Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
herausragende Individuen konnten diesen Kreis durchbrechen, und Heem von Steilfall war einer von ihnen. Deshalb hatte er sich auch für diese Mission qualifiziert.
    Die Mission wurde streng geheimgehalten, nicht der leiseste Geschmack, um was es sich dabei handelte, sickerte nach draußen. Jedoch ging das Gerücht um, daß der Planet Ggoff, in einem neutralen Seitenarm des Raumsegments gelegen, darin verwickelt war. Fünfzig oder mehr von den tausend Spezies von Tausendstern konnten auf dem Planeten Ggoff ohne technische Hilfsmittel leben und sich vermehren, jedoch gab es nur drei in hinreichend geringer Entfernung, so daß diese drei automatisch als mögliche Wirte in Frage kamen. Es waren die Erb, die Squam und die HydrOs.
    Der Rest ließ sich durch logische Überlegungen zusammenreimen. Auf Ggoff gab es etwas, das praktisch jede Rasse im Segment für sich besitzen wollte, daher wurde, wie es im Segment der Brauch war, ein Wettkampf veranstaltet, da dessen Ausgang mehr Gewicht hatte als der Ausgang eines Krieges. Es konnte sich um eine besonders ergiebige Iridiummine handeln oder um eine gezielt einsetzbare mutationsinduzierende Chemikalie oder um eine überlegene und nützliche Vegetationsart. Die Regeln waren so oder so dieselben. Wettkämpfe waren im Segment die Hauptquelle für Unterhaltung und Zerstreuung, und die Tatsache, daß ein solcher Wettkampf kurz bevorstand, ließ eine Woge der Erregung durch die in der Nähe gelegenen Systeme gehen. Es war Heems Glück gewesen, daß ein Wettstreit, bei dem HydrOs als Wirte gebraucht wurden, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt stattfinden sollte. Ohne diese Aussicht, den Planeten verlassen zu können, hätte er ganz schön in der Klemme gesteckt.
    Natürlich hatte er seinem Glück tatkräftig nachgeholfen. So hatte er sich dauernd versteckt gehalten und dabei nach Möglichkeiten des Verschwindens Ausschau gehalten, und hatte währenddessen dafür gesorgt, daß kein Hinweis auf seine eingeschränkte Funktionsfähigkeit Eingang in die Personalkartei der Verwaltung fand. Mit der Meldung für den Wettkampf hatte er bis zum letzten Mini-Chronosprüh gewartet, so daß keine Zeit mehr blieb, ihn eingehend zu überprüfen und ihm gegebenenfalls die Teilnahme zu verbieten.
    »Bereithalten für Information über die Mission und Verifikation des Transfers«, sprühte die Kammer.
    So schnell schon! Der Schlag hatte auch seinen Zeitsinn durcheinandergebracht. Ihm fehlte nicht nur ein Transferer, er hatte auch keine Ahnung, wie er nun weiter verfahren sollte.
    Nur eines war sicher: er mußte sich irgendwie in den Wettkampf hineinschwindeln. Denn er brauchte ein Raumschiff. Schließlich konnte er den Planeten nicht mit Hilfe seiner eigenen Düsen verlassen.
    Die Wettkampfteilnehmer strebten zum Ort des Indoktrinationstreffens. Heem verließ seine Kammer und schloß sich der Schlange an. Die Fortbewegungsflüssigkeit der Gruppenwanderung spülte über den Boden, während jedes Individuum auf seinen Rolldüsen vorwärtsglitt, und ergab eine Mischung, aus der sich niemand der Anwesenden speziell herausidentifizieren ließ. Das war günstig. Heem hatte keine Lust, mit jemandem zusammenzutreffen, der ihn kannte.
    Doch würde ein solches Durcheinander ihm auch nicht helfen, den Transfer-Test zu bestehen. Dort blieb niemand anonym. In dem Moment, in dem man entdeckte, daß er keinen Transferer hatte, würde er für den Wettkampf gesperrt - und den örtlichen Gesetzesvertretern überantwortet. Er mußte diesen Berg überwinden, sonst ging er im Tal unter.
    Der Gang mündete in eine Versammlungshalle. Die HydrO-Wirte breiteten sich aus und besetzten Einbuchtungen im Boden, die mit einem bestimmten Geschmack versehen waren. Heem fand seinen Geschmack in Einbuchtung 39 und nahm seinen Platz ein genau wie ein rechtmäßiger Wirt. Er konnte von Glück sagen, daß die Unterrichtung vor der zweiten Überprüfung erfolgte. Dadurch hatte er einen Minisprüh mehr Zeit, über seine Lage nachzudenken. Er mußte sich einen Weg überlegen, wie er den Segler aus dem Tal herauslenken und den Transferer-Test umgehen könnte.
    Das effiziente, in der Decke installierte öffentliche Informationssprühsystem lieferte weitere Erklärungen. Die mechanisch geschmacksgefärbte Sprühwolke wallte herab wie die Ausscheidungen eines Flachseglers, heiser und kaum zu verstehen.
    Heems nächster Nachbar, Nummer 38, spritzte ihm einen halblauten Seufzer zu: »Warum zum Teufel können die nicht ihre verstopften Röhren

Weitere Kostenlose Bücher