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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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unmöglich.«
    »Ja«, folgte der andere HydrO mit seinem Sprühstoß.
    »Es ist möglich und notwendig«, sagte Jessica geistig zu Heem. »Der Squam erweist sich als entgegenkommend; wir müssen uns genauso verhalten.«
    »Einem Squam kann man nicht trauen!«
    »Das können wir nicht grundsätzlich behaupten. Sicherlich gibt es auch bei Squams Unterschiede ebenso wie bei Erbs. Und auch bei den HydrOs. Von einem Erb hätten wir doch eine solche gemeine Taktik nicht erwartet, oder? Und der andere HydrO scheint vor Squams nicht so viel Angst zu haben wie du. Du leidest unter akuter Squamphobie, Heem; durchaus möglich, daß deine Angst ungerechtfertigt ist.«
    »Ungerechtfertigt! Ein Squam hat Moon von...«
    »»Ein Squam, ja; dieser Squam, nein.«
    »Wir brauchen Leinen, um unsere Fahrzeuge aneinanderzubinden, um uns durch das Gelände zu kämpfen«, fuhr der Squam fort. »Sollen wir uns darauf einigen, daß wir das Rennen in der Reihenfolge fortsetzen, in der wir an der Brücke angelangt sind?«
    Damit läge Heem mit seinem Fahrzeug auf dem letzten Platz. Trotzdem erschien der Vorschlag fair. »Nein, das ist nicht fair!« protestierte Heem. »Wir alle drei fallen erheblich zurück.«
    »Das ist nicht die Schuld des Squam«, erinnerte sie ihn. Dann zu dem Squam: »Einverstanden!«
    Zwischen dem Squam und dem anderen HydrO kam es zu einem kurzen Dialog, wer der erste sein sollte. Dann begann die Suche nach der natürlichen Brücke. Sie alle wußten, daß Tempo jetzt das Ausschlaggebende war.
    Im freien Gelände war das Fortbewegen ein schwieriges Unterfangen. Die Farnbäume wucherten so dicht um die Lavarinne, wie die abstrahlende Hitze der Lava es zuließ, wodurch die Traktoren nur wenig Platz zum Manövrieren hatten. Hintereinander fuhren sie weiter.
    Dann flachte die Rinne ab. Die Lava ergoß sich ins Gelände, verteilte sich, wurde langsamer und verhärtete. Flache Platten hatten sich gebildet, wurden von weiterem flüssigen Gestein überflossen, das erkaltete und hart wurde, so daß eine terrassenartige Formation entstanden war. Einige Rinnen hatten sich durch diese Landschaft gefressen, doch selbst das erkaltete Gestein war ausgesprochen unregelmäßig geschichtet.
    Der Traktor des Squam hielt an. »Wir müssen Ausschau halten«, schlug der Squam vor.
    Die drei Insassen stiegen aus ihren Fahrzeugen. Die beiden HydrOs kamen mit dem Squam zusammen. Nun war keine sprachliche Kommunikation mit dem Squam möglich, doch das war auch nicht notwendig. Sie wußten auch so, was sie zu tun hatten.
    Sie schwärmten aus und untersuchten die Lavarinnen. Das Gestein war an einigen Stellen noch warm, an anderen heiß; sie mußten sich eine Route suchen, die kalt und solide genug war, um das Gewicht der Traktoren zu tragen. An einer Stelle bildete die Lava einen beachtlichen Berg, als hätte sie in heißem Zustand eine Blase geformt, welche sich verfestigt hatte und von weiteren Lavaschichten bedeckt wurde. Der andere Teil der Kuppel befand sich auf der anderen Seite der Rinne; Heem konnte die Vegetation auf jener Seite schmecken. Die glühendheiße Lava verschwand irgendwo unter der Kuppel aus dem Wahrnehmungsbereich. Dies war eine gigantische Brücke!
    Sie kehrten zu ihren Fahrzeugen zurück, berieten sich und kamen überein: sie würden versuchen, diese Kuppel zu überqueren. Sie schien stabil genug zu sein, ihr Gewicht zu tragen. Doch an den Seiten war sie sehr steil.
    »Eine Winde«, meinte Jessica. »Ein Traktor zieht ein Kabel, das über die Kuppel läuft. Der andere Traktor schiebt den dritten. Ist der eine erst einmal oben, kann er die anderen hochziehen.« Sie aktivierte den Kommunikator ihres Traktors, damit sie ihre Idee dem Squam erklären konnte. Der Squam war einverstanden. Da Jessica es vorgeschlagen hatte, durften sie und Heem es als erste versuchen. Jeder Traktor verfügte über eine Winde - es waren Multifunktionsfahrzeuge -, doch die Kabel waren nicht lang genug. Sie mußten zwei Kabel aneinanderhängen.
    Dann parkte der Squam so dicht am Lavafluß wie möglich und benutzte seine Scheren, um die miteinander verbundenen Kabel über die Kuppel zu legen, wobei er sie in eine Kerbe bettete, damit sie seitlich nicht herunterrutschten. Der andere HydrO, eine Weibliche, drehte ihr Fahrzeug, um zu schieben.
    »Wenn das nicht klappt«, sprühte Heem pessimistisch, »dann stürzen wir wenigstens als erste in den Fluß.«
    »Oder wir bleiben oben auf der Kuppel hängen«, meinte Jessica fröhlich.
    Druck und Zug. Heem

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