchzustehen. In guten wie in schlechten Zeiten, so hieß es doch, daran konnte auch Zoe nichts ändern. Aber ein schlechtes Gefühl, so was wie eine dauernd anhaltende Unruhe, hatte sie hinterlassen. Das ist doch oft so. Man denkt: Mist, warum bin ich nicht hundertprozentig glücklich, was stört mich denn so ganz hinten in meiner Gefühlswelt, und dann fällt es einem wieder ein. Man muss ganz fest versuchen, nicht mehr daran zu denken.
Lielott redete die ganze Zeit weiter, weil sie mich mittlerweile gut genug kannte und wusste, dass Zoe mich getroffen hatte, und natürlich weil sie immer gerne viel sagte. »Meine Güte, ihr seid erst seit drei Wochen zusammen, da kommt doch schon mal per se keiner drauf, gleich untreu zu werden, weil man da noch viel zu verliebt ist, alles rosa und so, da kannst du
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