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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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haben, übrig sein - und wir müssen mindestens zu den ersten fünf gehören.«
    »Die ersten fünf? Warum diese Anzahl? Es gibt hier keine Abkürzung, oder?«
    »Ich glaube, daß alle Traktoren ihren Treibstoff noch vor dem Finish verbraucht haben, wie wir vermuten. Die Führenden werden über ein weites Gebiet verteilt sein. Wir werden wohl unseren Weg ohne die Maschinen fortsetzen müssen. Sicher haben wir die Chance, ein paar zu überholen aber wenn wir nicht in der Spitzengruppe sind, kann von einer Chance nicht mehr die Rede sein. Ich schätze, daß nur insgesamt fünf Konkurrenten eine reelle Chance haben, Sieger zu werden.«
    »Ich verstehe. Natürlich hast du recht. Du hast die Sache besser durchdacht als ich. Na schön, dann gehen wir jetzt ein hohes Risiko ein, damit wir zuschlagen können, wenn es wirklich um alles oder nichts geht.«
    Die drei Traktoren sparten überhaupt keinen Treibstoff. Jeder wollte der erste sein. Es war nun offensichtlich, daß es bei der Geschwindigkeit der Traktoren keine Beschränkung gab, wie Heem anfangs angenommen hatte. Doch je schneller ein Vehikel unterwegs war, desto mehr Treibstoff verbrauchte es auch. Entweder hatten die drei Fahrer ihren Verbrauch nicht so genau berechnet wie Heem, oder sie hatten keine Ahnung, wie begrenzt die zur Verfügung stehende Menge war. Jeder wollte sich einen Platz zum Nachtanken sichern.
    Nein - sie veranstalteten nicht nur ein Wettrennen, sie kämpften regelrecht gegeneinander. Der Erb fuhr in der Mitte auf der besten Fahrspur, doch als er vorziehen wollte, drängten die beiden anderen von der Seite heran und attackierten ihn heftig, wodurch seine Fahrt behindert wurde. Jessica fügte ein Bild aus Heems Geschmacks- und Vibrationswahrnehmungen zusammen, das die drei Traktoren bei ihrer Schlacht zeigte.
    »Ich denke, wir sollten uns von denen fernhalten«, düste Heem und beschleunigte seinen eigenen Traktor. »In diesem Gedränge kann von sparsamer Fahrweise nicht die Rede sein.«
    Doch dann ertönte erneut ein Dröhnen von einem Zusammenprall. Alle drei Fahrzeuge schleuderten, und der Erb machte einen Satz nach vorn. Heem mußte die Piste freigeben, um eine Kollision zu vermeiden. Das brachte ihn genau vor den anderen HydrO, und er mußte auf den Dschungel zusteuern, um ihm zu entgehen. Das Dickicht bremste seine Ketten, und er mußte bremsen.
    Alle drei Traktoren schossen an ihm vorbei. Durch einen einzigen Fehler hatte er seine Position verloren. Anstatt die Brücke vor den drei Verfolgern zu überqueren, mußte er nun hinter ihnen herfahren. »Fressen!« fluchte er.
    Jessica, die genauso angespannt war wie er, brach in ein hysterisches Gelächter aus. »Für dich ist wohl das Schlimmste, was du dir vorstellen kannst, etwas Eßbares«, keuchte sie. »Für uns sind dies Exkremente, oder...«
    Heem brachte sein Fahrzeug wütend auf die Piste zurück. »Oder was?« »Oder Kopulation.«
    Nun war es an ihm, seine Belustigung zu zeigen. »Ihr Solarier seid schon richtig seltsame Aliens! Die Kopulation ist eure schlimmste Sache?« Der Traktor gewann wieder an Geschwindigkeit, hatte einen ruhigen Lauf und holte zu den anderen auf - doch Heem wußte nur zu gut, daß er mindestens zwei von ihnen zwischen Brücke und Treibstofflager überholen mußte. Das würde schwierig sein und ihn Treibstoff kosten. Er hätte die Brücke als erster überqueren sollen. Dann hätte er einen Traktor vorbeilassen können, wenn sie alle genügend Platz gehabt hätten.
    »Irgendwie ist das sehr dumm«, gab Jessica zu. »Wir haben gute und schlechte Ausdrücke für ein und dieselbe Sache. Dinge, die völlig natürlich und notwendig sind. Eure Denkweise erscheint da viel einleuchtender. Eure Flüche beziehen sich auf Funktionen, die eurem Metabolismus fremd sind.«
    Nun war die Brücke deutlich zu erkennen. Sie war, nach dem sie umgebenden Aroma, das Jessica in ein weiteres Bild umsetzte, ein schmaler Bogen aus erhärteter Lava, der eine Rinne überspannte und gerade breit genug für einen einzigen Traktor war. Es schien eine natürliche Brücke zu sein; es war für die Veranstalter des Wettbewerbs einfacher, einen Weg nach den natürlichen Gegebenheiten festzulegen, als eine Brücke über fließendes Gestein zu bauen.
    Der Erb jagte hinauf und donnerte über der flüssigen Lava dahin. Er mußte sich beeilen, denn die Luft über der Rinne war kochendheiß. HydrO und Squam kamen schleudernd zum Stehen. »Das Gewicht von zwei Traktoren könnte die Brücke zum Einsturz

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