Tausendstern
durchblasen? Da trocknet einem ja die Haut aus!«
Heem antwortete mit einem Zustimmungsspritzer, doch seine Gedanken weilten woanders. Wie konnte er den Kontrollpunkt ohne eine TransferAura überwinden? Das Personal könnte er vielleicht überlisten, indem er behauptete, er würde für seinen Lenker sprühen. Doch die Maschine, die die Aura-Struktur-Analyse vornahm, ließ sich nicht hinters Licht führen.
»WÄHREND DIESER (UNVERSTÄNDLICH) LAGEBESPRECHUNG WERDEN SIE DER REIHE NACH (UNVERSTÄNDLICH)!« verkündete der Sprühnebel.
»Soll ich die Lücken ausfüllen?« erkundigte 38 sich giftig. »Während dieser beschissenen Lagebesprechung werden Sie der Reihe nach zerlegt.«
Heem leistete sich einen Lachspritzer. HydrOs hatten keine Gliedmaßen, konnten also auch nicht zerlegt werden, also war diese Bemerkung entweder eine rätselhaft obszöne Anspielung oder sie entsprang einem Bild, das aus dem Bewußtsein des 38er-Transferers stammte, der durchaus einer Gliedmaßen besitzenden Rasse angehören konnte. Auf jeden Fall war die Übersetzung nicht dumm.
Könnte Heem die Verwirrung, die durch die Störung des Informationssprühsystems verursacht wurde, unter Umständen zu seinem Vorteil nutzen? Unwahrscheinlich; die Maschinen kümmerten sich nicht um Kommunikationsqualität, sondern nur um Auren.
»Im großen und ganzen sieht der Wettkampf folgendermaßen aus«, fuhr das Informationssprühsystem fort, senkte dabei die Lautstärke und wurde zunehmend verständlicher. Der Sprühnebel hatte zuviel Wasser enthalten. Maschinen wurden fast immer im Verlauf ihres Vortrags verständlicher, indem sie sich von Restflüssigkeiten und Verunreinigungen freisprühten. »Namentlich aufgerufene dreihundertdreiunddreißig WirtTransfer-Einheiten aus drei physisch unterschiedlichen Rassen werden sich einzeln zum Raumhafen begeben, wo Sechsundsechzig Einzelraumschiffe auf ihre Besatzung warten.«
»Sechsundsechzig!« sprühte 38. »Das ist doch nur ein Schiff für jeden fünften von uns!«
Einer von fünf. So sah also der Wettstreit aus, mit vorher eingerichteten Eliminationshindernissen. Das machte Heems Lage noch ernster. Er hatte angenommen, daß alle qualifizierten HydrO-Teilnehmer ihre Raumschiffe bekamen und sich auf dem Planeten Ggoff trafen, um mit dem Wettkampf zu beginnen. Doch nun sah es so aus, als würde der Wettstreit bereits mit einem Kampf um die Schiffe anfangen. Er konnte sich nicht das geringste Zögern leisten, denn nur die ersten, die die Schiffe erreichten, würden den ersten Schnitt machen. Hatte er erst einmal den Planeten hinter sich, dann war es nicht so wichtig, ob er auch den zweiten Schnitt schaffte. Er wäre erst einmal frei und konnte sich aussuchen, wie er weitermachte. Im Augenblick hieß es handeln - und zwar schnell. Dabei konnte er nicht einfach seinen Platz verlassen und zum Raumhafen rollen. Um einem solchen Schritt vorzubeugen, hatte man sicherlich Wächter aufgestellt.
»Zur gleichen Zeit findet der Start an den entsprechenden Stellen in den Kolonien Squam und Erb statt«, fuhr das öffentliche Sprühsystem fort. »Die Gesamtzahl der Schiffe beträgt zweihundert, gleichmäßig unter die drei Wirtsgruppen aufgeteilt. Diejenigen, die ein Schiff für sich ergattern können, werden zu einem Planeten fliegen, der in die Steuerung der Schiffe einprogrammiert wurde. Die genaue Route kann innerhalb gewisser Grenzen von den Lenkern der Schiffe geändert werden. Einige werden eher am Ziel ankommen als andere. Am Landepunkt gibt es fünfzig Ein-Mann-Traktoren, um eine weitere Auslese zu treffen.«
»Einer von vier!« spritzte 38. »Das hieße, daß nur jeder zwanzigste am Zielort landen darf.«
»Ehe das Rennen beendet ist, wird eine Quote von eins zu tausend erreicht sein«, nadelte Heem nervös. »Das ist der Sinn der Sache.«
»Schauer, das stimmt«, stellte 38 überrascht fest. Doch der Informationsnebel versiegte nicht. »Auf dem Planeten werden Sie so schnell wie möglich den Zielort aufsuchen. Die Traktoren müssen auf dem Weg einmal aufgetankt werden. Treibstoff steht in begrenzter Menge an bestimmten Punkten zur Verfügung. Wir gehen davon aus, daß nur zehn Traktoren das Ziel erreichen, vielleicht weniger, vielleicht überhaupt keiner.«
»Dann wird der Kampf erst richtig hart«, nadelte 38. »Warum lassen Sie Ihren Transferer nicht für eine Weile die Düsen übernehmen?« nadelte Heem zurück. »Damit er sich fitmachen kann.«
Das verschlug seinem geschwätzigen Nachbarn den
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