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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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daß sie aufstiegen. Die Masse des sich vorwärtsbewegenden Seglers komprimierte die Luft, und Wellen dieser Kompression wurden von den Unregelmäßigkeiten der Landschaft zurückgeworfen. Kurz gesagt, sie hatten zusätzlich zum typischen Geschmack einen sehr guten Vibrationseindruck von der Gegend.
    Heem bedauerte sehr, daß seine Freunde heruntergestürzt waren, jedoch er konnte nichts daran ändern. Es war eher wahrscheinlich, daß er das nächste Opfer war. Er hatte keine Ahnung, wie er, ohne Schaden zu nehmen, den Rücken des Monsters verlassen sollte - und nach dem, was passiert war, wollte er das auch gar nicht. Wenn er jetzt einen Rückzieher machte, dann waren all ihre Bemühungen und Opfer umsonst gewesen. Er mußte weitermachen und die andere Seite des Berges erschmecken.
    Hoom war zu einer ähnlichen Schlußfolgerung gelangt. »Diese Kreatur können wir nicht behutsam abbremsen und zum Stehen bringen«, sprühte er. »Wir müssen auf unserem Platz bleiben und uns ihr anvertrauen, bis sie ermüdet.«
    Heem jagte einen mittelscharfen Nadelstrahl in die Haut des Seglers. Das Monstrum änderte den Kurs und versuchte, vor dieser neuen Störung zu fliehen. Sie hatten fast so etwas wie eine Kontrolle über das Wesen.
    »Hinauf, über den Berg«, sprühte Heem. »Wir müssen wissen - was dahinter liegt.«
    Unabsichtlich ihre Wünsche befolgend, jagte der Flachsegler den Hang hinauf.
    Heem erwachte schwitzend aus seinem Erinnerungstraum. Sein Körper war benetzt mit der Flüssigkeit aus seinen ziellos leckenden Düsen. Warum mußte er immer wieder an das Vergangene denken? Es war nicht nur ungesetzlich, es war auch ziemlich peinlich. Eine böse Vorahnung sagte ihm, daß er die Fortsetzung dieser Erinnerung schon bald erneut erleben würde, und er konnte nur hoffen, daß dies nicht in einem völlig falschen Augenblick geschah.
    Nun hatte er eine viel dringendere Sorge. Immer noch halb bewußtlos in seiner Akklimatisationskammer ruhend, überdachte Heem seine Lage. In seinem Erinnerungstraum war er aus der Eingeschlossenheit und der Gefahr seines Heimattales geflohen; zur Zeit war er noch immer auf der Flucht, allerdings auf eine etwas kompliziertere Art und Weise. Er hatte Schwierigkeiten mit den Gesetzorganen/dem Zoll und mußte schnellstens den Planeten verlassen. Das technologische Äquivalent eines Flachseglers war ein Raumschiff. Anstatt aus einem Tal zu fliehen, mußte er nun einen Planeten hinter sich lassen. Allein über seine besondere Mission konnte er an ein Schiff kommen. Deshalb hatte er sich zum Wirtsdienst gemeldet und sich dank seiner Herkunft und seines Werdegangs qualifizieren können. Dann hatte er die Transferkammer betreten, um seine Transferaura zu empfangen...
    Doch er hatte statt dessen einen heftigen auralen Schlag abbekommen. Allein seine Willenskraft hatte ihn hierherkommen lassen, ehe sein Bewußtsein schwand. Was war geschehen?
    Er wußte, was nicht geschehen war. Er hatte seinen Transferer nicht aufnehmen können - und ohne eine fremde Aura wäre er für die Mission nicht qualifiziert und säße auf dem Planeten fest. Das bedeutete den Untergang.
    Er verschwendete die Hälfte seiner Orientierungszeit, um sich alleine von dem Schock zu erholen. Niemals zuvor hatte er die bittere Frucht des Transferversagens so nachhaltig zu schmecken bekommen wie jetzt. Normalerweise kam ein Transferer entweder sicher und wohlbehalten bei seinem Wirt an, oder er federte zurück, wobei der Wirt davon nicht das geringste spürte. Die Tage des Kampfes zwischen Transferer und Wirt waren vorüber. Melodie von Mintaka aus dem fernen Segment Etamin hatte dafür gesorgt. Heute behielt die Wirtsentität stets die Kontrolle. Sie konnte sich der Transferidentität überlassen, konnte sie jedoch jederzeit wieder für sich beanspruchen. Der Transferer konnte seinen Wirt niemals ausschalten. Wie hatte ihn da der Vorgang des Transfers derart heftig treffen können?
    War es vielleicht eine Folge seines Gebrechens? Ein weiterer Aspekt des Dings, das ihn seine Kampffähigkeit gekostet hatte? Dank seiner überaus scharfen und genauen Nadeldüsen war er einer der besten Kampfspezialisten seiner Art. Er war einer der wenigen, der davon ausgehen durfte, einen gesunden Squam im fairen Zweikampf besiegen zu können. Normalerweise konnte ein HydrO einen Erb schlagen, und ein Squam konnte einen HydrO besiegen und ein Erb einen Squam, womit in diesem Wirbel des Segments ein furchtbarer Kreis geschlossen war. Doch besonders

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