Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
bringen«, erklärte Heem und verlangsamte auch die Fahrt seines eigenen Vehikels. »Es hat keinen Sinn, sich zu drängen, wenn Zerstörung die Folge ist; wir müssen erst den Erb rüber lassen.«
    »Wenigstens wissen wir jetzt, daß für einen Traktor keine Gefahr besteht, denn der erste Erb hat sie überquert.«
    In diesem Moment, der Erb hatte gerade den Scheitelpunkt erreicht, brach die Brücke zusammen. Lavagestein und Traktor stürzten in den brodelnden Fluß. Der Kanal war schmal; durch das Traktorwrack aufgestaut, schäumte die Lava hoch und trat über die Ufer. Hastig wendeten die zurückgebliebenen Traktoren und rasten in den Dschungel, um sich vor der sich ausbreitenden Flüssigkeit in Sicherheit zu bringen. Die Pflanzen, die der rotglühende Strom erreichte, gingen in Flammen auf.
    Bald war das Hindernis geschmolzen, und die Lava kehrte wieder in ihr Bett zurück. Viel blieb zurück, erkaltete und verhärtete und konnte nicht abfließen. Eine kleine neue Lavafläche war entstanden. Weitere Lava war an der Stelle, wo sie über das Kanalufer getreten war, kalt geworden und bildete den Anfang einer neuen Brücke. So wurde vorgeführt, wie solche Erscheinungen entstanden, doch es war kaum angeraten, sich diesem neuen Gebilde jetzt schon anzuvertrauen; es würde Tage dauern, ehe die neue Brücke abgekühlt wäre.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Jessica entmutigt.
    »Wir folgen dem Erb in den Fluß«, erwiderte Heem, dessen Hoffnungen ebenfalls vernichtet waren.
    Sofort erwachte ihr Kampfgeist. »O nein, das tun wir nicht! Es muß einen anderen Weg geben!«
    Der Squam-Traktor kam langsam auf sie zu. Heem fragte sich, ob Schlängelschreck dessen Lenker war, und bereitete sich innerlich schon auf ein Traktor-Duell vor, doch schon bald teilte ihm das Geschmacksmuster mit, daß es sich um einen Fremden handelte. Ein seltsames Klopfen kam von dem Insassen: das Signal für einen Waffenstillstand.
    »Heem, laß mich das übernehmen«, sagte Jessica. »Ich stehe dem Squam-Typ näher als du. Wir sitzen jetzt alle im selben Boot.« Heem gab bereitwillig nach, da er keine Lust hatte, mit dem Monster zu verhandeln, und Jessica benutzte seinen Körper, um eine der Traktorkontrollen zu benadeln. Der Traktor gab ein ähnliches Klopfgeräusch von sich und erklärte sich mit dem Waffenstillstand einverstanden.
    Der andere HydrO stimmte mit ein und kam ebenfalls heran.
    »HydrO«, sprühte der Squam und benutzte den KurzstreckenKommunikator seines Traktors. Die Anrede erschien in Heems Gerät in HydrO-Übersetzung, da er HydrO-Kontrollen benutzte. Der Squam hatte natürlich nicht richtig gesprüht. »Wir sind Gegner, stehen aber vor einem Problem, das uns alle betrifft. Wenn wir unseren Weg nicht fortsetzen können, haben wir verloren.«
    Das stimmte auffallend. »Richtig«, düste Jessica ihre Antwort in den Kommunikator ihres eigenen Traktors und wußte dabei, daß der angedüste Squam aus seinem Kommunikationsgerät die Übersetzung in Form von Geräuschen geliefert bekam, die seiner Sprache angehörten.
    »Weißt du, wer als letzter diese Brücke überquert hat?«
    »Ein Erb lag vor uns«, düste Jessica.
    »Könnte dieser Erb die Brücke präpariert haben?«
    »Typisch Squam, so etwas anzunehmen!« sprühte Heem innerlich. »Natürlich ist das der Fall! Er muß am anderen Ende einen Lavabrocken herausgeschlagen haben, um die Tragfähigkeit des Bogens zu beeinträchtigen. Niemand würde ihn danach überholen können.«
    »Wir glauben, daß es so war«, düste Jessica den Squam an. Nun, da sie nahe heran war, klärte sich auch das Bild. Der Squam ruhte zusammengerollt in seinem Abteil, beide Extremitäten unter sich, die drei Gliedmaßen von der erhöhten Mittelfläche hochreckend. Drei Scherenfinger an jedem Glied waren gespreizt. Die Farbe der Kreatur war dunkel, die Schuppen glänzten metallisch, und der untere Teil seines Körpers glich stark einer Schlange. Für den Rest gab es keinen solarischen Vergleich, daher wurde das Bild dort verschwommen.
    »Unsere Landkarte weist eine andere natürliche Brücke aus, stromabwärts, wo die Lava auseinanderfließt und abkühlt«, fuhr der Squam fort. »Aber das Gelände ist sehr rauh, wahrscheinlich für ein Fahrzeug zu unwegsam. Helft ihr mit, damit einer oder zwei von uns wieder in das Rennen einsteigen können?«
    »Nein!« sprühte Heem.
    »Ja«, stimmte Jessica zu, obwohl er widersprochen hatte.
    »Sich mit einem Squam verbünden?« fragte Heem. »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher