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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Mann, eine kaum gezügelte Gewalttätigkeit. »Mein Lord?«
    Morrows monströse Hand schoß vor und umklammerte ihren Unterarm wie eine Stahlklaue. »Herunter mit der Maske, Heuchler!«
    Jessica würgte einen Schrei zurück, da er ihr Geschlecht sofort entlarvt haben würde. Sie versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien. »Lord Morrow!«
    Im ganzen Ballsaal wurde es still. Die Klons blickten zu den beiden herüber, in der Annahme, daß es sich um einen programmierten Sketch handelte, der zu ihrer Unterhaltung gespielt wurde. Allein Flowers erkannte, daß es kein Sketch war, und wußte um die möglichen Konsequenzen. Er lief auf die beiden zu, wobei seine zusätzlichen Füße gegen die echten schlugen.
    Morrow packte das Revers von Jessicas Jacke mit seiner anderen Hand und spannte seine furchterregenden Muskeln. Das leichte Material riß der Länge nach auf und entblößte die straffe Bandage, die ihren Busen flachdrückte.
    »Was ist denn das?« verlangte Morrow zu wissen, während das Lächeln der Klons zu einem fröhlichen Gelächter wurde. Nacktheit war nichts, doch  unfreiwillige Nacktheit war aufregend, selbst bei einem Sketch. »Eine Bandage an einem unverletzten Mann?«
    »Ja«, rief Jessica benommen. »Eine Verletzung...« Eine Verletzung ihrer Seele mehr als eine ihres Körpers.
    Flowers erreichte sie. »Mein Lord, darf ich Sie bitten...«
    Morrow hakte zwei Finger in die Bandage und riß sie herunter. Jessicas Brüste wurden entblößt. Jetzt schrie sie auf.
    »Seht mal, was wir hier versteckt haben!« brüllte Morrow, riß den Rest ihrer Kleidung herunter und drehte sie um, so daß alle sie sehen konnten. Flowers versuchte hastig, sie mit seiner Jacke zu bedecken, die er umsichtigerweise mitgebracht hatte, doch Morrow schob ihn freundlich, doch energisch fort. »Ich möchte dir nicht weh tun, Alter; ich möchte dich selbst in meinen Dienst nehmen. Aber bleib mir jetzt von der Pelle.« Und Flowers mußte zurückweichen.
    »Seht her!« wiederholte Morrow und umfaßte eine von Jessicas Brüsten mit seiner Hand.
    Einen Moment starrten die Klons ungläubig herüber. Dann stieß einer von ihnen einen Pfiff aus. »Die Dinger sind echt!« rief er lachend. Jessica war zu schockiert, um protestieren zu können.
    »Ja, das ist komisch, nicht wahr?« röhrte Morrow. Mit einem Satz und einem Griff von verblüffender Schnelligkeit packte er den lachenden jungen Mann. »Wir lachen, wenn wir unsere Tarnungen abreißen, stimmt's?« Und er riß das Squam-Kostüm des Mannes herunter.
    Der junge Klon preßte das zerfetzte Kostüm an seinen Körper.
    »Lach!« brüllte Morrow und riß noch den letzten Rest herab.
    Der Junge lachte hysterisch, als er nun nackt vor den anderen stand.
    Morrow schnellte zur Seite, packte ein Mädchen in einem HydrO- Kostüm. Er riß es ihr vom Körper. »Lach!« befahl er. Sie kreischte ein verlegenes Gelächter.
    Der hünenhafte Mann fuhr herum und starrte die anderen Kostümierten an. »Los! Runter mit dem Plunder! Lacht! Lacht! Das ist doch lustig, ja?«
    Und innerhalb weniger Augenblicke standen alle nackt, er selbst eingeschlossen, und alle lachten nervös.
    Morrow wandte sich wieder Jessica zu, die wie versteinert stand. Ihr Alptraum war schließlich Wirklichkeit geworden, und er war genauso schlimm, wie sie es jemals gefürchtet hatte. »Dich beanspruche ich«, verkündete Morrow, wie ein Drache, der über einer frisch getöteten Beute brüllt. »Ich habe dich gefunden, und du bist weiblich, und du bist schön, sehr schön, und welche Schande könnte auf dir ruhen, die nicht von allen anderen hier geteilt wird?«
    »Glauben Sie, daß das Grund genug ist, ein Monster zu heiraten?« rief Jessica und errötete bis zur Taille. Woher hatte dieser Kerl von ihrem Geheimnis gewußt? Warum wollte er sie und nicht eins der Nymphchen, die nur zu froh wären, ihn zu haben? Nicht, daß er unattraktiv war, oder daß sein Interesse ihr nicht schmeichelte, aber...
    »Nicht allein. Doch ich habe dir dieses Nadeln deiner fundamentalen Scham versprochen, und du versprachst, es im richtigen Geist auffassen zu wollen. Willst du das ableugnen, fremde Weibliche?«
    »Fremde Weibliche?« wiederholte sie. »Wie kommen Sie dazu, mich so anzureden?«
    Morrow zog sie mit seinen mächtigen Armen zu sich heran. »Vergißt du so rasch, Kreatur-die-ißt? Hast du gelogen, als du behauptetest, daß deine Art keine Metamorphose durchmacht? Nachdem wir das Rätsel der Begriffe gelöst. durch Stern und Loch

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