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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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erwiderte Claire verächtlich, "aber dass du obendrein dumm bist, schockiert mich. Gib mir nicht die Schuld daran, wenn Melanie sich dir widersetzt, sondern dir, weil du glaubst, sie so steuern zu können, dass sie immer dasselbe will wie du."
    "Sie ist meine Tochter. Ich ..."
    "Sie ist ein Mensch mit Bedürfnissen, die weit über das hinausgehen, was du dir vorzustellen vermagst. Im Gegensatz zu dir kann sie nicht von dem Geist ihrer verstorbenen Mutter zehren. Sie braucht menschliche Wärme, und die werde ich ihr bieten, ob du es erlaubst oder nicht. Ich reise morgen ab, aber
    ..."
    "Das ist wohl die beste Neuigkeit, die ich in dieser Woche erfahren habe! Zu schade, dass du überhaupt hier aufgetaucht bist."
    "Aber deine Probleme werden nicht mit mir verschwinden", fuhr sie ruhig fort. "Du kannst Melanie deinen Willen auf zwingen, aber ich schlage vor, dass du deine Macht auskostest, solange es noch geht. Denn irgendwann wird Melanie selbst über ihr Leben bestimmen, und es ist unwahrscheinlich, dass sie dieses Abenteuer mit ihrem Vater teilen will. Du wirst als einsamer alter Mann enden, Zachary, und genau das hast du auch verdient."
    "Wenigstens werde ich dich los sein", sagte Zachary scharf.
    "Das wird mich für sehr viel entschädigen!"
    "Du wirst mich nie ganz los sein, Zachary, weil meine Freundschaft und meine Liebe Melanie erhalten bleiben."
    "Und was bekommst du dafür?" höhnte er.
    "Nur das Bewusstsein, dass sie auf mich zählen kann, wenn sie mal Hilfe braucht."
    "Mel tut gern so, als wäre sie ein heimatloses Kind, das jemand zum Zuhören braucht, aber das ist alles nur Show. Es fällt mir nicht leicht, dir das zu sagen, aber für ein Kind in ihrem Alter gilt: ,aus den Augen, aus dem Sinn'. Bevor das neue Jahr anfängt, wird sie dich vergessen haben, das garantiere ich dir."
    "Verlass dich nicht darauf", warnte Claire ihn, obwohl sie fast wünschte, er hätte Recht. Dann hätte sie sich wenigstens nicht damit belasten müssen, dass sie Melanies Kummer noch verstärkt hatte. "Melanie ist über das Alter hinaus, in dem sie nach deinen Regeln lebt, nur weil du es ihr vorschreibst."
    Sie sagte das im Eifer des Gefechts und eher um sich zu verteidigen. Daher hätte sie sich nie träumen lassen, dass ihre Vorhersage so bald zutreffen würde.
    Am Morgen des siebenundzwanzigsten Dezembers wurden die Gäste vor einem Schneesturm gewarnt, der am Nachmittag aufziehen sollte. "Genießen Sie die Sonne, solange sie noch scheint", riet ihnen einer der Skilehrer. "Und diejenigen von Ihnen, die mit dem Hubschrauber abfliegen wollen, halten sich bitte gleich nach dem Mittagessen bereit."
    Um zehn Uhr fuhr ein Bus voller Gäste in Richtung Vancouver ab. Da sie die Vorstellung, noch länger bleiben zu müssen, nicht ertragen konnte, verbrachte Claire den Vormittag in der Bibliothek und hoffte, dass das Wetter noch eine Weile so anhielt und der Hubschrauber starten konnte.
    Die vergangenen zwei Tage waren schwer genug gewesen, und sie glaubte nicht, dass sie noch eine Nacht mit Zachary unter einem Dach durchstehen konnte. Obwohl es keine Verbindungstür zwischen seinem Teil des Hauses und ihrer Suite gab, waren die Wände nicht dick genug, als dass sie ihn ignorieren konnte.
    Ständig war sie sich seiner Nähe bewusst. Sie wusste, wann er nach Hause kam und wann er wegging. Sie hörte das Wasser rauschen, wenn er duschte, und sie hörte seine gedämpfte Stimme, wenn er telefonierte.
    Um alles noch schlimmer zu machen, war Melanie missmutig und in sich gekehrt, wenn sie nicht gerade weinte. "Ich hasse dich!" hatte Claire sie erst am Vorabend rufen hören. "Ich wünschte, ich war tot, und ich wette, du wünschst es auch!"
    Am liebsten wäre sie zu den beiden gegangen und hätte sie angefleht, sie sollten sich wieder vertragen, weil ihre Beziehung zu kostbar wäre.
    Allerdings war ihr klar, dass sie Zachary damit nur noch mehr aufgebracht hätte. Nicht, dass er seit ihrer letzten Auseinandersetzung unfreundlich ihr gegenüber gewesen wäre.
    Im Gegenteil, er war ausgesprochen höflich und so distanziert, dass sie das Gefühl hatte, sie wäre eine Fremde, wenn er sie ansah.
    Wenn er sie ansah? "Durch sie hindurchsah" war eine treffendere Beschreibung. Er hatte prophezeit, dass Melanie den Namen Claire Durocher bis zum Jahreswechsel vergessen haben würde, aber er hatte nicht einmal bis dahin gewartet.
    Sie, Claire, konnte nur hoffen, dass er sich nicht verpflichtet fühlen würde, sich von ihr zu verabschieden, denn sie wollte

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